Graf Lambsdorff: Diplomatie bedeutet nicht Kapitulation
Neuer Botschafter in Russland:Lambsdorff: Diplomatie ist nicht Kapitulation
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Den Ukraine-Krieg mit Diplomatie beenden? Das hält FDP-Politiker Lambsdorff im "Welt"-Interview für kaum möglich. Er wird demnächst als deutscher Botschafter in Moskau anfangen.
Schwieriger Posten: FDP-Politiker Lambsdorff wird deutscher Botschafter in Moskau.
"Im Moment suchen beide Kriegsparteien, die Ukraine und Russland, ihren Vorteil auf dem Schlachtfeld. Solange das so ist, bleibt die Diplomatie im Hintergrund", sagte Lambsdorff in einem Interview der "Welt am Sonntag". Auch müsse klar sein, was mit "Diplomatie" gemeint sei.
Diplomatie müsse aber von einem festen Standpunkt ausgehen. "Wir haben als Bundesrepublik Deutschland, als Teil der Europäischen Union und der Nato die klare Entscheidung getroffen, dass wir einem angegriffenen Land beistehen."
Diese Position werde er seinen Gesprächspartnern in Moskau "diplomatisch, aber deutlich, vermitteln".
Russische Friedensnobelpreisträgerin hält Diplomatie für "Illusion":
Lambsdorff: Es geht nicht nur um die Ukraine
Zudem gehe es bei seiner neuen Aufgabe "nicht nur um den Krieg in der Ukraine", sagte Lambsdorff weiter. "Russland ist ständiges Mitglied im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und ein außenpolitisch hochaktives Land."
Darauf müsse Deutschland reagieren.
Kreml stimmte der Personalie Lambsdorff zu
Das Auswärtige Amt in Berlin hatte vor anderthalb Wochen bestätigt, dass die russische Regierung ihre Zustimmung für die Personalie Lambsdorff gegeben habe. Sein Dienstantritt sei noch für diesen Sommer vorgesehen. Noch führt die deutsche Botschaft in Moskau auf der entsprechenden Webseite aber den bisherigen Amtsträger Géza Andreas von Geyr auf.
Mit Lambsdorffs Entsendung nach Moskau setzt Berlin ein Zeichen:
Seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022 gilt der Posten in Moskau als besonders schwierig.
Schon vor FDP-Karriere für Auswärtiges Amt tätig
Lambsdorff ist Vize-Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion. Vor seiner Karriere in der FDP war Lambsdorff ab 1995 bereits im Auswärtigen Dienst und für das Auswärtige Amt tätig.
Von 2000 bis 2003 arbeitete er in der Presseabteilung der Deutschen Botschaft in der US-Hauptstadt Washington, von 2003 bis 2004 war er im Russlandreferat des Auswärtigen Amts beschäftigt. Lambsdorff gehörte von 2004 bis 2017 dem Europäischen Parlament an, zuletzt als Vizepräsident.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.