Teil-Haushaltssperre: SPD will andere Einnahmequellen suchen

    Nach Teil-Haushaltssperre:Kühnert: Müssen andere Einnahmequellen finden

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    Nach der Teil-Sperre des Bundeshaushalts will SPD-Generalsekretär Kühnert in der Regierungskoalition "andere Lösungen" finden. Womöglich müsse man 2023 zur "Notlage" erklären.

    Kevin Kühnert spricht beim Bundeskongress der Jungsozialisten am 18.11.2023.
    SPD-Generalsekretär will nach "anderen Lösungen" suchen, um die Teil-Haushaltssperre zu beenden.
    Quelle: dpa

    Nach der Sperre für Teile des Bundeshaushalts als Konsequenz aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima-und Transformationsfonds (KTF) hat SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert für neue Lösungen plädiert.
    Es entstehe jetzt "eine Situation, in der politisch verhandelt werden muss", sagte Kühnert im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. Das sei "nicht immer schön", aber "unausweichlich".

    Jetzt müssen wir andere Lösungen dafür finden.

    Kevin Kühnert, SPD-Generalsekretär

    Kühnert: Haushaltssperre bedeutet nicht Ausgabensperre

    Die am Montagabend vom Bundesfinanzministerium verhängte Haushaltssperre besage nicht, dass der Staat nun keine Ausgaben mehr tätigen dürfe. Für den Moment sei "festgestellt, dass neue Verpflichtungsermächtigungen derzeit nicht möglich" seien. Der Staat könne aber "alle seine aktuellen Leistungen bestreiten".
    Letztlich gehe es darum, dass mit den vom Verfassungsgericht gestrichenen 60 Milliarden Euro ein "Einnahmeverlust" entstanden sei.
    "Solange die Politik nicht gelöst hat, wie dieser ausgeglichen werden kann, ist das nach der Bundeshaushaltsordnung eine wohl normale Vorgehensweise", sagte Kühnert.

    2023 zur Notlage erklären?

    Der SPD-Generalsekretär schloss in diesem Zusammenhang nicht aus, dass das Jahr 2023 womöglich zu einer "Notlage" erklärt werden müsse. "Das sind genau die Dinge, über die jetzt zu diskutieren ist", sagte er.

    Wenn die SPD alleine regieren würde, dann wäre das sicherlich etwas, was wir tun würden - und auch nicht aus Trickserei, sondern weil die Notlage objektiv gegeben ist.

    Kevin Kühnert, SPD-Generalsekretär

    Doch darüber müsse nun in der Ampel-Koalition gesprochen werden. Es bringe dabei nichts, wenn alle Parteien sich gegenseitig ihre Wahlprogramme vorlesen, sagte der SPD-Generalsekretär. Die Regierung kann gemäß Gesetz eine Notlage erklären und die Schuldenbremse aussetzen, wenn sie unverschuldet in eine Krise geraten ist.
    SGS Ines Trams
    60 Milliarden Euro fehlen der Bundesregierung, weil das Bundesverfassungsgericht untersagt hat Corona-Hilfsgelder umzuschichten. Seitdem wird in der Ampel heftig debattiert wie das Loch im Haushalt gestopft werden soll.20.11.2023 | 1:18 min

    Kühnert: Andere Einnahmequellen finden

    Die Ausgaben, welche im KTF vorgesehen seien, beträfen die Sicherung des Standorts Deutschland, unterstrich der SPD-Politiker. "An deren Notwendigkeit hat sich mit dem Urteil des vergangenen Mittwochs gar nichts geändert."
    Aus Sicht der SPD sei es daher geboten, nun "andere wie auch immer geartete Einnahmequellen" zu finden, um diese Ausgaben auch weiter tätigen zu können. "Sonst verlieren wir im internationalen Wettbewerb."
    Nun einfach 60 Milliarden Euro "mit dem Rasenmäher irgendwo einzusparen im Haushalt, Sozialabbau zu machen, die Transformation unserer Gesellschaft wieder zurückzunehmen, Unternehmen nicht mehr im internationalen Wettbewerb zu unterstützen und damit Arbeitsplätze in Deutschland zu verlieren", sei etwas, wofür die SPD im Deutschen Bundestag "niemals die Hand heben" werde, stellte Kühnert klar.
    Quelle: AFP, Reuters, dpa
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