COP28: UN-Chef Guterres mahnt fossilen Ausstieg an
Weltklimakonferenz in Dubai:Gelingt der Ausstieg aus fossiler Energie?
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Auf der Weltklimakonferenz in Dubai streiten die Staaten über den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas. UN-Chef Guterres rief zu einer ehrgeizigen Formulierung im Abschlusstext auf.
Bei der Weltklimakonferenz (COP28) in Dubai gehen die Verhandlungen über eine globale Abkehr von allen fossilen Energien in die entscheidende Phase.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres rief die Staaten dazu auf, sich zusammenzuraufen und den fossilen Ausstieg zu beschließen. Bei einem Auftritt vor der Weltpresse sagte er:
"Minister und Verhandlungsführer müssen willkürliche rote Linien, festgefahrene Positionen und Blockadehaltungen hinter sich lassen."
Guterres fordert ehrgeizige Ziele
Derzeit wird auf der UN-Konferenz hitzig über den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas diskutiert. Guterres sprach sich für eine ehrgeizige Formulierung im Abschlusstext aus: "Ein zentraler Baustein für den Erfolg der Konferenz ist ein Konsens, dass es einen Ausstieg aus den fossilen Energien geben muss - und zwar in Übereinstimmung mit dem Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen."
Das heiße nicht, dass alle Staaten dabei gleich schnell vorgehen müssten, sagte der UN-Generalsekretär und sprach damit einen weiteren wichtigen Streitpunkt zwischen den Staaten an. Wichtig sei das Ziel, weltweit 2050 auf netto null bei den klimaschädlichen Treibhausgasemissionen zu kommen.
Zuvor hatte Guterres auf X, vormals Twitter, angekündigt, er sei in der Endphase der Konferenz nach Dubai zurückgekehrt, um den Verhandlern Druck zu machen. "Sorgt dafür, dass die #COP28 zählt."
Post von Guterres
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Auch UN-Klimasekretär Simon Stiell rief die Verhandler aus fast 200 Ländern dazu auf, jede "unnötige taktische Blockade" zu beenden. Die Absage mehrerer öffentlicher Veranstaltungen zeigt, dass hinter den Kulissen weiter eifrig an einem neuen Entwurf für den zentralen Beschlusstext gearbeitet wird.
Das Taktieren in Dubai müsse ein Ende haben, forderte Stiell.
Die Verhandler müssten sich auf die ehrgeizigsten Klima-Beschlüsse einigen, jeder Schritt zurück werde "zahllose Millionen Leben kosten".
Die Temperaturen steigen weltweit, im Norden deutlich stärker als im Süden. Erfahren Sie am interaktiven Globus, wie die Erderwärmung die Kontinente trifft.
Bisherige Beschlussentwürfe mit gegensätzlichen Positionen
Der emiratische COP-Präsident Sultan Ahmed al-Dschaber hofft, wie geplant bis Dienstag - dem Jahrestag des Pariser Klimaabkommens von 2015 - eine "historische" Vereinbarung zu erzielen. In den vergangenen 28 Jahren wurden die UN-Klimakonferenzen jedoch nur selten pünktlich beendet. "Alle müssen flexibel sein", sagte al-Dschaber am Sonntag. "Ein Scheitern ist keine Option."
Ein neuer Beschlussentwurf wird nun für Montag erwartet. Im vorherigen Beschlussentwurf, der am Freitagabend veröffentlicht worden war, standen noch mehrere gegensätzliche Optionen untereinander. In dem Text wurden vier verschiedene Wege zum Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen aufgeführt. Aber auch eine fünfte Variante, die Abkehr von Öl, Kohle und Gas gar nicht zu erwähnen, war darin enthalten.
Ölstaaten wie Saudi-Arabien und der Irak kämpfen in Dubai für diese fünfte Variante. Dennoch ist ein Beschluss für den Ausstieg aus der Nutzung der fossilen Energien nach Einschätzung von Verhandlungsteilnehmern so greifbar wie noch nie.
Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer verlangte von Deutschland im Verhandlungs-Endspurt in Dubai einen entschlossenen Einsatz für eine Abkehr von allen fossilen Energieträgern. "Deutschland ist hier ein politisch mächtiges Land, jetzt erwarten wir, dass die Bundesregierung liefert", sagte die Aktivistin der Klimaschutzbewegung Fridays for Future dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Für den Ausstiegsbeschluss müsse "alles gegeben werden".
Der Klimawandel schreitet voran - abgeschwächt wird er, wenn wir weniger CO2 und andere Treibhausgase ausstoßen. Wichtige Daten zum Klimawandel im Überblick: