Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck hat es derzeit schwierig.
Quelle: afp
Es ist Jahresauftakt, und wie alle Parteien treffen sich auch
Die Grünen zur Klausur, um das Jahr vorzubereiten. Wahlen in Kommunen, Bundesländern und in Europa stehen bevor, angesichts globaler Krisen und eben all dieser Wahlen gehe es um viel, um unsere Demokratie, unseren Frieden, unseren Wohlstand, heißt es vorab.
Neuer Debattenstoff: Außenministerin Baerbock ist offen für die Lieferung weiterer Eurofighter an Saudi-Arabien - und erntet Kritik: Grünen-Chefin Lang hält die Entscheidung für "nach wie vor falsch."08.01.2024 | 0:26 min
Vertrauen wollen sie zurück gewinnen, Vertrauen in die Handlungsfähigkeit unserer demokratischen Institutionen, in Deutschland, in Europa. Dazu brauche es eine Politik, die entschieden handelt und ihr Handeln erklärt, die Menschen mitnimmt und ermutigt. Es sind gute Vorsätze, aber wie das so ist mit all den schönen Vorsätzen, die man zu Anfang des Jahres erklärt: Selten werden sie auch erfüllt.
Habeck und Özdemir stehen synonym für die Probleme der Grünen
Es fängt schon an mit dem Vorsatz einer Politik, die entschieden handelt. Beim aktuellen Konflikt mit den Bauern ist gerade das nicht zu sehen. Es war der grüne Vizekanzler
Habeck, der die Streichungen und Kürzungen für die Bauern mitverhandelt hat, es war der grüne Landwirtschaftsminister
Özdemir, der von Anfang an dagegen war, dies auch öffentlich bei der ersten
Protestaktion der Bauern vor dem Brandenburger Tor lautstark bekundete.
Sie werden auch über weitere relevante Themen reden bei ihrer Klausur, über den
Fachkräftemangel, über
Klimaschutz und nukleare Sicherheit. Das für die Grünen schwierigste Thema, die Migration, steht bisher nicht auf der Tagesordnung.
Die Grünen können schnell aus Landesregierungen fliegen
Wie so oft geben die Grünen sich optimistisch, verweisen darauf, dass sie von den drei Ampelpartnern am wenigsten in den Umfragen verloren haben, ja sie können sich auf ein relativ konstantes Wähler-Stammpublikum verlassen. Aber für Optimismus gibt es keinerlei Anlass.
Parteitag der Grünen im November. Die Botschaft: Man stelle sich der schwierigen Realität. Doch dann wurde es nochmal hitzig in der Debatte um die Asylpolitik.27.11.2023 | 16:33 min
In Schleswig-Holstein haben Landwirte eine Fähre am Anlegen gehindert, um Robert Habeck nicht von Bord zu lassen. Kritik an der Blockade kommt auch vom Bauernverband.05.01.2024 | 1:37 min
Bei den kommenden Wahlen kann es für die Grünen eng werden
Selbst wenn die Grünen die
Europawahl noch mit einem blauen Auge überstehen sollten, die im Herbst folgenden drei Wahlen in Ostdeutschland dürften schlecht ausfallen. Nach derzeitigen Umfragen liegen sie in
Thüringen nur bei drei Prozent, in
Sachsen bei sieben Prozent und in
Brandenburg bei 6,5 Prozent, müssten überall Verluste gegenüber der letzten Wahl hinnehmen.
Dass SPD und FDP möglicherweise mit größeren Verlusten zu rechnen haben ist dabei kein Trost. Denn das schlechte Bild der Ampel und die niedrigen Zustimmungswerte macht das Regieren im Bund noch schwerer, das Durchhalten der
Ampel immer fraglicher.
Zum Abschluss ihrer Aktionswoche haben die Landwirte heute zu einer Großdemonstration in Berlin aufgerufen. Aktuelle News zu den Bauernprotesten im Liveblog.
Angesichts der weltweiten Krisen, der aufgeheizten Stimmung hier im Lande, keine wirklich gute Ausgangslage, kein Grund für Optimismus, weder für die Grünen, noch für die Ampel.
Patricia Wiedemeyer ist Korrespondentin im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin.