Immer mehr Privatschulen in Deutschland

    Statt öffentlicher Schulen:Immer mehr Privatschulen in Deutschland

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    Die Zahl der Privatschulen ist in den vergangenen zehn Jahren um rund 300 gestiegen. Fast jedes zehnte Kind besucht in Deutschland eine Schule in nicht-öffentlicher Trägerschaft.

    Schloss Heessen am Fluss Lippe mit Privatschule und Internat
    Das Privatgymnasium Schloss Heessen ist eine von rund 3.800 Privatschulen in Deutschland. Die Zahl ist zuletzt gestiegen.
    Quelle: Imago

    In Deutschland trauen immer mehr Eltern die Ausbildung ihrer Kinder nicht mehr dem Staat zu. Die Zahl der Privatschulen ist in den vergangenen zehn Jahren um acht Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
    Im Schuljahr 2023/24 waren rund 3.800 allgemeinbildende Schulen hierzulande in privater Trägerschaft - rund zwölf Prozent im Vergleich zu knapp 29.000 öffentlichen Schulen. Im Schuljahr 2013/2014 gab es gut 3.500 Privatschulen. Seitdem sank die Zahl der öffentlichen Schulen von 30.300 um vier Prozent.

    Fast jedes zehnte Kind besucht Privatschule

    Der Anteil der Kinder an Privatschulen blieb im Zehn-Jahres-Vergleich allerdings weitgehend konstant: Im Schuljahr 2023/24 ging wie in den Jahren zuvor seit 2013/14 knapp neun Prozent der Kinder und Jugendlichen, die allgemeinbildende Schulen besuchten, auf Privatschulen.
    Grafik: Die beliebtesten Namensgeber*innen für Schulen in Deutschland
    Quelle: ZDF/iStock

    Insgesamt waren das rund 801.100 von insgesamt knapp 8,8 Millionen Schulkindern. Im Schuljahr 2013/14 hatten 730.400 der insgesamt 8,4 Millionen Schüler eine Privatschule besucht.
    Diese Konstanz sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Privatschulen durchschnittlich kleiner als die öffentlichen seien und die Schließungen von öffentlichen Schulen durch Vergrößerungen der verbliebenen öffentlichen Schulen ausgeglichen wurden, so das Statistische Bundesamt.
    Cem Özdemir (Bündnis90/Die Grünen, r-l), Bundesbildungsminister kommt neben der saarländischen Bildungsministerin und KMK-Präsidentin Christine Streichert-Clivot (SPD), der rheinland-pfälzischen Bildungsministerin und A-Länderkoordinatorin Stefanie Hubig (SPD) und B-Länderkoordinatorin Karin Prien (CDU, Bildungsministerin Schleswig-Holstein) zu der Pressekonferenz zur Bund-Länder-Erklärung für einen Digitalpakt 2.0
    Mit einem Digitalpakt sollen Schulen besser mit digitaler Infrastruktur ausgestattet werden. Das haben Bund und Länder entschieden - und wollen fünf Milliarden Euro investieren.13.12.2024 | 2:31 min

    Privatschulen in Hessen am teuersten

    Für einen Platz an einer Privatschule muss oft Schulgeld gezahlt werden. Für rund 595.000 Kinder und Jugendliche wurde in der Lohn- und Einkommensteuer 2.020 Schulgeld geltend gemacht. 2.032 Euro im Jahr zahlten deren Eltern im Schnitt für einen kostenpflichtigen Privatschulplatz. Für knapp sieben Prozent kostete der Platz mindestens 5.000 Euro im Jahr und für 22 Prozent beliefen sich die Gebühren auf weniger als 500 Euro.
    Deutliche Unterschiede zeigen sich auf regionaler Ebene: Am höchsten war das durchschnittlich steuerlich geltend gemachte Schulgeld in Hessen mit 3.230 Euro je Kind, am niedrigsten in Sachsen mit 1.239 Euro.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: Reuters

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