Kampf gegen Schleuser: Berlin und London schließen Abkommen

    Aktionsplan unterzeichnet:Berlin und London gemeinsam gegen Schleuser

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    Deutschland will im Kampf gegen Schleuser enger mit Großbritannien zusammenarbeiten. Die beiden Länder wollen das Geschäftsmodell von Schmugglerbanden zerschlagen.

    Migranten besteigen das Schlauchboot eines Schmugglers und versuchen, den Ärmelkanal zu überqueren
    Am Ärmelkanal kommen immer wieder Menschen ums Leben, die versuchen, von Frankreich nach Großbritannien überzusetzen.
    Quelle: dpa

    Deutschland und Großbritannien wollen gemeinsam stärker gegen Schleuserkriminalität vorgehen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) unterzeichnete bei einem Besuch in London ein Abkommen mit ihrer britischen Amtskollegin Yvette Cooper, das eine Reihe von Maßnahmen vorsieht.

    Diese Banden, die Menschen mit Drohungen und Gewalt in Schlauchboote pferchen und über den Ärmelkanal schicken, setzen Menschenleben aufs Spiel.

    Nancy Faeser, Bundesinnenministerin

    Die Maßnahmen richten sich nach Angaben von Faesers Ministerium vor allem gegen die Schleusung von Migranten mit Schlauchbooten von Frankreich über den Ärmelkanal nach Großbritannien. Die logistischen Vorbereitungen dafür erfolgen laut Ministerium oftmals in Teilen in Deutschland.
    Nordrhein-Westfalen, Essen: Ein Fahrzeug der Bundespolizei steht vor einer Flüchtlingsunterkunft in Essen, in der es am Morgen zu einem Polizeieinsatz im Zusammenhang mit einer internationalen Razzia gegen ein Schleusernetzwerk gekommen ist.
    In Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen ist die Polizei gegen ein irakisch-kurdisches Schleusernetzwerk vorgegangen. Sie sollen Migranten über den Ärmelkanal gebracht haben. 04.12.2024 | 0:21 min

    Überquerung des Ärmelkanals oft tödlich

    "Gegen dieses skrupellose Geschäft mit der Not von Menschen gehen wir jetzt gemeinsam noch stärker vor", erklärte Faeser: "Dazu gehört vor allem ein hoher Ermittlungsdruck, ein bestmöglicher Austausch von Informationen zwischen unseren Sicherheitsbehörden und konsequente Finanzermittlungen, um über die Geldströme auch an die Hintermänner zu kommen."
    Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sind allein im Jahr 2024 bei den gefährlichen Überfahrten über den Ärmelkanal bislang mindestens 72 Menschen ums Leben gekommen. Faeser sprach von dem "menschenverachtenden Treiben krimineller Schleuserbanden".
    Landgericht Traunstein
    Das Landgericht Traunstein hatte im November einen Schleuser zu 15 Jahren Haft verurteilt. Auf der Flucht vor der Polizei hatte er einen Unfall verursacht, sieben Migranten starben.05.11.2024 | 0:21 min

    Schleusernetzwerk in Deutschland zerschlagen

    Erst vergangene Woche waren Ermittler in Deutschland gegen ein Schleusernetzwerk vorgegangen, das von Kurden aus dem Irak betrieben worden sein soll. Schwerpunkte des internationalen Polizeieinsatzes waren Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.
    Die Verdächtigen sollen Migranten in minderwertigen Schlauchbooten nach Großbritannien geschleust haben. Die Boote beziehungsweise Bauteile dafür sollen sie sich in Deutschland teilweise illegal beschafft haben.
    Grenzkontrollen: Gegen "Sekundärmigration"
    "Europa wurde über Nacht enger", so ZDF-Korrespondent Peter Kunz zu verstärkten Grenzkontrollen in Bad Bentheim an der niederländisch-deutschen Grenze.16.09.2024 | 3:47 min

    Calais-Gruppe tagt in London

    Die beiden Innenministerinnen Faeser und Cooper richten an diesem Dienstag gemeinsam als Ko-Gastgeberinnen das vierte Treffen der sogenannten Calais-Gruppe in London aus.
    An den Beratungen nehmen auch die Innenministerinnen und Innenminister von Frankreich, Belgien und den Niederlanden sowie Vertreter der EU-Kommission und von Europol teil.
    Auch bei diesem Treffen geht es nach Angaben des Bundesinnenministeriums um die stärkere Zusammenarbeit bei der Bekämpfung internationaler Schleuserkriminalität.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa, AFP

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