Pistorius warnt vor Russland: "Putin greift hybride an"

    Verteidigungsminister:Pistorius warnt: "Putin greift hybride an"

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    Deutschland muss sich für hybride Gefahren aus Russland wappnen, so Verteidigungsminister Pistorius. Wenn man die Bedrohung ignoriere, "wird sie nicht kleiner, sondern größer".

    Berlin: Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, spricht beim 18. Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung (SZ).
    Verteidigungsminister Boris Pistorius: Deutschland ist besonders im Fokus von Russland.
    Quelle: dpa

    Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) warnt vor einer hybriden Bedrohung Deutschlands durch mehr oder minder verdeckte russische Kriegsführung - auf Geheiß von Kremlchef Wladimir Putin. "Putin greift hybride an, und Deutschland ist dabei besonders im Fokus", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

    Er kennt uns gut, Putin weiß, wie er Nadelstiche bei uns setzen muss.

    Boris Pistorius (SPD), Verteidigungsminister

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    Putin arbeitet mit wirtschaftlichem Druck und Propaganda

    Dabei definiert Pistorius hybride Kriegsführung als Kombination von:
    • "klassischen Militäreinsätzen,
    • wirtschaftlichem Druck,
    • Computerangriffen
    • bis hin zu Propaganda in den Medien und sozialen Netzwerken".
    Ziel der Angreifer sei es, "nicht nur Schaden anzurichten, sondern insbesondere Gesellschaften zu destabilisieren und die öffentliche Meinung zu beeinflussen", sagte Pistorius. "Offene pluralistische und demokratische Gesellschaften bieten hierfür viele Angriffsflächen und sind somit leicht verwundbar."
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    Pistorius: Deutschland muss bereit sein für Bedrohungen

    Pistorius betonte, es sei wichtig, dass sich Deutschland hierfür wappne:

    Wir müssen uns vorbereiten, um uns Putins Bedrohung selbstbewusst entgegenstellen zu können.

    Boris Pistorius (SPD), Verteidigungsminister

    Wenn Deutschland die Bedrohung ignoriere, "weil sie uns Unbehagen bereitet, wird sie nicht kleiner, sondern größer." Es gehe um Angriffe auf Infrastruktur und Energieversorgung, um Aktivitäten in Nord- und Ostsee sowie Regelverstöße im Luftraum.
    "Hinzu kommen Kampagnen in den sozialen Medien, die Beeinflussung von Wahlkämpfen und die Finanzierung von Stimmen, die wie AfD und BSW behaupten, uns ginge es nicht um den eigenen Schutz, sondern wir würden auf einen Krieg mit Russland zusteuern", sagte Pistorius. Das gehöre alles zu Putins Strategie, die Gesellschaft zu verunsichern und auseinanderzutreiben. "Wir müssen alles dafür tun, um zu verhindern, dass Putins Strategie aufgeht."
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    Wie steht Deutschland militärisch da?

    Auf die Frage, ob Deutschland militärisch dort stehe, wo es müsste, antwortete der Verteidigungsminister: "Wir sind auf einem guten Weg." Allein in diesem Jahr seien 97 Großvorhaben im Wert von 58 Milliarden Euro auf den Weg gebracht worden. Das habe den Rekord des vergangenen Jahres noch einmal übertroffen.
    Zur Wahrheit gehöre aber auch: "Wir haben viel Material an die Ukraine abgegeben. Außerdem braucht die Industrie Zeit, um Produktionskapazitäten hochzufahren und Waffen und Munition zu produzieren." Pistorius rechnete vor, dass ein Leopard-Panzer eine Lieferzeit von bis zu zweieinhalb Jahren habe, bei Fregatten und U-Booten seien es sechs bis acht Jahre. Allein anhand der Lieferzeiten werde deutlich:

    Wir können die in den vergangenen 30 Jahren gerissenen Lücken unmöglich in einer Wahlperiode schließen.

    Boris Pistorius (SPD), Verteidigungsminister

    Quelle: dpa

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