Politbarometer: Große Mehrheit begrüßt Neuwahlen im Bund

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    ZDF-Politbarometer:Große Mehrheit für Neuwahl

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    Nach dem Bruch der Ampel-Koalition begrüßt eine große Mehrheit Neuwahlen im Bund, mehr als jeder Zweite wünscht sich einen frühen Termin. Das zeigt das ZDF-Politbarometer.

    Projektion: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre ...
    Dass Bundeskanzler Olaf Scholz Finanzminister Christian Lindner entlassen hat, finde ich …
     Wer ist am Bruch der Ampel-Koalition hauptsächlich schuld?
     Vorgezogene Neuwahlen im Bund
    Aus den Ereignissen am Mittwoch gehen eher gestärkt hervor …
    Starke AfD im Osten: Fänden Sie es gut, wenn die CDU dort Regierungen mit dem BSW bildet?
    Krise bei VW: Maßnahmen wie Abbau von Arbeitsplätzen und Lohnkürzungen finde ich ...
    Wirtschaftskompetenz
    Wirtschaftskompetenz
    Zwischen West- und Ostdeutschland | überwiegen die ...
    Ich fühle mich in erster Linie als …
    Glauben Sie, dass die USA unter Trump weiterhin die Sicherheit Europas garantieren werden?
     US-Präsident Donald Trump ist eine Gefahr für die Demokratie in den USA …
    Das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA wird sich unter Präsident Trump …
    Projektion  
    Politische Stimmung in Deutschland
    Keine Wahlabsicht
    Gewünschte Koalitionen
    Gewünschte Koalitionen
    Zufriedenheit mit der Regierung
    Bundeskanzler Scholz macht seine Arbeit eher ...
    Was halten Sie von ...
    Was halten Sie von ...
    Was halten Sie von ...
    Allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland
    Eigene Wirtschaftslage
    Wirtschaftskompetenz
    Mit der Wirtschaft in Deutschland| geht es eher ...   
    Bringt die EU-Mitgliedschaft der deutschen Bevölkerung eher ...
    Wie kommen die Politbarometer-Ergebnisse zustande?
    Wann sind Umfragen repräsentativ?
    Wann sind Umfragen repräsentativ?
    Wie genau sind die Umfragen?
    Der seit langem andauernde Streit in der Bundesregierung hat mit dem Bruch der Koalition am Mittwochabend sein Ende gefunden. Noch ist nicht klar, wie es jetzt weitergeht, ob und wann vorgezogene Neuwahlen stattfinden werden. Zu diesem Thema wurde am Donnerstag ergänzend zum regulären Politbarometer ein Politbarometer-Extra durchgeführt, das folgendes Bild ergibt:

    Wer trägt die Schuld am Ampel-Aus?

    Die Spitzen der Ampel-Parteien konnten sich im Koalitionsausschuss in wichtigen politischen Fragen nicht einigen. Deshalb hat Bundeskanzler Olaf Scholz am Mittwoch Finanzminister Christian Lindner entlassen. Das finden 59 Prozent gut und 27 Prozent nicht gut (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht"). Die meisten sagen, am Bruch der Koalition sind alle beteiligten Parteien gleichermaßen schuld (39 Prozent). Ansonsten wird vor allem bei der FDP (31 Prozent) die größte Schuld gesehen (SPD: zehn Prozent, Grüne: 15 Prozent).
     Wer ist am Bruch der Ampel-Koalition hauptsächlich schuld?
    Quelle: ZDF

    Mehr als jeder Zweite will zügig Neuwahlen

    Wenn es jetzt zu einer vorgezogenen Neuwahl im Bund kommt, finden das grundsätzlich 84 Prozent gut und 13 Prozent nicht gut. Mitte Oktober waren die Meinungen hierzu noch geteilt (gut: 48 Prozent; nicht gut: 45 Prozent). Bundeskanzler Olaf Scholz hat angekündigt, im Januar die Vertrauensfrage im Bundestag zu stellen und dadurch Neuwahlen im März zu ermöglichen.
    Grafik Politbarometer: Vorgezogene Neuwahlen im Bund
    Im aktuellen ZDF-Politbarometer spricht sich eine knappe Mehrheit von 54 Prozent der Befragten für Neuwahlen vor März aus. 59 Prozent befürworten zudem die Entlassung Lindners.08.11.2024 | 0:40 min
    Die Oppositionsparteien fordern, dass er diese umgehend stellen soll, damit es schneller zu Neuwahlen kommt. Für einen Neuwahltermin im März sprechen sich 30 Prozent aus, für einen früheren Termin 54 Prozent und 12 Prozent sind der Meinung, dass die Wahl zum regulären Termin im September des nächsten Jahres stattfinden sollte.
    Christian Sievers im Studiogespäch mit Stefan Leifert
    Die Reaktionen auf das Ampel-Aus und die bevorstehenden Neuwahlen sind laut Politbarometer erstaunlich positiv: 84% der Befragten wollen Neuwahlen, die meisten früher als im März.07.11.2024 | 1:34 min

    Koalitionsbruch stärkt weder SPD noch FDP

    Nach Meinung von 32 Prozent aller Befragten geht Olaf Scholz aus den Auseinandersetzungen um das Ende der Koalition eher gestärkt hervor (eher geschwächt: 58 Prozent). 16 Prozent sind der Meinung, dass die FDP aus diesen Ereignissen eher gestärkt hervorgeht (eher geschwächt: 74 Prozent).

    Regierungsbildung im Osten und das BSW

    Nach den guten Wahlergebnissen der AfD in Ostdeutschland ist es schwierig, Regierungsmehrheiten ohne die AfD zu finden. Deshalb führt die CDU in Thüringen derzeit Koalitionsgespräche mit dem BSW. In Sachsen hingegen wurden die Sondierungsgespräche inzwischen erfolglos beendet.. Gut die Hälfte (51 Prozent) der Deutschen ist dagegen, dass die CDU zusammen mit dem BSW im Osten eine Landesregierung bildet (dafür: 44 Prozent) Unmittelbar nach den Landtagswahlen waren im September noch 53 Prozent für und 38 Prozent gegen solche Koalitionen gewesen. Noch deutlicher fällt aktuell die Ablehnung bei den Anhängern der Union aus, von denen 59 Prozent dagegen und nur 37 Prozent dafür sind.
    Sondierungen in Sachsen gescheitert
    Die Sondierungen zwischen CDU, BSW und SPD in Sachsen sind gescheitert. Wie kann es nun politisch in Sachsen weitergehen?07.11.2024 | 1:43 min

    Unterschiede zwischen West und Ost nehmen zu

    35 Jahre nach dem Mauerfall nehmen die wahrgenommenen Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland wieder zu: Dass zwischen dem Westen und dem Osten Deutschlands die Unterschiede überwiegen, sagen 52 Prozent (Sep. 2022: 40 Prozent). Nur noch für 44 Prozent (Sep. 2022: 54 Prozent) überwiegen die Gemeinsamkeiten. Zwischen den Befragten in Ost und West gibt es dazu unterschiedliche Ansichten: Eine Mehrheit der Ostdeutschen hebt vor allem die Unterschiede hervor (58 Prozent; Gemeinsamkeiten: 40 Prozent). Die Westdeutschen sind sich da eher uneins: 45 Prozent sehen mehr Gemeinsames, 50 Prozent mehr Unterschiede.

    US-Wahl: schlechteres Verhältnis zur USA befürchtet

    Donald Trump hat die US-Präsidentschaftswahl klar gewonnen. Dieses Ergebnis sehen die Deutschen eher kritisch und erwarten negative Auswirkungen auf die deutsch-amerikanischen Beziehungen: So befürchten 67 Prozent, dass sich das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA unter Präsident Donald Trump eher verschlechtern wird (nicht viel ändern: 22 Prozent; eher verbessern: sechs Prozent). 77 Prozent sehen in einem Donald Trump eine Gefahr für die amerikanische Demokratie (keine Gefahr: 20 Prozent) und 65 Prozent befürchten, dass die USA unter Trump nicht mehr wie bisher die militärische Sicherheit Europas garantieren werden (garantieren: 30 Prozent).

    Projektion: Union gewinnt leicht dazu

    Auf der Basis des regulären Politbarometers und kontrolliert durch die Ergebnisse des Politbarometer-Extras ergeben sich die folgenden Projektionswerte: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 16 Prozent (unverändert) und die CDU/CSU auf 33 Prozent (plus 2). Die Grünen kämen auf 12 Prozent (plus 1), die FDP würde drei Prozent, die AfD 18 Prozent und die Linke vier Prozent (alle unverändert) erreichen. Das BSW läge bei sechs Prozent (minus 2) und die anderen Parteien zusammen bei acht Prozent (minus 1), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Das würde von den politisch wahrscheinlichen Koalitionen für eine Regierung aus Union und SPD und für eine aus Union und Grüne reichen.
    Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die 1.231 Interviews wurden in der Zeit vom 5. bis 7. November 2024 durchgeführt. Zusätzlich wurde ein Politbarometer-Extra am 7. November mit 1.369 Interviews realisiert. In beiden Umfragen wurden jeweils zufällig ausgewählte Wahlberechtigte befragt. Dabei wurden jeweils sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragungen sind repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: SPD 17 Prozent, CDU/CSU 37 Prozent, Grüne 18 Prozent, FDP 2 Prozent, AfD 14 Prozent, Linke 4 Prozent, BSW 5 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, den 22. November 2024. Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de.