Berlin: Zehntausende feiern Mauerfall vor 35 Jahren

    9. November 1989:Zehntausende feiern Mauerfall vor 35 Jahren

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    Lange Open-Air-Installation, ein Konzert mit 700 Musikern und emotionale Reden: Zehntausende Menschen feiern am Wochenende am 35. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin die Freiheit.

    35 Jahre Mauerfall - Zentrale Gedenkveranstaltung - Zu sehen sind egierender Bürgermeister von Berlin, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Axel Klausmeier, Direktor der Stiftung Berliner Mauer.
    Bei dem Gedenken an den Mauerfall in Berlin mahnen Politiker: Freiheit und Demokratie sind und waren noch nie eine Selbstverständlichkeit.09.11.2024 | 1:58 min
    Am 35. Jahrestag des Mauerfalls feiert Berlin die Freiheit - mit einer riesigen Installation, einer offiziellen Gedenkfeier und weiteren Veranstaltungen. Besonderer Anziehungspunkt ist eine temporäre Mauer aus 5.000 Plakaten entlang des früheren Grenzverlaufs in der Innenstadt.
    Die vier Kilometer lange Open-Air-Installation aus Plakaten, die Kinder und Erwachsene unter dem Motto "Wir halten die Freiheit hoch" gestaltet haben, zieht Zehntausende Besucher an, darunter viele ausländische Touristen. Auch Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) lässt sich an der Strecke im Regierungsviertel blicken.
    35 Jahre Mauerfall - Zentrale Gedenkveranstaltung - Menschen stecken Blumen in die Reste der Mauerdpa/
    "Nach meiner Kenntnis ist das sofort, unverzüglich" Der legendäre Versprecher des DDR-Politikers Schabowski leitete den Mauerfall und das Ende der DDR ein. Eine Chronologie.09.11.2024 | 1:36 min

    "Eine Mauer sollte schützen und nicht trennen"

    Die Plakate verbinden Forderungen der Demonstranten im Herbst 1989 wie Meinungs-, Presse- und Reisefreiheit mit heutigen Wünschen und sind im Rahmen von Workshops in Schulen, Kirchengemeinden, Vereinen oder Kulturprojekten geschaffen worden. Viele Menschen bringen darauf kreativ zum Ausdruck, was Demokratie und Freiheit heute für sie bedeuten und welche Werte ihnen wichtig sind.
    Halle (Chancen)
    Nach dem Mauerfall stieg die Arbeitslosenquote in Halle auf rund 22%. 35 Jahre später sind Tausende Jobs entstanden und die Wirtschaftsleistung der Stadt hat sich vervielfacht.11.11.2024 | 2:42 min
    "Eine Mauer sollte schützen und nicht trennen", "Meinungsfreiheit ohne Hass" oder "Freiheit ist kein Geschenk" ist unter anderem zu lesen. Auch Nachbildungen historischer Plakate aus dem Wendeherbst wurden gezeigt.

    Wegner: Demokratie nicht selbstverständlich

    Auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner erinnert an den Wert der Freiheit. "Haltet hoch die Freiheit, denn ohne Freiheit ist alles andere nichts", sagt der CDU-Politiker bei einer zentralen Gedenkveranstaltung mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an der Gedenkstätte Berliner Mauer.

    Freiheit und Demokratie waren noch nie eine Selbstverständlichkeit.

    Kai Wegner, Berlins Regierender Bürgermeister

    Derzeit würden sie von außen und innen angegriffen. Deshalb müsse man die Menschen vom Herbst 1989 zum Vorbild nehmen.
    Der 9. November sei ein Schicksalstag für Deutschland, im Positiven wie im Negativen, sagt Wegner auch mit Blick auf die Pogromnacht der Nazis gegen die Juden am 9. November 1938.

    Scholz: "Sieg der Freiheit"

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verweist auf die Freiheitsbewegungen in etlichen damaligen Ostblock-Staaten. "Der Sieg der Freiheit im Herbst 1989 war ein gesamteuropäischer Sieg, der Fall der Berliner Mauer vor 35 Jahren war der glückliche Höhepunkt einer gesamteuropäischen Entwicklung", sagt er in einer Videobotschaft zum 9. November.

    Ein Glückstag, für den wir Deutschen bis heute dankbar sind.

    Olaf Scholz (SPD), Bundeskanzler

    Kat Menschik und Maxim Leo in Berlin
    Vor 35 Jahren fiel die Mauer – die Hauptstadt feiert mit Gedenken, Plakaten und einem Konzert für Freiheit. Die Illustratorin Kat Menschik und der Autor Maxim Leo blicken zurück. 08.11.2024 | 2:45 min

    Besonderes Konzert mit 700 Musikern

    Entlang des Mauerverlaufs mit den Plakaten findet am Abend ein besonderes Konzert statt. 700 Profi- und Freizeitmusiker spielen auf diversen Bühnen synchron den "Soundtrack der Freiheit": und anderem mit dem Song "S.O.S." der ostdeutschen Rockband Silly, "Heroes" von David Bowie oder "Freiheit" von Marius Müller-Westernhagen.
    Auf Bildschirmen sind die Liedtexte zu sehen sein, sodass die Zuhörer mitsingen konnten. Am Sonntag spielt zum Abschluss noch die oppositionelle russische Band "Pussy Riot".


    Nach wochenlangen Demonstrationen für Demokratie und Freiheit in vielen Teilen der DDR gab SED-Funktionär Günter Schabowski am 9. November 1989 am Ende einer Pressekonferenz eher beiläufig das Inkrafttreten einer neuen Reiseregelung bekannt. Kurz darauf ging die Eilmeldung um die Welt: "DDR öffnet Grenzen". In den folgenden Stunden strömten Menschen in Scharen an die Berliner Grenzübergänge, die die DDR-Grenzsoldaten unter dem stetig wachsenden Druck schließlich öffneten. Menschen lagen sich jubelnd in den Armen, erklommen die Mauer, tanzten am Brandenburger Tor.

    Erbaut hatte die DDR die Mauer rund um den Westteil Berlins am 13. August 1961. Nach Angaben der Stiftung Berliner Mauer wurden mindestens 140 Menschen zwischen 1961 und 1989 an der Mauer getötet oder kamen im Zusammenhang mit dem DDR-Grenzregime ums Leben.

    Quelle: dpa

    Quelle: dpa

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