Novemberpogrome: Zentralratspräsident über Erinnerungskultur

    Novemberpogrome jähren sich:Zentralratspräsident über Erinnerungskultur

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    Der Präsident des Zentralrats der Juden fordert mehr Mittel für KZ-Gedenkstätten. Zum Jahrestag der Pogromnacht warnt Josef Schuster auch vor "Antisemitismus in neuem Gewand".

    Gedenken an die Pogromnacht 1938 - Kerzen beleuchten Goldene Stolpersteine
    Der 9. November 1938 ist eines der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte. Juden wurden ermordet, Synagogen vernichtet. Stolpersteine wollen an die Opfer erinnern. 09.11.2024 | 1:40 min
    Der Präsident des Zentralrats der Juden sieht die Erinnerungskultur in Deutschland grundsätzlich auf einem guten Weg. Es gebe regional wie überregional viele Gedenkveranstaltungen etwa an die Pogrome vom November 1938, sagte Josef Schuster der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag).

    Aus dem Gedenken an tote Juden muss dann aber auch das Bewusstsein für den Antisemitismus in unserer Zeit erwachsen, der häufig in einem neuen Gewand erscheint.

    Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden

    Kritik an finanzieller Unterstützung für KZ-Gedenkstätten

    Als "leider zu begrenzt" bezeichnete der Zentralratspräsident die finanzielle Unterstützung für KZ-Gedenkstätten. Ein Land wie Deutschland müsse unter Berücksichtigung der eigenen Geschichte die Mittel dafür aufbringen, "auch wenn es schwer ist", so Schuster.
    86 Jahre nach den Novemberpogromen der Nazis gegen die jüdische Bevölkerung hat auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner Antisemitismus in der heutigen Zeit beklagt.
    Die Pogromnacht - 9. November
    Am 9. November 1938 kommt es zu Gewaltexzessen gegen Juden im gesamten Deutschen Reich.06.10.2011 | 3:15 min

    Kai Wegner: Antisemitismus immer noch real

    "Antisemitismus ist auch heute noch eine Realität, leider auch in unserer Stadt, auf unseren Straßen", erklärte der Politiker der CDU. Der Berliner Senat tue alles dafür, dass dieser Hass keinen Raum finde.

    Doch es bleibt die Aufgabe von uns allen, Judenhass konsequent entgegenzutreten – unabhängig davon, aus welcher Richtung er kommt und wo er stattfindet.

    Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin

    "Nur so können wir der Verantwortung gerecht werden, die unsere Geschichte uns auferlegt."

    Am 9. November jährt sich die Pogromnacht von 1938

    Am (heutigen) Samstag ist der Gedenktag für die Opfer der Novemberpogrome von 1938. Sie waren eine vom NS-Regime organisierte und gelenkte Zerstörung von Einrichtungen von Jüdinnen und Juden im gesamten damaligen Deutschen Reich.
    Guy Stern
    Guy Stern war 16 Jahre alt, als in Deutschland die Synagogen brannten. Seine Eltern hatten ihn nach Amerika geschickt. Frontal 21 sprach mit ihm über Verfolgung und Antisemitismus.09.11.2018 | 13:15 min
    Nach unterschiedlichen Schätzungen wurden zwischen dem 7. und 13. November 1938 im Reichsgebiet zwischen 400 und 1.300 Menschen ermordet oder in den Suizid getrieben.
    Mehr als 1.400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie Tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Rund 30.000 Juden wurden in Konzentrationslager verschleppt.
    Verschollene Bilder Pogromnacht
    In der Pogromnacht entstehen Bilder, die es eigentlich nicht geben dürfte. Erst Jahrzehnte später werden viele von ihnen gefunden. Was erzählen sie von der Nacht des Terrors?05.11.2023 | 17:56 min
    Quelle: dpa, KNA

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