Lindner: Corona-Geld für Verteidigungsetat benutzen

    Corona-Geld umverteilen:Lindner: Milliarden Euro für Verteidigung

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    Mehr Geld für die Bundeswehr dank früher abgetragener Corona-Schulden? Bundesfinanzminister Christian Lindner hält dieses Szenario für realistisch. Es geht um neun Milliarden Euro.

    Christian Lindner (FDP) am 20.03.2024 in Berlin
    Christian Lindner will eingesparte Corona-Schulden der Verteidigung zugute kommen lassen
    Quelle: dpa

    Finanzminister Christian Lindner sieht im Bundeshaushalt ab 2028 einen Spielraum von bis zu neun Milliarden Euro zur Aufstockung des Verteidigungsetats. Bei disziplinierter Haushaltsführung werde die Schuldenquote dann wieder unter den in der EU vorgeschriebenen 60 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen, sagte der Chef der FDP der Deutschen Presse-Agentur.

    Wenn wir diese Grenze unterschreiten, dann könnte die ab 2028 vorgesehene Tilgung der Corona-Schulden neu diskutiert werden.

    Christian Lindner (FDP), Bundesfinanzminister

    Das Geld könne stattdessen in den Verteidigungsetat fließen.
    Eine Ampel leuchtet in einer Aufnahme mit Langzeitbelichtung am Morgen vor dem Reichstagsgebäude in allen drei Phasen.
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    Lindner: Notlagenkredite schon früher reduzieren

    Der Bund hatte in den Jahren 2020, 2021 und 2022 wegen der Corona-Krise und des Ukraine-Kriegs Notlagenkredite in Höhe von rund 300 Milliarden Euro aufgenommen. Die Tilgung soll eigentlich im Jahr 2028 beginnen und über mehr als 30 Jahre laufen.
    Aktuell sei ab 2028 eine Schuldentilgung von jährlich neun Milliarden Euro vorgesehen, sagte Lindner. "Wenn aber die Belastung der Pandemie im Schuldenstand dann schon überwunden ist, könnte die Tilgung wesentlich reduziert werden", kündigte er an.

    Damit stünde ein Milliardenbetrag zur Verfügung, der uns nach dem Ende des Sonderprogramms für die Bundeswehr helfen wird, den Sprung zum Nato-Ziel im Bundeshaushalt zu erreichen.

    Christian Lindner (FDP), Bundesfinanzminister

    Christian Lindner bei Maybrit Illner
    Christian Lindner bei "maybrit illner": "Wirtschaftswende im Haushalt 2025 verankern"22.02.2024 | 1:06 min

    Sondervermögen für die Bundeswehr dieses Jahr aufgebraucht?

    Vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 hatte der Bund bereits eine Schuldenquote von 59 Prozent erreicht und damit nach längerer Zeit wieder die europäischen Maastricht-Kriterien erfüllt. Durch die pandemiebedingten Kredite stieg die Quote rapide bis auf 69 Prozent an. Inzwischen liegt sie wieder bei rund 63 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
    Dieses Jahr galt bisher als haushaltspolitisch besonders schwierig, denn dann könnte auch das 100 Milliarden Euro schwere Sondervermögen für die Bundeswehr aufgebraucht sein. Das bedeutet, der Bund muss die Verteidigungsausgaben komplett aus dem normalen Haushalt stemmen - und zwar in einer solchen Höhe, dass Deutschland das Zwei-Prozent-Ziel der Nato erfüllt.
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    Verteidigungsausgaben in Höhe von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts - das ist die vereinbarte Zielmarke in der Nato. Deutschland könnte das in diesem Jahr erstmals schaffen.12.02.2024 | 1:43 min

    Finanzministerium: 25 Milliarden Euro werden gebraucht

    Aus dem Umfeld des Finanzministeriums ist zu hören, dass dafür zusätzlich 25 Milliarden Euro aufgebracht werden müssten. Selbst wenn der Bund komplett auf die Tilgung der Corona-Schulden verzichten würde, bliebe also noch eine Lücke. Um den verbleibenden Betrag von etwa 15 Milliarden Euro aufzubringen, wären dann also Umschichtung aus den anderen Etats nötig.

    Wenn es uns gelingt, in den Jahren bis 2028 unser Wirtschaftswachstum zu stärken und wenn wir auf zusätzliche kostenträchtige, gesetzlich verpflichtende Sozialausgaben verzichten, dann schaffen wir es, das Zwei-Prozent-Ziel einzuhalten.

    Christian Lindner (FDP), Bundesfinanzminister

    Bundesfinanzminister Lindner bei einer Kabinettssitzung.
    Die schwache Geburtenrate und die schlechte Wirtschaftslage führen zu einer drastischen Verschuldung, so Bundesfinanzminister Lindner bei der Vorstellung des Tragfähigkeitsbericht.20.03.2024 | 1:46 min
    Quelle: dpa

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