Karl Lauterbach: "Verstehe nicht", warum Ärzte streiken

    Lauterbach kritisiert Ärzte:"Ich verstehe nicht, warum gestreikt wird"

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    Viele Arztpraxen sind zwischen den Jahren dicht. Ein Großteil der Ärzte streikt - und fordert auch mehr Geld. Dafür hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach kein Verständnis.

    SGS Lauterbach Goekdemir
    Das ganze Gespräch mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im Video.28.12.2023 | 4:44 min
    Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeigt kein Verständnis für Forderungen der niedergelassenen Ärzte nach mehr Geld. "Die Forderung nach mehr Geld halte ich nicht für begründet", sagte er in der ZDF-Sendung heute journal update in der Nacht zum Donnerstag.
    "Außer in der Schweiz wird natürlich in Europa in den Praxen nirgendwo so gut verdient wie in Deutschland. Die Spielräume für Honorarzuwächse, die sehe ich nicht." Er verstehe nicht, weshalb gestreikt werde. Es gebe eine "riesige Krankheitswelle" in der Bevölkerung.

    Die Forderungen der Ärzte nach mehr Geld sind auch bekannt. Der Streik bringt überhaupt nichts nach vorne.

    Karl Lauterbach, SPD

    "Viele Facharztgruppen verdienen im internationalen Vergleich ausgezeichnet", so Lauterbach weiter.
    08.11.2023, Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin: Ärzte, Therapeuten und Apotheker aus ganz Mecklenburg-Vorpommern protestieren gegen zunehmende Bürokratie, Fachkräftemangel und aus ihrer Sicht ungeeignete politische Rahmenbedingungen für die Gesundheitsberufe
    Tausende Arztpraxen in Deutschland bleiben zwischen den Jahren geschlossen.28.12.2023 | 1:52 min

    Verband rechnet mit Zehntausenden geschlossenen Arztpraxen

    Ärzteverbände haben dazu aufgerufen, Hausarzt- und Facharztpraxen bundesweit zwischen den Jahren geschlossen zu halten. Die noch bis Freitag geplante Aktion ist Teil der Kampagne "Praxis in Not", die von mehr als 20 Verbänden unterstützt wird.
    Der Virchowbund der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte konnte am Mittwoch keine Angaben zur Zahl der beteiligten Praxen machen, weil der Streik dezentral organisiert werde. Man rechne aber mit bundesweit mehreren Zehntausend geschlossenen Praxen, erklärte eine Sprecherin.
    Schnupfen
    Die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland steigt.21.12.2023 | 2:01 min
    Die Praxen waren dazu aufgerufen worden, ihre Patienten über die Schließung zu informieren, auf den ärztlichen Bereitschaftsdienst zu verweisen und für eine Vertretung für Notfälle zu sorgen.

    Wer zwischen den Jahren und über Neujahr ärztliche Hilfe benötigt, kann rund um die Uhr beim Patientenservice 116117 anrufen. Unter der bundesweit kostenfreien Nummer gibt es Auskunft zu Praxen in Ihrer Nähe. Im Notfall gilt: Alarmieren Sie den Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112.

    Lauterbach plant Krisengipfel im Januar

    Lauterbach will sich mit den Hausärzten im Januar zu einem Krisengipfel treffen, um über die beklagte Überlastung und die Bürokratie in den Praxen zu beraten. Im ZDF bekräftigte er:

    Die Praxen brauchen bessere Arbeitsbedingungen, brauchen weniger Bürokratie. Das Geld muss auch gerechter verteilt werden.

    Karl Lauterbach, Gesundheitsminister

    Aber einfach mehr Geld in ein System zu schütten "wie in der Vergangenheit" habe "nicht wirklich gut funktioniert". "Diese Lösung haben wir einfach zu oft praktiziert", so Lauterbach.
    Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender vom Virchowbund
    "Die Situation in den Arzt-Praxen verschlimmert sich immer mehr", so Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender vom Virchowbund.27.12.2023 | 5:05 min
    Quelle: dpa, ZDF

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