Habeck warnt: Darf hier nicht wie in Österreich laufen

    Vor dem Wahlkampfauftakt:Habeck: Darf nicht wie in Österreich laufen

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    Die Parteien stürzen sich in den Bundestagswahlkampf. Grünen-Kanzlerkandidat Habeck spricht eine Warnung aus und nennt die Situation in Österreich als abschreckendes Beispiel.

    Merz Scholz Wahlkampf leerer Bundestga
    Der Bundestagswahlkampf nimmt Fahrt auf. Sowohl CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz als auch der amtierende SPD-Kanzler Scholz buhlen um die Gunst der Deutschen.05.01.2025 | 2:53 min
    Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck hat die Parteien der Mitte zur Offenheit für eine mögliche Zusammenarbeit nach der Bundestagswahl aufgerufen. Im Wahlkampf gehe es um Unterschiede und harten Wettbewerb, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
    "Da werden auch mal ein paar Fetzen fliegen. Aber ich warne davor, in ein Schwarz-Weiß-Denken zu verfallen." Wenn die Parteien der Mitte einander feindselig gegenüberstünden und sich gegenseitig verklagten, helfe das der Stabilität der Demokratie kaum. "Da muss man cool bleiben."

    Österreich als abschreckendes Beispiel

    Mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen in Deutschlands Nachbarland warnte Habeck:

    Österreich ist ein Beispiel, wie es nicht laufen darf!

    Robert Habeck, Grünen-Kanzlerkandidat

    Weiter sagt er: "Wenn die Parteien der Mitte nicht bündnisfähig sind und Kompromisse als Teufelszeug abtun, hilft das den Radikalen."
    Nachdem dort die Koalitionsgespräche zwischen konservativer ÖVP, sozialdemokratischer SPÖ und liberalen Neos gescheitert waren, zeichnet sich eine Zusammenarbeit der konservativen ÖVP mit der rechten FPÖ ab. Der rechtspopulistische FPÖ-Chef Herbert Kickl ist unter anderem bekannt für seine russlandfreundliche Haltung und eine äußerst strikte Migrationspolitik mit Abschiebungen im großen Stil.
    Koalition mit FPÖ Kickl van der Bellen
    Nachdem die Koalitionsbildung in Österreich vorerst geplatzt ist, plant die ÖVP nun doch Gespräche mit der FPÖ. Damit könnte der rechtspopulistische FPÖ-Chef Kickl Kanzler werden.05.01.2025 | 2:54 min

    Neue Kampagne wirbt für "Bündniskanzler"

    Nach der deutschen Bundestagswahl am 23. Februar müsse es eine Regierung geben, für die jede Partei Zugeständnisse mache, mahnte Habeck.

    Wenn wir die Bereitschaft zu demokratischen Bündnissen nicht aufbringen, drohen uns Instabilität und Handlungsunfähigkeit. Das kann Deutschland sich nicht leisten und wir können es Europa nicht zumuten.

    Robert Habeck, Grünen-Kanzlerkandidat

    Er versprach: "Ich bin bereit, Verantwortung für eine bündnisorientierte Politik zu übernehmen, die nicht sich selbst, sondern unser Land im Blick hat."
    Kurz vor dem Wahlkampfauftakt am Montag in Lübeck starteten die Grünen eine Kampagne, bei der sie Habeck in verschiedenen deutschen Großstädten mit dem Schlagwort "Bündniskanzler" an Fassaden projizieren.
    Die Grünen verstehen sich als "Bündnispartei", die zu Koalitionen über politische Lager hinweg in der Lage ist und den Dialog mit der Zivilgesellschaft sucht.
    Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Kanzlerkandidat von Bündnis 90/Die Grünen, stellt den Entwurf des Wahlprogramms der Grünen zur Bundestagswahl 2025 vor Pegah Edalatian (l-r), politische Geschäftsführerin von Bündnis 90/Die Grünen, Franziska Brantner, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin, und Felix Banaszak, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, vor.
    SPD, Grüne und Union stellen ihre Wahlprogramme für die vorgezogene Bundestagswahl im Februar vor. Einige Inhalte sind bereits bekannt – was steckt drin in den Programmen?18.12.2024 | 2:53 min
    Die Kampagne kann aber auch als Antwort verstanden werden auf die Absagen von CSU-Chef Markus Söder an eine mögliche schwarz-grüne Koalition nach der Wahl. Die Aussichten Habecks eine Regierung selbst als Kanzler anzuführen sind bei zuletzt 13 bis 14 Prozent in den Umfragen überschaubar.
    Lesen Sie alle News zur Bundestagswahl 2025 in unserem Wahlkampf-Ticker.

    Bundestagswahl 2025
    :CSU fordert von SPD "echten Politikwechsel"

    Die CSU fordert im Fall eines Wahlsiegs der Union von einem Koalitionspartner einen "echten Politikwechsel". Alle News hier im Wahlkampf-Ticker.
    Bayerns Ministerpräsident und Vorsitzender der CSU Markus Söder (r.) und der CSU-Fraktionsvorsitzende Alexander Dobrindt geben sich während der Fraktionssitzung der Partei im Kloster Seeon die Hand
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    Quelle: dpa

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