Gesetzentwurf verabschiedet:Was Lauterbach gegen Herzerkrankungen plant
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Mehr Prävention, Check-ups auf Kassenkosten: Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf zum Thema Herzerkrankungen beschlossen. Ärzte kritisieren Gesundheitsminister Lauterbach.
Gesundheitsminister Lauterbach plant ein neues Gesetz, durch das hohe Cholesterinwerte auch bei Kindern frühzeitig erkannt werden sollen. Krankenkassen haben Anlass zur Kritik.28.08.2024 | 2:22 min
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will per Gesetz die Herzgesundheit der Deutschen besser schützen. Den entsprechend Entwurf hat am Mittwoch das Bundeskabinett beschlossen. Er sieht zusätzliche Möglichkeiten zur Vorsorge und Früherkennung auf Kassenkosten vor.
"Deutschland hat hier ein Problem - zu viele Herztote. Dafür sollten wir alle unseren Lebenswandel anpassen, uns mehr bewegen und bewusster ernähren", erklärte der SPD-Politiker nach dem Kabinettsbeschluss. Ebenso wichtig sei es, vererbte Risikofaktoren früher zu erkennen und besser zu bekämpfen.
Das ist geplant
Konkret sollen Jugendliche von 12 bis 14 Jahren und Erwachsene in bestimmten Altersabständen von den Kassen zu Laboruntersuchungen und Analysen von Risikofaktoren eingeladen werden. Bestehende Gesundheitsuntersuchungen sollen dafür um Check-ups für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erweitert werden, und zwar im Alter von 25, 40 und 50 Jahren.
Medikamente, die Blutfettwerte senken und beim Aufhören mit dem Rauchen unterstützen, sollen leichter verordnet werden können. Darüber hinaus sollen Apotheken verstärkt in die Beratung zur Prävention und Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und tabakassoziierten Erkrankungen eingebunden werden.
Auch Fokus auf Tabakentwöhnung
Und der Anspruch auf eine medikamentöse Therapie zur Tabakentwöhnung soll ausgeweitet werden. Er wäre dann künftig nicht nur auf eine "schwere Tabakabhängigkeit" beschränkt und werde häufiger als alle drei Jahre finanziert. Die Kosten für die Maßnahmen sollen die Kassen übernehmen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland, wie das Ministerium im Entwurf erläuterte. Dabei gehe ein Großteil auf den Lebensstil zurück, der geändert werden kann - etwa ungesunde Ernährung, wenig Bewegung, Rauchen und starker Alkoholkonsum. Durch eine bessere Vorbeugung könnten zugleich auch Milliardenausgaben im Gesundheitswesen eingespart werden.
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Kritik von Krankenkassen und Ärzten
Für seine Vorschläge erntet der Minister weiterhin Kritik von Krankenkassen und Medizinern, insbesondere für den Ansatz, bereits Kindern und Jugendlichen Cholesterin- und Lipidsenker zu verschreiben. Dies käme einer Zweckentfremdung von Präventionsmitteln gleich und es fehle die wissenschaftliche Evidenz für die Sinnhaftigkeit einer solchen Maßnahme.
Der AOK-Bundesverband bekräftigte, dass das flächendeckende Screening von Kindern und Jugendlichen zur Früherkennung von Fettstoffwechselstörungen schlicht nicht sinnvoll und viel zu teuer sei. "Der Nutzen eines solchen allgemeinen Screenings ist nicht belegbar", sagte die AOK-Vorstandsvorsitzende Carola Reimann.
Grundsätzlich sehen insbesondere Ärzte auch den Vorschlag kritisch, Apotheken verstärkt in die Früherkennung einzubeziehen. Die Union forderte zuletzt einen Stopp des Gesetzes. Unstrittig ist aber unter Kassen und Medizinern, dass die Bundesrepublik Nachholbedarf bei der Herzgesundheit hat.
Quelle: ZDF
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Quelle: dpa, KNA
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