Kritik an AfD-Redner: Freital sagt Holocaust-Gedenken ab
Nach Kritik an AfD-Redner:Freital in Sachsen sagt Holocaust-Gedenken ab
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Ein AfD-Politiker sollte am Holocaust-Gedenktag in Freital eine Rede halten. Das sei "schamlos und makaber", lautete die Kritik. Die Stadt zog Konsequenzen.
Kein Holocaust-Gedenken im sächsischen Freital. (Symbolbild)
Quelle: AP
Nach Empörung über die geplante Rede eines AfD-Politikers beim Holocaust-Gedenken in Freital in Sachsen hat die Stadt die Veranstaltung abgesagt. "Ich sehe die Gefahr, dass die Sicherheit der Veranstaltung und der Teilnehmer nicht zu gewährleisten ist", erklärte Oberbürgermeister Uwe Rumberg (parteilos).
Störaktionen seien nicht auszuschließen. Es gebe "diffuse Bedrohungen und Beschimpfungen gegenüber Teilnehmern und auch unbeteiligten Mitarbeitern im Rathaus".
Gedenken in Freital: Redner wechseln turnusmäßig
In Freital bei Dresden wechseln sich nach Angaben der Stadt seit Jahren die Stadtratsfraktionen bei den Reden am Holocaust-Gedenktag ab. In diesem Jahr wäre demnach turnusmäßig die AfD an der Reihe gewesen. Der Ältestenrat hatte dies in einer Sondersitzung am Montag bestätigt. Wer genau der Redner sein sollte, war nicht bekannt.
Kritik an geplanter AfD-Rede: Schamlos und makaber
Scharfe Kritik an der geplanten Rede des AfD-Politikers gab es etwa vom Internationalen Auschwitz Komitee. Für Überlebende des Holocausts wirke dies schamlos und makaber, hatte Vizepräsident Christoph Heubner erklärt. Vertreter der AfD hätten die Verbrechen der Nazijahre wiederholt bagatellisiert und für irrelevant erklärt.
Linke, SPD und Grüne in Freital hatten sich ebenfalls distanziert und einen "demokratischen Spaziergang" samt Lesung als Reaktion darauf angekündigt.
Vor 60 Jahren begann mit dem Frankfurter Auschwitz-Prozess die juristische Aufarbeitung des Holocaust. 20.12.2023 | 1:57 min
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Oberbürgermeister: Schaden vor aufrichtigem Erinnern abwenden
Mit der Absage in Freital solle Schaden von der Veranstaltung und dem aufrichtigen Erinnern abgewendet werden, erklärte Oberbürgermeister Rumberg. Diesen Schritt zu gehen, sei traurig, aus seiner Sicht aber das Vernünftigste.
Er selbst werde im Laufe des Tages im Stillen einen Kranz am Denkmal niederlegen und der Opfer des NS-Regimes gedenken, kündigte der Oberbürgermeister an.