Umwelthilfe: Viele Politiker-Dienstwagen zu klimaschädlich

    Kritik von Deutscher Umwelthilfe:Viele Politiker-Dienstwagen zu klimaschädlich

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    Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert einen zu hohen CO2-Ausstoß bei den Dienstwagen der Bundesregierung. Nur vier von neun Ministerinnen und Ministern fahren demnach reine E-Autos.

    Berlin: Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung
    Laut der Deutschen Umwelthilfe Schlusslicht in der Dienstwagen-Klimabilanz der Bundesregierung: Bettina Stark-Watzinger (FDP).
    Quelle: Kay Nietfeld/dpa

    Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert die aus ihrer Sicht vielen klimaschädlichen Dienstwagen von deutschen Spitzenpolitikern. Laut einer Auswertung der DUH stoßen viele der Dienstwagen deutlich mehr CO2 aus als etwa ein durchschnittliches, im laufenden Jahr in Deutschland zugelassenes Auto. Insgesamt überschreiten 186 von 252 Politikerinnen und Politikern auf Bundes- und Landesebene mit ihren Dienstwagen im Realbetrieb den EU-Flottengrenzwert.
    Der nunmehr 18. Dienstwagencheck zeige zwar Lichtblicke, sagte Umwelthilfe-Verkehrsexperte Jens Hürdler am Montag in Berlin. Diese reichten aber noch lange nicht für eine konsequente Kehrtwende in Richtung Klimaschutz.
    Valerie Haller
    Nur etwa jedes zehnte neu zugelassene Fahrzeug war im ersten Quartal 2024 ein E-Auto. VW möchte nun ein preiswerteres E-Auto auf den Markt bringen. Valerie Haller berichtet.29.05.2024 | 0:58 min

    Umwelthilfe-Zahlen nur bedingt vergleichbar

    Die Zahlen der Umwelthilfe sind allerdings nur bedingt mit anderen Statistiken vergleichbar. Die Umwelthilfe geht für ihre Rangliste beispielsweise davon aus, dass Plug-In-Hybride nur im Verbrennermodus genutzt werden. Laut Studien trifft das oft zu, ob die Spitzenpolitiker und ihr Fuhrparkmanagement aber auch tatsächlich so vorgehen, ist offen.
    Dass manche Politiker mehrere Dienstwagen zur Verfügung haben, wird in der Liste der DUH nicht berücksichtigt. Auf Rückfrage bestätigte die Umwelthilfe, dass pro Politiker nur das Fahrzeug mit den höchsten Emissionswerten aufgelistet wurde.

    Vier Bundesminister fahren reine E-Autos

    Von den neun Bundesministerinnen und Bundesministern in der Auswertung fahren laut DUH
    Volker Wissing  FDP | Bundesverkehrsminister
    "Nur auf eine Technologie zu setzen, ist ein sehr hohes Risiko", so Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zu den schleppenden Verkäufen von Elektro-Fahrzeugen.04.04.2024 | 6:22 min
    Die Wagen von Kanzler Olaf Scholz und einigen besonders gefährdeten Ministern wurden wie bereits in den vergangenen Jahren wegen ihrer schweren Panzerung nicht gewertet.
    Von den 16 Regierungschefs der Länder fahren laut DUH zwei mit Elektroautos (Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann). Fünf weitere nutzen Plug-In-Hybride.
    Quelle: dpa, epd, KNA

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