"Opfer-Täter-Umkehr":Aiwanger weicht Kritik des Zentralrats aus
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, wirft Hubert Aiwanger die "Opfer-Täter-Umkehr" in der Hetzblatt-Affäre vor. Reue und Demut fehle ihm. Aiwanger bleibt stumm.
Seine Antwort ist "keine Antwort": Hubert Aiwanger will sich nicht zur Kritik von Josef Schuster äußern.
Quelle: dpa
Bayerns Vize-Regierungschef
Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat eine öffentliche Stellungnahme zu neuer Kritik des Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, abgelehnt.
Schuster hatte - wie
zuvor schon im ZDF heute journal - in den ARD-"Tagesthemen" unter anderem beklagt, dass er "Reue und Demut" bei Aiwanger "nicht feststellen" könne. Und er kritisierte, dass das Mittel der "Opfer-Täter-Umkehr", das der Freie-Wähler-Chef gewählt habe, "überhaupt nicht geht".
Aiwanger: Viele Fragen, wenige Antworten
Auf Schusters Kritik wollte Aiwanger, der an der Pressekonferenz nach der normalen Kabinettssitzung teilnahm, nicht eingehen: Er könne "dazu jetzt keine Antwort geben".
Auch auf Nachfrage, ob er nach Schusters Kritik eventuell Konsequenzen ziehen, bestimmte Dinge nicht mehr tun wolle, also etwa den Kampagnen-Vorwurf nicht mehr erheben wolle, sagte er lediglich, er wolle "in diesem Rahmen hier keine Antwort darauf geben".
Trotz der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt belässt Söder Wirtschaftsminister Aiwanger im Amt.04.09.2023 | 2:30 min
Flugblatt-Affäre laut Aiwanger eine "Schmutzkampagne"
Aiwanger, der wegen Vorwürfen rund um ein
antisemitisches Hetzblatt aus Schulzeiten massiv in die Kritik geraten war, und seine Freien Wähler beklagen seither beständig eine "Schmutzkampagne". Aiwanger sagte in dem Zusammenhang in einem Interview: "In meinen Augen wird hier die
Schoah zu parteipolitischen Zwecken missbraucht."
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Quelle: dpa