Berlin kritisiert Wahlen in besetzten ukrainischen Gebieten

    Russland hält Regionalwahlen ab:Berlin kritisiert Wahlen: "Propagandaübung"

    |

    Die derzeit stattfindenden Wahlen in von Russland besetzten ukrainischen Gebieten werden von Berlin scharf kritisiert. Diese seien "eine offensichtliche Propagandaübung".

    Frau wirft einen Zettel in die Wahlurne.
    In vier rechtswidrig annektierten Gebieten in der Ostukraine haben von Moskau veranstaltete Lokalwahlen begonnen. Der Europarat sieht darin einen Verstoß gegen das Völkerrecht.08.09.2023 | 0:26 min
    Das Auswärtige Amt hat die derzeit stattfindenden Kommunal- und Regionalwahlen in von Russland besetzten ukrainischen Gebieten verurteilt. Bei den "Scheinwahlen" handle es sich um "nichts weiter als eine durchschaubare Propagandaübung", erklärte das Außenministerium am Freitag im Onlinedienst X, ehemals Twitter.
    "Wir erkennen Russlands versuchten Landraub nicht an", hieß es weiter.
    Ein Klick für den Datenschutz
    Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.

    Westen erkennt Wahlen nicht an

    In den von Russland besetzten Regionen Donezk, Saporischschja, Cherson und Luhansk, finden derzeit Kommunal- und Regionalwahlen statt. Die Abstimmungen, mit denen Russland seine Kontrolle in den teilweise besetzten Provinzen weiter institutionalisieren will, laufen bis Sonntag.
    Kiew und die westlichen Verbündeten der Ukraine haben dem Vorgang jegliche Legitimität abgesprochen. Der Europarat erklärte, die Wahlen stellten einen eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht dar, das von Russland missachtet werde.
    Das Parlament in Kiew gab eine Erklärung heraus, dass die Abstimmung in den Gebieten, in denen Russland "aktive Feindseligkeiten" verübe, die Leben von Ukrainern gefährde.

    Russland kontrolliert nur ein Teil der Gebiete

    Russland hatte im September 2022 trotz scharfer Verurteilung westlicher Staaten die Annexion der vier ukrainischen Regionen verkündet. Zuvor waren dort als "Referenden" bezeichnete Abstimmungen abgehalten worden, die international nicht anerkannt wurden.
    Damals wie heute kontrolliert Russland nur einen Teil der vier beanspruchten Regionen. Insgesamt hält Russland knapp 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets besetzt. Darunter sind die bereits 2014 annektierte Halbinsel Krim, ein Großteil der Region Luhansk sowie Teile der Regionen Donezk, Saporischschja und Cherson.
    The Princess of Disinformation - Teil1 - Wie wird man Alina Lipp?
    Wie die deutsche Bloggerin Alina Lipp Putins Propaganda verbreitet.06.09.2023 | 28:59 min

    Gleichzeitig Regionalwahlen in Russland

    Für Russland sei es wichtig, Wahlen abzuhalten, um die Illusion von Normalität aufrechtzuerhalten, sagte der Polit-Analyst Abbas Galljamow. Ungeachtet der Tatsache, dass der Kreml keine vollständige Kontrolle über die vier Gebiete habe. "Die russischen Behörden geben sich Mühe, so zu tun, als laufe alles nach Plan, als sei alles gut.
    Bis Sonntag werden auch in vielen Regionen Russlands Gouverneure, Regionalparlamente oder Stadträte neu gewählt. Dabei ist keine wirkliche Opposition vertreten, insbesondere im Hinblick auf die Offensive gegen die Ukraine werden kritische Stimmen systematisch unterdrückt. Die bekanntesten russischen Oppositionellen sitzen entweder im Gefängnis oder befinden sich im Exil.
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Auf dem Bild sieht man ukrainische Soldaten von hinten.
    Update
    Quelle: AFP, AP
    Thema

    Aktuelle Nachrichten zur Ukraine