Ukraine-Krieg: Selenskyj fordert "echten Druck" auf Moskau
Gespräche über Waffenruhe:Selenskyj fordert "echten Druck" auf Moskau
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Russland hat laut Wolodymyr Selenskyj kein Interesse an einem ernsthaften Dialog über die Beendigung des Krieges. Die Ukraine rechnet derweil mit neuen russischen Offensiven.
Die ukrainische Regierung rechnet mit dem Beginn neuer russischer Offensiven in den kommenden Wochen.
Quelle: dpa
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mehr Druck auf Russland gefordert, um Moskau zur Zustimmung zu einer bedingungslosen Waffenruhe zu bewegen.
Es könnte bereits eine Waffenruhe geben, wenn echter Druck auf Russland ausgeübt würde.
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Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident
"Der amerikanische Vorschlag für eine bedingungslose Waffenruhe liegt nun schon zu lange auf dem Tisch, ohne dass Russland angemessen darauf reagiert hätte", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
Angesichts massiver russischer Drohnenschläge jede Nacht forderte er zudem eine "scharfe Reaktion Amerikas, Europas und all jener, die sich um ein Ende des Kriegs bemühen". Er dankte den Ländern, die den Druck auf den Kreml durch Sanktionen erhöht hätten.
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Verzögert Russland willentlich die Gespräche?
Am Donnerstag hatte Präsident Selenskyj beklagt, Russland würden versuchen, die Gespräche über eine Waffenruhe in die Länge zu ziehen. Das Land versuche, "die USA in endlose und sinnlose Diskussionen über falsche 'Bedingungen' zu verwickeln", so Selenskyj.
Dadurch wolle Russland "Zeit gewinnen und versuchen, mehr Land zu erobern". Zwei diplomatische Vertreter aus dem Kreis der G7 hatten diese Einschätzung in Kiew bestätigt, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet.
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Ukraine rechnet mit neuen russischen Offensiven
Auch, da Russland mehr Zeit gewinnen wolle, rechnen Vertreter der ukrainischen Regierung mit dem Beginn neuer russischer Offensiven in den kommenden Wochen. Russland bereite sich auf neue Vorstöße in den nordöstlichen Regionen Sumy, Charkiw und Saporischschja vor, hatte Selenskyj bereits in Paris gesagt.
Der Schritt könne dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Anlass bieten, die Gespräche über eine Waffenruhe oder einen Waffenstillstand weiter hinauszuzögern. Laut Selenskyj wolle der Kreml damit seine Position in künftigen Verhandlungen stärken.
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Gegenseitige Vorwürfe
Vertreter der USA hatten in den vergangenen Wochen Gespräche über eine mögliche Waffenruhe mit Delegationen aus Russland und der Ukraine geführt. Dabei gab es den Verhandlungsteilnehmern zufolge Einigungen über eine Feuerpause im Schwarzen Meer und für Angriffe auf Energieanlagen.
Beide Seiten werfen sich jedoch auch in diesen Bereichen weiterhin Angriffe vor und beschuldigen den jeweils anderen, die Friedensbemühungen zu sabotieren. So soll die Ukraine nach Darstellung Russlands ihre Attacken auf Energieanlagen verstärkt haben.
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Das stehe im Widerspruch zu den Beteuerungen Selenskyjs über ein Ende solcher Angriffe. Zuvor hatte Selenskyj seinerseits Russland vorgeworfen, die Angriffe auf ukrainische Energieinfrastruktur fortzusetzen.
Ukraine wirft Russland Angriff auf Militärkrankenhaus in Charkiw vor
Die Ukraine warf Russland derweil einen Angriff auf ein Militärkrankenhaus in der Stadt Charkiw im Nordosten des Landes vor. Auch soll Russland die Zahl der nächtlichen Drohnenschläge hochgefahren haben. Allein in der Nacht zum Samstag habe es mehr als 172 Drohnenangriffe auf das Land gegeben, unter anderem in der Großstadt Dnipro, wo vier Menschen starben.
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Anders als die Ukraine hatte Russland einer von den USA am 11. März vorgeschlagenen Waffenruhe für 30 Tage zu Wasser, zu Land und in der Luft nicht zugestimmt. Kremlchef Putin hatte sein Einverständnis dazu an zahlreiche Bedingungen geknüpft, darunter den rechtlich bindende Verzicht der Ukraine auf eine Nato-Mitgliedschaft und auf die von Russland annektierten Gebiete. Das wiederum lehnt Kiew ab.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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