Übergangsverwaltung der Ukraine?:Selenskyj kontert Putins Vorstoß
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Russlands Präsident Putin fordert, in der Ukraine vorübergehend eine UN-Übergangsverwaltung einzurichten. Selenskyj sieht darin lediglich eine Verzögerungstaktik Moskaus.
Russlands Präsident Putin hat erneut Neuwahlen in der Ukraine vorgeschlagen - bis dahin solle das Land unter UN-Verwaltung gestellt werden. Die USA reagierten ablehnend.28.03.2025 | 0:19 min
Russlands Präsident Wladimir Putin hat vorgeschlagen, die Ukraine vorübergehend unter eine internationale Verwaltung zu stellen, um Neuwahlen und die Unterzeichnung von Abkommen für eine Beilegung des Ukraine-Kriegs zu ermöglichen. Das meldeten russische Nachrichtenagenturen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wies den Vorstoß zurück. Er diene lediglich dazu, jegliche Verhandlungen und "Schritte zu einer Beendigung des Krieges" hinauszuzögern, entgegnete Selenskyj in Kiew. Auch andere europäische Staats- und Regierungschefs werfen Putin vor, die Waffenstillstandsgespräche in die Länge zu ziehen, ohne ernsthaft an ein Ende der Kämpfe zu denken.
Putins Kriegsziel: Absetzung der Regierung in Kiew
Putins Äußerungen fielen während eines Besuchs in der nördlichen Hafenstadt Murmansk. Die USA versuchen derzeit, eine Lösung des Konflikts herbeizuführen, indem sie die Verbindungen zu Russland wieder aufnehmen und in getrennten Gesprächen sowohl mit Moskau als auch mit Kiew verhandeln.
Wie viel Vertrauen haben die Ukrainer noch, dass man einer Friedenslösung mithilfe der USA näher kommen kann? Das Vertrauen sei überschaubar, berichtet ZDF-Reporter Henner Hebestreit.27.03.2025 | 2:24 min
Eines der immer wieder von Putin wiederholten Kriegsziele ist die Absetzung der Regierung in Kiew. Der russische Präsident wurde mit Blick auf seinen Vorstoß zitiert:
Im Prinzip könnte in der Ukraine natürlich eine vorübergehende Verwaltung unter der Schirmherrschaft der UN, der USA, der europäischen Länder und unserer Partner eingeführt werden.
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Wladimir Putin, russischer Präsident
"Dies wäre notwendig, um demokratische Wahlen abzuhalten und eine fähige Regierung an die Macht zu bringen, die das Vertrauen des Volkes genießt, und dann Gespräche mit ihnen über einen Friedensvertrag aufzunehmen." Selenskyjs Amtszeit lief eigentlich im vergangenen Jahr aus. Wegen des Kriegsrechts hat es bislang aber keine Neuwahl gegeben.
Während Putin mit Trump um Sanktionen pokert, kann die Ukraine nur quasi hilflos auf eine echte Waffenruhe am Schwarzen Meer hoffen - die Analysen aus Kiew und Moskau.26.03.2025 | 2:22 min
Waffenruhe im Schwarzen Meer - unter Bedingungen
Mit Blick auf US-Präsident Donald Trump sagte Putin:
Meiner Meinung nach will der neu gewählte Präsident der Vereinigten Staaten aus einer Reihe von Gründen aufrichtig ein Ende des Konflikts.
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Wladimir Putin, russischer Präsident
Am vergangenen Dienstag hatten die USA erklärt, sie hätten separate Abkommen mit Moskau und Kiew über einen Waffenstillstand im Schwarzen Meer unterzeichnet.
Die USA sprachen von Fortschritt - doch Moskau knüpft eine Waffenruhe am Schwarzen Meer an harte Bedingungen. Kiew warnt vor einer Falle des Kreml.26.03.2025 | 1:23 min
Zudem wollten beide Seiten auf Angriffe gegen die Energie-Infrastruktur absehen. Die russische Regierung stellte daraufhin aber Bedingungen und forderte eine Lockerung bestehender Sanktionen gegen das Land.
Die Ukraine-Unterstützung der "Koalition der Willigen"
Europäische Staats- und Regierungschefs setzten am Donnerstag ihre eigenen Bemühungen fort und betonten, die ukrainischen Streitkräfte stärken zu wollen, damit sie im Falle eines Waffenstillstands mit Russland der Eckpfeiler der künftigen Sicherheit ist.
In Paris haben rund 30 Länder über die Unterstützung der Ukraine gesprochen. Keine Einigkeit gab es über die Entsendung von Friedenstruppen zur Absicherung einer Waffenruhe.27.03.2025 | 2:36 min
Frankreich und Großbritannien hatten dazu eine "Koalition der Willigen" geschmiedet. Beide Länder wollen Vorbereitungen für eine internationale Truppe in der Ukraine einleiten, die eine mögliche Waffenruhe absichern könnte. Dazu sind London und Paris bereit, eigene Truppen abzustellen. Putin sagte, die europäischen Länder versuchten, "uns an der Nase herumzuführen, aber das ist in Ordnung, wir haben uns daran gewöhnt. Ich hoffe, dass wir keine Fehler machen."
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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