US-Außenminister Rubio: Keine endlosen Verhandlungen

    US-Außenminister mahnt Russland:Rubio: Wollen keine "endlosen Verhandlungen"

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    Trump werde nicht in eine Falle endloser Verhandlungen mit Russland tappen, sagt sein Außenminister Rubio nach einem Nato-Treffen - und widerspricht einem russischen Unterhändler.

    NATO-Außenministertreffen
    US-Außenminister Rubio betonte beim Treffen in Brüssel die Zugehörigkeit der USA zur Nato, wiederholte aber Forderungen nach stärkeren Beiträgen der Europäer zum Bündnis.04.04.2025 | 2:29 min
    Angesichts ausbleibender Fortschritte bei den Gesprächen mit Russland über eine Waffenruhe in der Ukraine hat US-Außenminister Marco Rubio für die nächsten Wochen eine Entscheidung hinsichtlich weiterer Verhandlungen angemahnt. US-Präsident Donald Trump werde "nicht in die Falle endloser Verhandlungen" laufen, hob Rubio am Freitag nach einem Treffen der Nato-Außenminister hervor.
    Binnen Wochen würden die USA Klarheit darüber bekommen, ob Putin ernsthaft an den Ukraine-Verhandlungen interessiert sei, sagte Rubio vor seiner Abreise aus Brüssel.

    Wir werden schon bald wissen, in wenigen Wochen, nicht in Monaten, ob es Russland mit dem Frieden Ernst meint oder nicht. Ich hoffe, dass sie es tun. Es wäre gut für die Welt.

    Marco Rubio, US-Außenminister

    Trump werde nicht in die Falle einer Reihe endloser Verhandlungen tappen, so Rubio. Wenn Moskau Frieden wolle, wäre das großartig. Wenn nicht, müssten die USA neu bewerten, "wo wir stehen und wie wir vorgehen".
    Rubio sagte in Brüssel, er habe sich in Washington auch mit dem russischen Unterhändler Kirill Dmitrijew getroffen. Dieser hatte diese Woche als erster Beauftragter des Kremls seit Beginn des russischen Angriffskriegs 2022 Gespräche in Washington geführt.
    SGS Schäfers
    Beim Nato-Treffen in Brüssel rückt die Haltung der USA in den Fokus. Wie deutlich fiel das Bekenntnis von US-Außenminister Rubio zur Allianz aus? 04.04.2025 | 1:29 min
    Dmitrijew hatte sich positiv über seine Gespräche geäußert und auch davon gesprochen, dass über eine Wiederherstellung direkter Flugverbindungen zwischen Russland und den USA gesprochen worden sei.
    Rubio sagte auf eine Frage dazu, er habe nichts von Direktflügen gehört, er wisse auch gar nicht, wer fliegen solle, "denn all diese Leute sind sanktioniert".

    Nato-Generalsekretär sieht Russland am Zug

    Unklar blieb am Freitag, wie die USA in dem Fall reagieren würden, dass Putin seinen Kurs nicht ändert. Als Optionen gelten neue US-Sanktionen gegen die russische Wirtschaft, aber auch zusätzliche Waffenhilfen für die Ukraine.
    Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagte zur Frage eines möglichen Ultimatums an Russland, er wolle sich nicht in die Gespräche zwischen den USA und Russland einmischen.
    Feuerwehrleute löschen am späten Donnerstag, dem 3. April 2025, nach dem Drohnenangriff Russlands in Charkiw (Ukraine) einen Brand.
    In der ukrainischen Stadt Charkiw wurden mindestens drei Menschen durch einen russischen Drohenangriff getötet. Nach Angaben des Bürgermeisters wurden mehr als 30 verletzt.04.04.2025 | 0:15 min
    Aus seiner Sicht hätten Trump und seine Regierung bislang sehr entschlossen, aber zugleich auch auf sehr überlegte Weise agiert. Nun liege der Ball im Feld Russlands.
    Trump versucht im Krieg Russlands gegen die Ukraine seit Wochen eine Lösung zu vermitteln. Eine von Trump vorgeschlagene 30-tägige Waffenruhe ohne Vorbedingungen hat Putin aber abgelehnt.
    Als Minimalkonsens wurde vereinbart, Objekte der Energieversorgung von Angriffen auszunehmen. Beide Kriegsparteien werfen sich gegenseitig jedoch immer wieder Verstöße gegen die Vereinbarung vor.

    Baerbock: Rubios Äußerungen "sehr, sehr wichtig"

    Mehrere europäische Alliierte äußerten am Freitag bei dem Außenministertreffen Verständnis für die amerikanische Haltung. Russland schulde den USA eine Antwort, sagte etwa der Franzose Jean-Noël Barrot. Der britische Außenminister David Lammy erklärte mit Blick auf Putin:

    Er könnte jetzt einer Waffenruhe zustimmen

    David Lammy, Außenminister von Großbritannien

    Stattdessen bombardiere er aber weiterhin die Ukraine, ihre Zivilbevölkerung und ihre Energieversorger. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hatte die Partner zuvor bei einer Sitzung des Nato-Ukraine-Rats über die aktuelle Lage informiert.
    Prof. Ursula Schröder live zugeschaltet
    Selbst wenn ein Friedensvertrag zwischen Kiew und Moskau geschlossen werde, dann "beginnt erst die Arbeit und das ist die Umsetzung", sagt Konfliktforscherin Prof. Ursula Schröder.11.03.2025 | 21:27 min
    Auch die geschäftsführende deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) begrüßte Rubios Äußerungen als "sehr, sehr wichtig". Die Europäer hätten in den Gesprächen allerdings auch "sehr deutlich gemacht", dass signalisiert werden müsse, "dass die Nato für den Frieden hier auf unserem europäischen Kontinent gemeinsam und geschlossen einsteht".
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    Quelle: dpa, AFP

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