Biden zu Kapitol-Sturm 2021: Ereignisse nicht "umschreiben"

    Erinnerung an Trumps Rolle:Biden: Kapitol-Sturm nicht "umschreiben"

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    Vor vier Jahren erstürmten vom damaligen US-Präsidenten Trump aufgestachelte Angreifer das Kapitol in Washington. Sein Nachfolger Biden mahnt, die Ereignisse nicht zu vergessen.

    Joe Biden spricht im State Dining Room des Weißen Hauses.
    Joe Biden erinnert zum vierten Jahrestag an die Erstürmung des US-Kapitols.
    Quelle: AP Photo/Manuel Balce Ceneta

    Die Erstürmung des US-Kapitols durch Anhänger Donald Trumps am 6. Januar 2021 sollte nach Worten von US-Präsident Joe Biden nicht vergessen oder "umgeschrieben" werden.
    "Ich denke nicht, dass wir so tun sollten, als ob es nicht passiert wäre", sagte Biden am Sonntag (Ortszeit) im Weißen Haus.

    Ich denke, was er getan hat, war eine echte Bedrohung für die Demokratie.

    Joe Biden, US-Präsident

    Biden bezeichnete den 6. Januar als einen der schwierigsten Tage der amerikanischen Geschichte. "Unsere Demokratie wurde buchstäblich auf die Probe gestellt. Und zum Glück hat unsere Demokratie gehalten." Er fügte hinzu: "Ich bin aber zuversichtlich, dass wir das hinter uns haben."
    An neugewählte demokratische Kongressmitglieder gerichtet sagte der Präsident: "Jetzt ist es Ihre Pflicht, die Wahrheit zu sagen und sich daran zu erinnern, was passiert ist."
    Trump Anhänger klettern an einer Wand des Kapitols hoch
    Zwei Brüder aus West Virginia sind am 6. Januar 2021 nach Washington gefahren, um am Sturm aufs Kapitol dabei zu sein. Beide wurden verurteilt – und erzählen von ihren Motiven.16.10.2024 | 6:47 min

    Trump stachelte zu Kapitol-Sturm an

    Am Montag kommen beide Kammern des US-Kongresses zusammen, um den Sieg des Republikaners Trump bei der US-Präsidentschaftswahl am 5. November formell zu bestätigen.
    Vor vier Jahren, am 6. Januar 2021, hatte Trump als damaliger Präsident seine Wahlniederlage gegen Biden nicht akzeptiert.

    Anhänger Donald Trumps hatten am 6. Januar 2021 gewaltsam den Parlamentssitz in Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl von 2020 formal zu bestätigen.

    Trump hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede durch Behauptungen aufgewiegelt, dass ihm der Wahlsieg durch massiven Betrug gestohlen worden sei. Büros im Kapitolgebäude wurden verwüstet, zahlreiche Abgeordnete versteckten sich in Todesangst vor den Schlägern, es gab allein 140 verletzte Polizisten. Infolge der Krawalle kamen damals fünf Menschen ums Leben. Im Januar 2021 widersetzte sich der damalige Vizepräsident Mike Pence dem Druck Trumps und bestätigte schließlich den Sieg des Demokraten Biden.

    Zahlreiche Angreifer sind inzwischen verurteilt worden - allerdings hat Trump Begnadigungen in Aussicht gestellt. Auch er selbst wurde im Zusammenhang mit den Vorgängen angeklagt, doch wurde das Verfahren wegen seines jetzigen Wahlsieges eingestellt.

    Quelle: dpa/AFP

    Biden will "reibungslosen Übergang" gewährleisten

    Auch die frühere Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi erinnerte am Sonntag (Ortszeit) an den Schrecken der Erstürmung des US-Kapitols. Dem Sender CBS News sagte sie:

    Es war eine Tragödie und wir können nicht leugnen, was es war.

    Nancy Pelosi, frühere Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses

    Pelosi sagte, es sei traurig, dass Trump seine Niederlage von 2020 noch immer nicht akzeptiere. "Er hat die Wahl jetzt gewonnen [...], darüber sollte er triumphieren. Aber weiter einen Kampf auszufechten, von dem er weiß, dass er ihn verloren hat, ist ziemlich traurig."
    Die Ereignisse sollten "nicht umgeschrieben" und "nicht vergessen" werden, mahnte Joe Biden. Er verwies zugleich auf seine Bemühungen, einen "reibungslosen Übergang" zu gewährleisten. Die USA müssten zu einer "normalen Machtübergabe" zurückkehren.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa, AFP

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