Expertin: Ukraine hat durch US-Hilfen ein Jahr Zeit gewonnen
Interview
Militärhilfe aus den USA:Expertin: Ukraine hat ein Jahr Zeit gewonnen
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Die USA wollen die Ukraine mit einem Hilfspaket weiter unterstützen. Expertin Claudia Major erklärt, warum es risikoreich ist, bei der Verteidigung nur auf die USA zu setzen.
Auch wenn aus den USA jetzt neue Ukraine-Hilfen kommen, sei „die langfristige Frage der Unterstützung nur vertagt worden“, so die Militärexpertin Claudia Major.
21.04.2024 | 5:02 min
Das US-Repräsentantenhaus hat neue Militärhilfen für die Ukraine in Höhe von rund 61 Milliarden Dollar gebilligt. Europa und die Nato zeigten sich erleichtert über das Hilfspaket aus den USA, das die Kräfteverhältnisse an der Front beeinflussen kann.
Im Interview mit dem ZDFheute journal analysiert Politikwissenschaftlerin Claudia Major von der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), was die militärische Unterstützung der USA bedeutet und wie es im Ukraine-Krieg weitergehen könnte.
Sehen Sie oben das gesamte Interview und lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagt Claudia Major ...
... zur Unterstützung der USA im Ukraine-Krieg
Vor allem die Hilfe bei "Munition" und "Luftverteidigung" sowie die "politische Unterstützung durch die USA" sei "total wichtig", erklärt Major. Gleichzeitig sei aber "die langfristige Frage der Unterstützung" mit Blick auf beispielsweise die Produktionsbedingungen "nur vertagt worden."
Die Ukraine und die europäischen Staaten haben etwa ein Jahr lang Zeit gewonnen, um sich zu überlegen, wie sie die langfristige Unterstützung politisch, militärisch, finanziell aufgleisen wollen.
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Politikwissenschaftlerin Claudia Major
Für Europa sei es "extrem risikoreich", "sich nur auf die Amerikaner zu verlassen, sowohl für die Ukraine als auch für die eigene Verteidigung", sagt Major. Die Tatsache, dass das US-amerikanische Hilfspaket seit November festgehangen habe, zeige den Europäern, dass sie "viel mehr in die eigenen Verteidigungsfähigkeiten und in die Unterstützung der Ukraine investieren müssen."
Dringend benötigte Waffenlieferungen für die Ukraine: Nach monatelanger Blockade beschließt das US-Repräsentantenhaus neue Militärhilfen – in Höhe von rund 61 Milliarden Dollar.20.04.2024 | 1:30 min
... zu einer möglichen russischen Offensive im Sommer
Im Falle einer Offensive im Juni sei die Ukraine "jetzt deutlich besser aufgestellt", insbesondere "in den kritischen Bereichen" Munition, Luftverteidigung und Ersatzteilen, so Major.
Es kann sehr gut sein, dass Russland jetzt versuchen wird, die Zeit zu nutzen, noch mal mehr Druck aufzubauen, noch mal mehr anzugreifen, weil sie hoffen, dass sie die aktuelle Schwäche der Ukraine noch nutzen können.
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Politikwissenschaftlerin Claudia Major
Man habe in den letzten Wochen Angriffe von Russland auf die "Transportinfrastruktur" der Ukraine gesehen. "Also allein die nächsten Wochen werden hart genug für die Ukraine sein", befürchtet Major.
Die Ukraine braucht weitere Waffen und Munition, um den russischen Angriffen Stand zu halten. Besonders umkämpft ist die Region um Charkiw.20.04.2024 | 1:28 min
... dazu, wie schnell die Militärhilfe der USA ankommen könnte
Die Ukraine habe "ihr Logistik- und Transportsystem auch schon besser angepasst".
Ein Teil der Unterstützung durch die USA kann anscheinend sehr schnell kommen, weil das Pentagon es bereits vorbereitet hat und weil ein Teil, beispielsweise der Munition, auch aus Lagern in Europa genommen werden kann.
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Politikwissenschaftlerin Claudia Major
"Das heißt, es kann schnell kommen", sagt Major. Neben der militärischen Hilfe sei aber die "humanitäre und wirtschaftliche Unterstützung", also etwa "Notreparaturen für das Energienetz, Wiederaufbau der sozialen und der kritischen Infrastrukturen" genauso wichtig, sagt die Militärexpertin.
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