Trump gilt als aussichtsreichster Kandidat für die Nominierung der Republikanischen Partei zur US-Wahl 2024.
Quelle: AP (Archiv)
Nach der Anklage gegen den früheren US-Präsidenten
Donald Trump im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug hat das zuständige Gericht im US-Bundesstaat Georgia eine Kaution in Höhe von 200.000 US-Dollar (rund 184.000 Euro) festgesetzt. Trump will sich am Donnerstag den Behörden im Bundesstaat Georgia stellen. Das kündigte Trump auf seinem Social-Media-Netzwerk Truth Social an.
"Können Sie das glauben? Ich werde am Donnerstag nach Atlanta, Georgia, fahren, um VERHAFTET zu werden", schrieb er. Staatsanwältin Willis hatte
bei der Vorstellung ihrer Anklage gefordert, dass Trump und die anderen Beschuldigten sich bis Freitagmittag (Ortszeit), den 25. August, bei den Behörden in einem Gefängnis in Atlanta melden müssen.
Die Anklage in Georgia ist die vierte gegen den ehemaligen Präsidenten:
Erstmals Kautionssumme veröffentlicht
In den
aktuell vier laufenden Strafverfahren ist es das erste Mal, dass eine solche Geld-Auflage bekannt wurde. Den von Richter Scott McAfee formulierten Bedingungen stimmten Staatsanwältin Fani Willis sowie Trumps Verteidiger dem Dokument zufolge zu.
Aus den am Montag (Ortszeit) veröffentlichten Unterlagen des Gerichts in Atlanta geht zudem hervor, dass sich Trump zu Einzelheiten des Falls - außer über Anwälte - nicht mit den 18 Mitangeklagten austauschen darf.
Hintergründe zum Fall Trump: Gerichtsunterlagen in Atlanta: Einschüchterungen untersagt
Verboten sind ihm auch Einschüchterungen möglicher Zeugen und Behinderungen der juristischen Arbeit. Ausdrücklich eingeschlossen sind "Beiträge in sozialen Medien oder Wiederveröffentlichungen von Beiträgen, die von einer anderen Person in sozialen Medien gemacht wurden".
Nach Bekanntwerden der Anklage schätzte ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen die Chancen von Donald Trump ein, nochmal Präsident der Vereinigten Staaten zu werden:
Gericht: Kaution von Eastman - 100.000 Dollar
Das Gericht veröffentlichte auch die Kaution von Trumps mitangeklagtem früheren Anwalt John Eastman in Höhe von 100.000 Dollar. Er gilt als einer der Hauptorganisatoren der vielfältigen Bestrebungen, das Wahlergebnis in Georgia zu Trumps Gunsten zu drehen.
Die Angeklagten sollen "laut Anklageschrift 161 organisierte und koordinierte Straftaten begangen haben", erklärte ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen:
Vier Strafverfahren laufen aktuell gegen Trump
Der einstige Immobilienmogul ist der erste Ex-Präsident in der US-Geschichte, der sich wegen mutmaßlicher Straftaten vor Gericht verantworten muss. Insgesamt laufen vier Strafverfahren gegen ihn - neben dem in Georgia noch weitere in Washington, New York und Miami.
In New York legt die Staatsanwaltschaft Trump die
Fälschung von Geschäftsunterlagen zur Last, in Miami geht es um die Aufbewahrung geheimer Regierungsunterlagen. In der US-Hauptstadt Washington ist der Republikaner auf Bundesebene wegen seiner Versuche angeklagt worden, das Ergebnis der
Präsidentenwahl zu kippen.
Wahlkampf oder gar Regieren aus dem Gefängnis - geht das überhaupt? Sollte Donald Trump zu einer Haftstrafe verurteilt werden, wäre er nicht der erste Präsidentschaftskandidat.
Elmar Theveßen, Washington
Quelle: dpa, AP, AFP, Reuters