Experte zum Ukraine-Krieg: Warum Putin auch auf Trump baut

    Experte zum Krieg gegen Ukraine:Warum Putin auch auf Trump baut

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    Im Ukraine-Krieg ist kein Ende in Sicht. Laut Militärexperte Gressel hat Russland daran auch keine Interesse. Einen Strategiewechsel sieht er vor der US-Präsidentschaftswahl nicht.

    Der russische Krieg gegen die Ukraine jährt sich kommendes Jahr zum zweiten Mal. 20 Monate wehrt die Ukraine inzwischen die Angriffe Russlands ab. Einen Waffenstillstand oder gar ein baldiges Ende des Krieges scheint aktuell nicht in Sicht.
    Im Gespräch mit ZDFheute live erklärt Militärexperte Gustav Gressel unter anderem, warum Russland an einem absehbaren Kriegsende kein Interesse hat, es auf eine weitere Amtszeit von Donald Trump wartet und wie das Land mit eigenen Verlusten umgeht.
    Sehen Sie die Gesamtsendung von ZDFheute live im Video und lesen Sie hier Auszüge des Interviews. Das sagt Gressel zu …

    … Putins Interesse an einem Andauern des Krieges

    Diese Richtung habe der russische Präsident Wladimir Putin im vergangenen Jahr eingeschlagen, erklärt Gressel. "Damals wurde klar, dass eine schnelle Niederwerfung der Ukraine und Austauschen der Regierung nicht im Bereich der russischen Armee war."
    Andererseits sei Russland von seinen Maximalforderungen nie abgerückt und wisse, dass die Ukraine von internationaler Unterstützung abhängig sei. "Wenn man die ukrainische Armee nicht schnell schlagen kann, wenn man die ukrainische Bevölkerung nicht schnell einschüchtern kann, dann kann man doch über die Jahre hinaus, die Kosten für diesen Krieg so hochtreiben, dass der Westen irgendwann sagt, 'wir haben genug, wir gehen da raus'."
    Mit Blick auf die USA baue Putin auch auf einen besseren "Deal", für den Fall, dass Donald Trump wieder ins Amt käme.

    Das heißt, wir reden von einem Krieg, der zumindest bis zur amerikanischen Präsidentenwahl im November läuft.

    Gustav Gressel, Militärexperte

    Gressel hält es daher für wahrscheinlich, dass es frühestens Mitte 2025 zu einer Reevaluierung der Kriegsziele in Russland kommen wird.
    Die gegenwärtige Strategie in Russland sei insgesamt, dass die Ausdauer im Westen einbreche. "Das ist auch der Grund, warum Putin nicht von seinen maximalen Kriegszielen abrückt", meint Gressel und ergänzt:

    Er hat zurzeit keinen Grund von diesen abzurücken. Er hat zurzeit keinen Grund, auf irgendeinen Waffenstillstand einzugehen.

    Gustav Gressel, Militärexperte

    … Russlands Einstellung bezüglich eigener personeller Verluste

    "Leider ist es so, dass Russland zumindest im Materialbereich diese Verluste - zwar nicht jeden Tag und jede Woche - aber doch durchhalten kann", erklärt Gressel. Russland produziere etwa 250 Kampfpanzer pro Jahr. Darüber hinaus würden etwa 1.000 Kampfpanzer verschiedener Typen aus Depots renoviert, so Gressel.

    Das ist natürlich schon eine Hausnummer, mit der man den Krieg fortsetzen kann.

    Gustav Gressel, Militärexperte

    Das Problem auf russischer Seite sei das Personal, "und zwar nicht das Personal im Sinne von Masse von Soldaten, sondern das qualifizierte Personal, Offiziere, Spezialisten an technisch aufwendigen Waffensystemen". Diese seien schwer durch Mobilmachung zu rekrutieren, es brauche lange, bis sie ausgebildet seien, so der Militärexperte.
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    Zum Einsatz kämen auch die sogenannten "Z-Einheiten", also Einheiten, die aus Strafgefangenen gebildet und an heiklen Frontabschnitten eingesetzt würden.

    Diese werden in Moskau im Grunde als Verschleißmaterial gesehen.

    Gustav Gressel, Militärexperte

    "Da ist man nicht darum bemüht, dass viele Leute zurückkommen", so Gressel weiter.

    … Russlands Verbindung zu Nordkorea

    Dass Nordkorea als Verbündeter auftritt, hält Gressel für sehr wahrscheinlich. Das zeige sich zum einen an den "festgestellten Eisenbahn- und Schiffsbewegungen zwischen Russland und Nordkorea". Das zweite seien sehr weit zurückreichende Rüstungsbeziehungen zwischen Russland und Nordkorea.
    Diese Beziehungen, die früher aufgrund von Sanktionen und der Ächtung Nordkoreas für sein Atomwaffenprogramm "unter dem Teppich" stattgefunden hätten, seien nun gestiegen. Das zeigten auch die gegenseitigen Besuche in jüngster Zeit.
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