Grund für die Verschiebung ist ein Urteil des Supreme Court.03.07.2024 | 0:24 min
Im New Yorker Schweigegeldprozess gegen
Donald Trump wird die Verkündung des Strafmaßes um mehr als zwei Monate verschoben. Er werde am 18. September das Strafmaß verkünden, "wenn das noch notwendig ist", teilte Richter Juan Merchan am Dienstag mit.
Damit räumt der Richter einem Antrag von Trumps Anwälten zur Aufhebung des Urteils die notwendige Zeit ein.
Nach dem Immunitätsurteil strebt Donald Trump die Aufhebung seiner Verurteilung im Schweigegeld-Prozess an.02.07.2024 | 0:23 min
Trump wurde teilweise Immunität zugesprochen
Hintergrund der Verschiebung ist ein Grundsatzurteil des Supreme Courts der
USA. In dem Urteil heißt es, dass US-Präsidenten weitgehenden Schutz vor Strafverfolgung für offizielle Handlungen im Amt genießen.
Mit ihrer Entscheidung verzögert das Gericht den Beginn des Wahlbetrugsprozesses gegen den 78-Jährigen in der US-Hauptstadt Washington weiter. Eine untere Instanz muss nun herausfinden, für welche Handlungen Trumps Immunität gilt.
Der Supreme Court hat Trump weitgehende Immunität gegen strafrechtliche Verfolgung zugesprochen. Deutliche Kritik daran kam unter anderem von US-Präsident Biden.02.07.2024 | 1:28 min
Der Schritt von Trumps Anwälten war erwartbar, ihm wird aber keine große Chance eingeräumt, weil der New Yorker Fall anders gelagert ist als etwa das Wahlbetrugsverfahren in Washington. Das Verfahren in Manhattan drehte sich zu einem bedeutenden Teil um Handlungen, die vor seiner Präsidentschaft passierten.
Schweigegeldprozess: Trump schuldig in allen 34 Anklagepunkten
Geschworene in New York hatten den Ex-Präsidenten vor wenigen Wochen in 34 Anklagepunkten
für schuldig befunden. In dem Prozess ging es um die illegale Verschleierung von Schweigegeld-Zahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels.
Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft waren die Zahlungen Teil eines umfassenderen Plans, um das Schweigen jener zu erkaufen, die vor der Wahl 2016 mit peinlichen Geschichten über Trump an die Öffentlichkeit gehen wollten.
Trump wurde für Schweigegeld-Zahlungen an eine Pornodarstellerin schuldig gesprochen. Das genaue Strafmaß wird am 11. Juli verkündet.31.05.2024 | 1:32 min
Es war das erste Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten, dass ein ehemaliger Präsident wegen einer Straftat verurteilt wurde. Trump könnte im ärgsten Fall eine mehrjährige Haftstrafe drohen.
Trump-Verbündeter Giuliani verliert Anwaltslizenz
Unterdessen hat der US-Bundesstaat New York dem
langjährigen Trump-Verbündeten Rudy Giuliani die Anwaltslizenz entzogen. Als Verteidiger Trumps habe der heute 80-Jährige nach der US-Wahl 2020 "nachweislich falsche und irreführende Aussagen gegenüber Gerichten, Gesetzgebern und der breiten Öffentlichkeit" über eine vermeintlich gestohlene Abstimmung verbreitet, schrieb ein New Yorker Berufungsgericht in seiner Begründung.
Der ehemalige Anwalt von Trump musste 148 Millionen Dollar Entschädigung an zwei Wahlhelferinnen aus Georgia zahlen. Er hatte ihnen fälschlicherweise Wahlbetrug vorgeworfen.16.12.2023 | 0:27 min
Damit habe Giuliani "nicht nur vorsätzlich gegen einige der grundlegendsten Prinzipien des Anwaltsberufs verstoßen", sondern auch "aktiv" zu den Auseinandersetzungen nach der Wahl im November 2020 beigetragen, fügte das Gericht hinzu.
Giuliani habe seine prominente Position für Lügen ausgenutzt und habe dafür keinerlei Reue gezeigt.
Quelle: dpa, AFP, AP