Warum US-Medien Leaks aus Trump-Lager zurückhalten
Was steckt dahinter?:Medien halten Leaks aus Trump-Lager zurück
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US-Medien haben Material aus dem Trump-Lager zugespielt bekommen - darunter fallen laut Bericht "peinliche" oder "schädigende" Aussagen. Warum die Presse das Material zurückhält.
Das Trump-Wahlkampflager teilte mit, es sei Opfer eines Hackerangriffs geworden.
Quelle: dpa
Mindestens drei Vertreter von US-Nachrichtenmedien haben vertrauliches Material aus dem Wahlkampflager von Ex-Präsident Donald Trump zugespielt bekommen. Dazu gehört ein Bericht über die Prüfung von J.D. Vance als Vizepräsidentschaftskandidat. Bislang haben sich aber "Politico", die "New York Times" und die "Washington Post" geweigert, Einzelheiten zu dem geleakten Material zu enthüllen. Stattdessen schrieben sie über einen potenziellen Hackerangriff auf das Wahlkampfteam und beschrieben nur grob, was ihnen durchgestochen worden sei.
Der Umgang der Medien mit geleaktem Material unterscheidet sich deutlich von der Praxis im Präsidentschaftswahlkampf 2016. Damals waren durch einen russischen Hackerangriff E-Mails an und von dem Wahlkampfmanager der damaligen Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton, John Podesta, bekannt geworden. Die Webseite Wikileaks veröffentlichte eine Ladung dieser unvorteilhaften Nachrichten, viele Medien berichteten ausführlich darüber.
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Zwei Personen bestätigen Echtheit der Dokumente
"Politico" hatte am Wochenende mitgeteilt, es habe ab dem 22. Juli E-Mails von einer Person bekommen, die als "Robert" identifiziert worden sei. Enthalten gewesen seien ein 271 Seiten langes Dokument aus dem Wahlkampfteam zu Vance und ein Teil eines Berichts zu US-Senator Marco Rubio, der diesen unter die Lupe nimmt. Rubio hatte auch als potenzieller Vizepräsidentschaftskandidat von Trump gegolten.
"Politico" und die "Washington Post" berichteten, zwei Gewährspersonen hätten unabhängig bestätigt, dass die Dokumente echt seien. Die "New York Times" berichtete über den aktuellen republikanischen Vizepräsidentschaftskandidaten:
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Wer hat das Material geleakt?
Noch ist unklar, wer das Material an die Presse geleitet hat. "Politico" ließ wissen, keine Ahnung davon zu haben, wer sich hinter "Robert" verberge. Als "Politico" mit der mutmaßlichen Quelle gesprochen habe, erklärte "Robert", die Nachrichtenseite solle besser nicht versuchen, dahinter zu kommen, woher er das Material habe.
Das Trump-Wahlkampflager teilte mit, es sei Opfer eines Hackerangriffs geworden und machte dafür Iran verantwortlich. Dafür legte es keine Beweise vor.
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Ein Sprecher des Trump-Lagers, Steven Cheung, warnte am Wochenende, Medien, die interne Dokumente veröffentlichten, "arbeiten für Amerikas Feinde". Die US-Bundespolizei FBI bestätigte am Montag, dass sie in der Angelegenheit ermittele.
Was spricht gegen die Veröffentlichung?
Die "New York Times" wollte nicht darüber sprechen, warum sie sich gegen die Veröffentlichung von Details des erhaltenen Materials entschieden habe. Von der "Washington Post" hieß es: "Wie bei jeder Information, die wir erhalten, ziehen wir die Authentizität des Materials in Betracht, jegliche Motive der Quelle und schätzen das öffentliche Interesse bei Entscheidungen darüber ein, was - wenn überhaupt - veröffentlicht wird."
Brad Dayspring von Politico teilte mit, Redakteure der Nachrichtenseite hätten entschieden, dass "die Fragen zur Herkunft der Dokumente und wie wir auf sie aufmerksam wurden, mehr Nachrichtenwert hatten als das Material, das in diesen Dokumenten steckte".
Trump und sein Team hatten im Präsidentschaftswahlkampf 2016 dazu ermutigt, über Dokumente zum Clinton-Lager zu berichten, die Wikileaks von Hackern erhalten hatte. Die Angelegenheit schlug große Wellen: In einem Bericht der britischen BBC wurden "18 Enthüllungen aus den gehackten Clinton-E-Mails von Wikileaks" versprochen. Der damalige Clinton-Wahlkampfsprecher Brian Fallon sagte damals, dass es verblüffend sei, wie die Faszination über das, was enthüllt worden sei, die Bedenken wegen russischer Hackerangriffe schnell ersetzt habe. "So, wie es Russland wollte."
Im Gegensatz zu jetzt, wurde das geleakte Material damals für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, wodurch der Druck auf Nachrichtenmedien stieg, etwas dazu zu veröffentlichen. Das hatte zur Folge, dass in einigen Fällen Medien das Material als schädlicher für Clinton darstellten, als es das war, wie die Kommunikationsprofessorin Kathleen Hall Jamieson von der University of Pennsylvania sagte. Quelle: AP