Trump-Vereidigung: US-Präsident legt Hand nicht auf Bibel

    Bruch mit Ritual:Trump legt Hand bei Amtseid nicht auf Bibel

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    Schon der erste US-Präsident George Washington legte beim Amtseid seine linke Hand auf eine Bibel - die meisten seiner Nachfolger taten es ihm gleich. Donald Trump jedoch nicht.

    USA, Washington: Donald Trump wird von Chief Justice John Roberts als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt
    Donald Trump hielt seine linke Hand beim Amtseid am Körper.
    Quelle: dpa

    Bei der Vereidigung ist es zwar nicht vorgeschrieben, aber üblich, dass der neue US-Präsident seine linke Hand auf eine Bibel legt, während er mit der rechten den Amtseid schwört. Doch Donald Trump brach bei seiner zweiten Amtseinführung mit diesem Ritual.
    Während seine Ehefrau Melania - wie schon bei der Zeremonie 2017 - gleich zwei Bibeln neben ihm bereitstellte, blieb die linke Hand des Republikaners dieses Mal an seiner Körperseite. Die rechte Hand hob er zum Schwur.

    Bibel hat bei Vereidigung lange Tradition

    Die Heilige Schrift hat bei der Vereidigung von US-Präsidenten eine lange Tradition. Bereits George Washington, der erste Präsident der Vereinigten Staaten, legte bei seiner Amtseinführung im Jahr 1789 seine Hand auf eine Bibel.
    Donald Trump mit gehobener Hand bei seinem Amtseid
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    Seitdem haben fast alle Präsidenten dieses Ritual beibehalten und dabei meist ein Exemplar gewählt, das für sie eine persönliche Bedeutung hatte.
    Bei Trumps zweiter Vereidigung kam nun etwa die Bibel von Abraham Lincoln, die er bei seiner Amtseinführung im Jahr 1861 benutzt hatte, zum Einsatz sowie eine Ausgabe aus Familienbesitz. Sein Vize J.D. Vance, der seinen Amtseid vor Trump ablegte, nutzte eine Bibel, die er von seiner Urgroßmutter bekommen hat.
    Donald Trump legt neben Ehefrau Melania, die die Bibel in den Händen hält, am 20.01.2017 in Washington, USA, den Amtseid als 45. Präsident der Vereinigten Staaten Amerikas ab.
    Bei seiner ersten Amtseinführung 2017 legte Donald Trump seine Hand auf die Bibel.
    Quelle: dpa

    Eid ginge auch mit Koran oder Thora

    Der Einsatz einer Bibel ist aber nirgendwo festgeschrieben. Der Amtseid kann theoretisch auch mit dem Koran, der Thora oder ohne jegliche religiöse Symbole geleistet werden. John Quincy Adams legte seinen Eid im Jahr 1825 auf ein Gesetzbuch ab, Theodore Roosevelt verzichtete im Jahr 1901 nach der Ermordung von William McKinley aufgrund der eiligen Umstände gänzlich auf ein Buch.
    Was ein Präsident bei der Vereidigung mit seinen Händen macht, ist ebenfalls nicht festgelegt. Entscheidend ist allein, dass der Amtseid korrekt rezitiert wird.
    US-Präsident Donald Trump hält seine Antrittsrede nach seiner Vereidigung als 47. Präsident der Vereinigten Staaten
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    Trump selbst hat eine besondere Beziehung zu Bibeln - oder zumindest zu ihrer Inszenierung. Der Republikaner präsentiert sich regelmäßig als Verteidiger christlicher Werte und betont in seinen Reden die Bedeutung der Heiligen Schrift. Bei Nachfragen zu deren genauen Inhalten wirkte er jedoch gelegentlich etwas unsicher.

    Trump in Antrittsrede: "Ich wurde von Gott gerettet"

    In seiner Antrittsrede als 47. US-Präsident erinnerte Trump an das Attentat auf ihn im Juli, als er während eines Wahlkampfauftritts mit einem Streifschuss am Ohr verletzt wurde. Er sei überzeugt, dass es dafür einen Grund gebe: "Ich wurde von Gott gerettet, um Amerika wieder groß zu machen." Sein Vermächtnis solle das eines "Friedensstifters" und "Einigers" sein.
    Amtseinführung von Donald Trump
    "Das goldene Zeitalter beginnt jetzt", so Donald Trump bei seiner Amtseinführung. 20.01.2025 | 29:53 min

    "Trump-Bibeln" für 59,99 US-Dollar

    Für Schlagzeilen und heftige Kritik sorgte Trump während seiner ersten Amtszeit im Juni 2020. Im Zuge der landesweiten Proteste nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd ließ er die Umgebung einer Kirche in der US-Hauptstadt Washington gewaltsam räumen. Dann posierte er vor dem Gotteshaus - und hielt eine Bibel in die Höhe.
    Nach Trumps erster Präsidentschaft wurden mit seiner Zustimmung "God Bless the USA"-Bibeln für 59,99 US-Dollar (etwa 58 Euro) pro Exemplar verkauft, die mit patriotischen Elementen verziert waren.
    Trumps Name und Abbild wurden prominent für die Vermarktung genutzt. Berichten zufolge verdiente der Republikaner durch die Lizenzgebühren rund 300.000 US-Dollar.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa, KNA, AP

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