Umfrage zu Trump: 90 Prozent der Betriebe fürchten Belastung

    Umfragen zum neuen US-Präsidenten:Deutsche Wirtschaft fürchtet Trump

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    Was macht Donald Trump nach seiner Amtseinführung? Wird es Importzölle geben? Deutsche Unternehmen und Experten fürchten Umfragen zufolge hohe Belastungen für ihr Geschäft.

    Zahlreiche Container werden am Container Terminal Altenwerder (CTA) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) gelagert und verladen
    Trump hat mehrfach mit hohen Importzöllen gedroht, die etwa Export-Europameister Deutschland treffen könnten.
    Quelle: dpa

    Die deutsche Wirtschaft blickt mit Sorge auf den Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Rund 90 Prozent der Unternehmen importierten oder exportierten digitale Technologien oder Dienstleistungen und rechneten hier mit massiven Belastungen für ihr Geschäft, teilte der Digitalverband Bitkom am Montag mit.

    Nur jedes hundertste Unternehmen nimmt an, dass es keine Auswirkungen auf das eigene Geschäft gibt.

    Mitteilung des Digitalverbands Bitkom

    Etwa 95 Prozent dieser Firmen erwarteten, dass sich Trumps zweite Amtszeit für sie negativ auswirken werde. Das geht aus einer Bitkom-Umfrage unter gut 600 Unternehmen aller Branchen in Deutschland ab 20 Beschäftigten hervor.
    Trumps zweite Amtszeit beginnt
    Donald Trumps zweite Amtszeit als US-Präsident beginnt. Viele offenen Fragen versetzen den Rest der Welt in Unruhe.20.01.2025 | 2:26 min

    Ifo-Forscher: Westliche Industrienationen sorgen sich

    Auch Wirtschaftsexperten schätzen die zweite US-Präsidentschaft des Republikaners vor allem für die westlichen Industrienationen als belastend ein. Ifo-Forscher Niklas Potrafke erklärt:

    Die Sorge, dass Donald Trump der Wirtschaft schadet, ist vor allem in westlichen Industrieländern verbreitet.

    Ifo-Forscher Niklas Potrafke

    "In Afrika, Lateinamerika und Asien rechnen die Experten dagegen kaum mit negativen Effekten auf das Wirtschaftswachstum ihrer Länder", ordnet Potrafke ein. Für die vierteljährlichen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik wurden fast 1.400 Experten aus 125 Ländern befragt.
    Trump-Amtseinfuehrung-Strafzoelle-
    Donald Trump glaube, dass "man durch Handelskriege" andere Länder zwingen könne, "fairen Handel zu treiben", berichtet Elmar Theveßen, ZDF-Korrespondent in Washington.20.01.2025 | 3:14 min

    BGA-Präsident Jandura sieht auch Chancen

    Trump hat mehrfach mit hohen Importzöllen gedroht, die etwa Export-Europameister Deutschland treffen könnten. "Eine Politik der Abschottung oder gar ein Handelskrieg würde nicht nur den internationalen Handel belasten, sondern auch die globalen Lieferketten und die Investitionsbereitschaft beeinträchtigen sowie Wohlstand vernichten", erklärte der Präsident des Exportverbands BGA, Dirk Jandura. Gleichzeitig sei Trump auch eine Chance:

    Die zweite Amtszeit von Donald Trump kann sogar ein europäischer Moment werden.

    Dirk Jandura, Präsident des Exportverbands BGA

    Wadephul: Gegenüber Trump "nicht hilflos"
    Man müsse "einen konsistenten Politikansatz gegenüber den USA formulieren", und "die EU zusammenführen, zusammenhalten", so Johann Wadephul, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Unionsfraktion.20.01.2025 | 7:11 min
    So könne Druck von außen eine Konsolidierung der europäischen Kapazitäten bei Investitionen, Innovation und Verteidigung in Europa beschleunigen. "Ein starkes Europa ist auch gut für die Vereinigten Staaten", sagte der BGA-Chef. Gerade für Deutschland sei ein gutes transatlantisches Verhältnis maßgeblich.

    Die USA sind unser wichtigster Handelspartner, gefolgt von China.

    Dirk Jandura, Präsident des Exportverbands BGA

    Wirtschaft Trump Deutschland
    Die USA sind der wichtigste Handelspartnern der EU - mit einem Volumen von 850 Milliarden Euro. Mit der neuen Trump-Amtszeit stehen die Handlungsbeziehungen vor schwierigen Zeiten.22.11.2024 | 2:34 min

    Experte: EU hat Pläne für Gegenzölle in der Schublade

    Fachleute erwarten, dass Trump kurz nach seiner Vereidigung viele Erlasse unterschreibt und damit eine Politikwende in vielen Bereichen anschieben will. Hier könnten bereits Zolldekrete enthalten sein, die auch die EU betreffen, sagte Chefökonom Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank (HCOB).

    Ich gehe davon aus, dass die EU schon seit einigen Jahren dabei ist, sich auf einen Regierungswechsel in den USA vorzubereiten und warm anzuziehen.

    Cyrus de la Rubia, Chefökonom bei der Hamburg Commercial Bank

    "Die EU-Kommission scheint bereits Pläne für Gegenzölle in der Schublade zu haben und dürfte auch Folterwerkzeuge für US-Plattformunternehmen prüfen", sagte der Analyst. Diese könnten die Steuerpolitik und die Regulierung betreffen.
    Chrupalla: "Wollen keinen Handelskrieg"
    Es gelte "abzuwarten, was Herr Trump in den ersten hundert Tagen auch umsetzt und durchsetzen wird" und "welche konkreten Zölle" gemeint seien, so Tino Chrupalla, Parteivorsitzender der AfD.20.01.2025 | 6:37 min
    Quelle: Reuters, AFP

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