Haftbefehl gegen Südkoreas suspendierten Staatschef Yoon
Nach Ausrufung des Kriegsrechts:Südkorea: Gericht stimmt Festnahme Yoons zu
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Gegen den suspendierten südkoreanischen Präsidenten Yoon ist Haftbefehl erlassen worden. Er könnte damit als erster Präsident des Landes während einer Amtszeit festgenommen werden.
In Südkorea soll der suspendierte Präsident Yoon festgenommen werden – gegen ihn wurde ein Haftbefehl erlassen. Im Streit um den Haushalt hatte er das Kriegsrecht ausgerufen. 31.12.2024 | 0:17 min
Ein Gericht in Südkorea hat einem Antrag zur Festnahme des suspendierten Präsidenten Yoon Suk Yeol zugestimmt, nachdem dieser drei Vorladungen der Behörden ignoriert hatte. Das berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.
Zuvor hatte die Strafverfolgung, die wegen Machtmissbrauchs und Aufruhr gegen Yoon ermittelt, einen entsprechenden Antrag gestellt. Yoon könnte damit als erster Präsident des Landes während einer Amtszeit festgenommen werden. Wann dies geschehen könnte, war zunächst unklar.
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Haft- sowie Durchsuchungsbefehl erlassen
Laut Yonhap ist ein Festnahme-Befehl in der Regel für eine Woche gültig. Sobald sich Yoon in Gewahrsam befindet, haben die Ermittler demnach 48 Stunden Zeit, um ihn zu befragen und zu entscheiden, ob sie einen Haftbefehl beantragen oder ihn freilassen.
Gegen Yoon ermitteln die Staatsanwaltschaft sowie ein gemeinsames Team aus Polizei, Verteidigungsministerium und Antikorruptionsbehörde. Dieses soll die Umstände der umstrittenen Ausrufung des Kriegsrechts prüfen. Das Gericht genehmigte den Angaben zufolge auch die Durchsuchung der Präsidentenresidenz von Yoon.
Unklarheiten bei Vollstreckung des Haftbefehls
Fraglich ist demnach jedoch, ob die Strafverfolgung die Festnahme vollstrecken kann, da der Sicherheitsdienst des Präsidenten bislang den Zugang zum Gelände von Yoons offiziellem Wohnsitz blockiert hatte. Yoons Verteidiger hatten angezweifelt, dass die Korruptionsermittler befugt seien, wegen Aufruhr zu ermitteln.
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Yoons Anwalt Yoon Kab Keun bezeichnete den Haftbefehl und den Durchsuchungsbefehl als "illegal und ungültig". Sie seien "auf Antrag einer Behörde ohne Ermittlungsbefugnis erlassen worden", teilte er der Nachrichtenagentur AFP mit.
Ermittlungen wegen Ausrufung von Kriegsrecht
Der Präsident hatte zuvor drei Vorladungen der Behörde für Korruptionsermittlung zu einer Befragung im Fall seiner kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts Anfang des Monats ignoriert. Gegen Yoon laufen Ermittlungen, weil er Anfang Dezember mitten im Haushaltsstreit überraschend das Kriegsrecht verhängt und es Stunden später wieder aufgehoben hatte.
Südkorea steckt seitdem in einer schweren Staatskrise. Derzeit führt der bisherige Finanzminister und Vize-Ministerpräsident Choi Sang Mok die Staatsgeschäfte vorübergehend.
Südkoreas Präsident Yoon hat seine Entscheidung das Kriegsrecht auszurufen, verteidigt.12.12.2024 | 0:24 min
Yoon verteidigt seine Entscheidung
Die Nationalversammlung stimmte Mitte Dezember für Yoons Amtsenthebung. Das Verfassungsgericht hat mit dem entsprechenden Verfahren begonnen und prüft nun, ob die Entscheidung des Parlaments verfassungswidrig oder -konform war.
Yoon verteidigte seine kontroverse Entscheidung zuletzt mit der Begründung, er habe das Kriegsrecht zum Schutz der Nation ausgerufen. Die Opposition wirft ihm Verfassungsbruch vor.
Quelle: dpa
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