Südkorea: Parlament stimmt für Absetzung von Präsident Yoon

    Hatte Kriegsrecht verhängt:Südkorea: Parlament für Yoons Absetzung

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    In Südkorea hat sich das Parlament entschieden: Es stimmt für die Absetzung von Präsident Yoon Suk Yeol. Hunderttausende demonstrieren vor dem Parlament und fordern dessen Abwahl.

    Der Sprecher der Nationalversammlung Woo Won-shik erklärt im Parlament in Seoul die Verabschiedung eines Amtsenthebungsantrags gegen Präsident Yoon Suk Yeol. Südkoreas Parlament hat für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Yoon Suk Yeol gestimmt.
    Nach der kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts hat das Parlament in Südkorea für eine Amtsenthebung von Präsident Yoon gestimmt. Die Opposition wirft ihm Verfassungsbruch vor.14.12.2024 | 2:41 min
    Nach der kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts hat Südkoreas Parlament für eine Amtsenthebung von Präsident Yoon Suk Yeol gestimmt. Ein von der Opposition eingebrachter Antrag erhielt die benötigte Zwei-Drittel-Mehrheit in der Nationalversammlung.
    Yoon hatte das Kriegsrecht Anfang Dezember überraschend inmitten eines Haushaltsstreits mit der Opposition verhängt, er stand dafür massiv in der Kritik. Ein erster Amtsenthebungsantrag war vor einer Woche nach einem nahezu geschlossenen Boykott der Regierungspartei gescheitert.

    Premier Han Duck Soo übernimmt Amtsgeschäfte

    Mit der Entscheidung der Nationalversammlung wird der Präsident - zumindest vorerst - von seinen Aufgaben entbunden. Übergangsweise übernimmt der 75-jährige Ministerpräsident Han Duck Soo dessen Amtsgeschäfte. Dieser versprach in einer ersten Reaktion, alles für einen geordneten Ablauf der Staatsgeschäfte zu unternehmen.
    Zudem habe er in einer ersten Anweisung angeordnet, dass das Militär seine Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Yoon sagte in einer ersten Stellungnahme von seinem Präsidentenwohnsitz aus:

    Ich werde all die Kritik, den Zuspruch und die Unterstützung, die ich erhalten habe, mitnehmen und bis zum Ende mein Bestes für die Nation geben.

    Präsident Yoon Suk Yeol

    Park Chan Dae, Fraktionsvorsitzender der oppositionellen Demokratischen Partei (DP), bezeichnete die Abstimmung der Parlamentarier als "Sieg für das Volk und für die Demokratie".
    Ausgerufenes Kriegsrecht
    Südkoreas Präsident Yoon hat seine Entscheidung das Kriegsrecht auszurufen, verteidigt. Während er den Rücktritt ablehnt, soll über ein Amtsenthebungsverfahren abgestimmt werden.12.12.2024 | 0:24 min

    Großdemo vor Parlament in Südkorea

    In der Nationalversammlung stimmten 204 der 300 Abgeordneten für eine Amtsenthebung Yoons, 85 votierten dagegen. Zudem gab es drei Enthaltungen und acht ungültige Stimmen.
    Vor dem Parlament sprachen sich trotz Minusgraden rund 200.000 Demonstranten für eine Amtsenthebung Yoons aus. Im Zentrum der Hauptstadt Seoul versammelten sich nach Schätzungen der Polizei zudem etwa 30.000 Unterstützer Yoons.
    Menschen in Südkorea demonstrieren für die Amtsenthebung des Präsidenten Yoon.
    Vor dem Parlament in Seoul demonstrieren an diesem Samstag erneut Tausende Menschen gegen Südkoreas Präsidenten
    Quelle: Reuters

    Amtsenthebung wird von Verfassungsgericht geprüft

    Das Verfassungsgericht muss nun innerhalb von spätestens 180 Tagen eine finale Entscheidung über die Amtsenthebung von Yoon treffen. Es kann diese entweder bestätigen oder für verfassungswidrig erklären.
    Derzeit sind nur sechs der neun Richterposten des Verfassungsgerichts besetzt. Sollte es zu keinen Neunominierungen vor der Entscheidung kommen, würde eine einzige Gegenstimme ausreichen, um die Amtsenthebung von Yoon zu verwerfen. In diesem Fall würde der 63-jährige seinen Präsidentenposten zurückerhalten.

    Yoon verteidigt Kriegsrecht trotz sinkender Beliebtheitswerte

    Yoon hatte am Dienstag vergangener Woche völlig überraschend das Kriegsrecht verhängt und sein Land damit in eine tiefe Staatskrise gestürzt. So ordnete Yoon etwa das Militär an, die Nationalversammlung abzuriegeln. Dennoch gelang es insgesamt 190 Abgeordneten, sich Zutritt zum Plenarsaal zu verschaffen und einstimmig gegen die Kriegsrechtsentscheidung zu stimmen. Auch zahlreiche Bürger zogen aus Protest gegen Yoons Vorgehen auf die Straßen. Binnen weniger Stunden hob Yoon das Kriegsrecht wieder auf.
    Am Donnerstag hatte der konservative Politiker seine Entscheidung während einer kurzfristig einberufenen Fernsehansprache verteidigt. Er habe das Kriegsrecht zum Schutz der Nation ausgerufen, sagte Yoon. Seine politischen Gegner seien "staatsfeindliche Kräfte", welche die Regierungsarbeit lähmen und die verfassungsmäßige Ordnung des Landes stören würden.
    Zuletzt waren Yoons Beliebtheitswerte auf ein Rekordtief gesunken. Laut einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gallup würden nur etwa elf Prozent aller Südkoreaner ihren Präsidenten unterstützen.
    Protest in Seoul (Südkorea), aufgenommen am 10.122024 in Seoul
    Südkorea kommt nicht zur Ruhe: Ex-Verteidigungsminister Kim begeht in Haft einen Suizidversuch, die Polizei durchsucht Büroräume von Präsident Yoon. 11.12.2024 | 0:24 min

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa

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