Machtkampf im Sudan: Medikamente in Karthum werden knapp

    Machtkampf im Sudan:Medikamente in Karthum werden knapp

    |

    Die Kämpfe im Sudan dauern an - die Gesundheitsversorgung in der Hauptstadt Khartum wird kritisch. Nur wenige Kliniken seien geöffnet, Medikamente fehlten, so "Ärzte ohne Grenzen".

    Sudanesische Flagge auf einem Maschinengewehr der RDF-Miliz in Aprag bei Karthoum
    Sudanesische Flagge auf einem Maschinengewehr der RDF-Miliz in Aprag bei Karthoum.
    Quelle: reuters

    Wegen der andauernden Kämpfe sind die Menschen in Sudans Hauptstadt Khartum und dem gleichnamigen Bundesstaat laut Hilfsorganisationen zunehmend von der Gesundheitsversorgung abgeschnitten.
    Nur noch wenige Krankenhäuser seien geöffnet, teilte "Ärzte ohne Grenzen" am Freitag mit. In ihnen fehle es zudem am Medikamenten und Material, etwa Wehenmittel für entbindende Frauen und Insulin für Kinder. Auch die Vorräte an medizinischen Handschuhen und Antiseptika zur Wundreinigung seien gering.
    Civilians fleeing conflict in Sudan wait for asylum registration procedures at the United Nations High Commissioner, in Renk, South Sudan on December 18, 2023.
    Seit dem Militärputsch 2021 herrscht im Sudan Bürgerkrieg. Mehr als sieben Millionen Menschen sind auf der Flucht, Millionen Kinder müssen hungern.05.01.2024 | 1:52 min

    Ärzte ohne Grenzen: Menschen sitzen in der Falle

    Im Sudan war Mitte April ein Machtkampf zwischen der Armee und den paramilitärischen "Rapid Support Forces" (RSF) eskaliert. Große Teile von Khartum sowie weitere Regionen des nordostafrikanischen Landes sind inzwischen unter der Kontrolle der RSF.
    Laut "Ärzte ohne Grenzen" sind von den Einschränkungen in Khartum rund drei Millionen Menschen betroffen. Die meisten von ihnen leben in der Hauptstadt. Sie könnten sich eine Flucht nicht leisten oder seien nicht dazu in der Lage, erklärte der "Ärzte ohne Grenzen"-Landeskoordinator Jean-Guy Vataux.

    UN-Angaben: Sieben Millionen Menschen auf der Flucht

    Nach Angaben von "Ärzte ohne Grenzen" erteilte die RSF-Miliz zum ersten Mal seit drei Monaten Mitarbeitenden von humanitären Organisationen, in die von ihnen kontrollierten Gebiete zu reisen. Um weitere Tote zu verhindern, dürften diese Beschränkungen nicht wieder eingeführt werden, forderte die Hilfsorganisation.Die Kämpfe im Sudan gehen an mehreren Fronten weiter.
    Nach UN-Angaben sind bisher mehr als sieben Millionen Menschen vor den Kämpfen geflohen. Tausende weitere wurden getötet. Das Welternährungsprogramm schätzt die Zahl der akut Hungernden auf 18 Millionen. In dem Land leben rund 46 Millionen Menschen.
    Afrikanische Putschisten
    Wie Domino-Steine stürzen die Regierungen in Afrikas Sahel-Zone. Juntas putschen sich an die Macht, nutzen antifranzösische Stimmungen und versprechen eine neue Souveränität.23.11.2023 | 29:27 min
    Quelle: epd
    Thema

    Mehr zum Machtkampf im Sudan