Folge des Bürgerkriegs:Sudan: Hungersnot weitet sich aus
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Die Lage im Bürgerkriegsland Sudan wird immer dramatischer. Die Vereinten Nationen berichten, dass sich die Hungersnot in dem afrikanischen Land ausweitet.
Seit eineinhalb Jahren herrscht Krieg im Sudan. Fast eine Million Menschen haben im Nachbarland Südsudan Zuflucht gesucht – und leben dort unter katastrophalen Bedingungen. 18.12.2024 | 2:49 min
Im Bürgerkriegsland Sudan breitet sich eine Hungersnot aus. Wie das Welternährungsprogramm (WFP) und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) mitteilten, wiesen unabhängige Experten die Kriterien einer Hungersnot in mindestens fünf Gebieten des Landes nach.
Betroffen sind neben dem Flüchtlingslager SamSam, in dem eine Hungersnot erstmals im August gemeldet worden war, unter anderem drei weitere Lager in Nord-Darfur. Mehr als 600.000 Menschen leiden dort an katastrophalem Hunger.
Dies geschehe zu einer Zeit, "die normalerweise Erntezeit ist, wenn die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln am höchsten sein sollte", hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der UN-Organisationen.
Strenge Kriterien für Feststellung einer Hungersnot
Eine Hungersnot ist die schlimmste - und seltene - Form der Hungerkrise. Sie entspricht der höchsten Stufe auf der Skala von eins bis fünf der sogenannten Integrated Food Security Phase Classification (IPC). Die IPC-Stufen sind eine weltweit anerkannte Methode, um den Grad der Nahrungsmittelunsicherheit zu bewerten.
Bei Stufe fünf herrscht bei mindestens einem Fünftel aller Haushalte extremer Nahrungsmangel und es sterben täglich mindestens zwei Erwachsene oder vier Kinder pro 10.000 Menschen an akuter Unterernährung.
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Mehr als die Hälfte der Bevölkerung von Hunger betroffen
Mittlerweile leben im Sudan den Angaben zufolge mindestens 638.000 Menschen unter Bedingungen einer Hungersnot. Weitere 8,1 Millionen befinden sich demnach in einer akuten Notlage (IPC-Stufe vier). Insgesamt seien mehr als 24,6 Millionen Menschen - mehr als die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung - von akuter Nahrungsmittelunsicherheit (IPC-Stufe 3 oder höher) betroffen.
"Eine langwierige Hungersnot setzt sich im Sudan fest", erklärte WFP-Experte Jean-Martin Bauer.
Bürgerkrieg als Ursache für Hungersnot
Der Bürgerkrieg und die damit verbundene Vertreibung der Menschen sowie der stark eingeschränkte Zugang für humanitäre Hilfe sind den Experten zufolge die Hauptursachen der sich verschärfenden Hungerkrise.
Im Sudan im Nordosten Afrikas herrscht seit April 2023 ein blutiger Machtkampf zwischen De-facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und dessen früherem Vize Mohamed Hamdan Daglo, der sich zu einem regionalen Stellvertreterkrieg entwickelt hat.
Daglos Miliz RSF, die nach Ansicht von Experten von den Vereinten Arabischen Emiraten unterstützt wird, kontrolliert den größten Teil der westlichen Provinz Darfur. Mehr als elf Millionen Menschen sind vor den landesweiten Kämpfen geflohen, etwa die Hälfte von ihnen sind Kinder und Jugendliche.
Quelle: ZDF
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Quelle: dpa
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