Krieg in der Ukraine:Selenskyj zufrieden mit USA-Besuch
|
Treffen mit Biden, Harris, Trump - der ukrainische Präsident Selenskyj zieht ein positives Fazit seines US-Besuchs. Nun bereitet er sich auf ein Treffen in Deutschland vor.
Zum vierten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs besucht Selenskyj das Weiße Haus. Im Gepäck hat er einen "Siegesplan", doch die Unterstützung scheint zu schwinden.27.09.2024 | 2:14 min
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zum Abschluss seines Besuchs in den USA zufrieden über seine Gespräche geäußert. "Jede Diskussion ist so gelaufen wie nötig", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache, die auf der Plattform X veröffentlicht wurde. Der ukrainische Friedensplan sei in Amerika vorgestellt worden. "Jetzt müssen unsere Teams an der Umsetzung eines jeden Schrittes und jeder Entscheidung arbeiten."
In Washington hatte sich Selenskyj unter anderem mit US-Präsident Joe Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris, der Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, getroffen, um für die anhaltende Unterstützung seines Landes bei der Verteidigung gegen Russland zu werben.
Eine Woche lang hat Selenskyj bei den UN und in Washington für seinen "Siegesplan" geworben. Er weiß, dass die Zeit knapp wird und alles davon abhängt, wer die US-Wahlen gewinnt.
Elmar Theveßen, Washington
Analyse
Donald Trump zum Krieg in der Ukraine: "Es muss aufhören"
Ein Treffen hatte er auch mit dem Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, Donald Trump, in New York. Nach dem Gespräch mit Trump sagte Selenskyj:
"Es muss aufhören", sagte Trump mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. Das Land gehe durch die Hölle, die Situation sei schrecklich. Wenn er die US-Wahl gewinne, werde der Krieg schnell enden, behauptete Trump einmal mehr. Der Ex-Präsident sagt seit langem, er könnte den Konflikt innerhalb von 24 Stunden beilegen - auch dank seiner Kontakte zum russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Der ukrainische Präsident Selenskyj will seinen Siegesplan präsentieren, unterdessen verschärft Putin die russische Atomdoktrin. ZDFheute live analysiert die aktuelle Lage.26.09.2024 | 38:22 min
US-Präsident sagt Selenskyj weiteres Hilfspaket zu
Biden sagte Selenskyj ein weiteres Paket mit milliardenschweren Hilfen zu und gab 2,4 Milliarden US-Dollar (rund 2,15 Milliarden Euro) militärische Hilfe für Kiew frei. Biden sagte, er habe sichergestellt, dass bereits zugesagte Hilfen in Milliardenhöhe nicht verfielen und bis zum Ende seiner Amtszeit im Januar auch eingesetzt würden. Nach Angaben des Weißen Hauses handelt es sich dabei um 5,5 Milliarden Dollar.
Die USA haben der Ukraine ein weiteres, milliardenschweres Hilfspaket zugesagt. Bei einem Treffen mit Selenskyj versicherte US-Präsident Biden auch den weiteren Beistand.27.09.2024 | 1:23 min
Alle für die Ukraine wichtigen Punkte seien mit den Partnern auf den Tisch gelegt worden, sagte Selenskyj. Entgegen seinen Erwartungen erhielt Selenskyj bei seinem USA-Besuch aber nicht die Erlaubnis zum Einsatz weitreichender Waffen aus US-Hilfepaketen gegen strategische Einrichtungen auf russischem Staatsgebiet.
Vorbereitung auf Treffen in Deutschland im Oktober
Nunmehr bereite sich die Ukraine auf das nächste hochrangig besetzte Treffen in Ramstein am 12. Oktober vor, sagte Selenskyj. Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Rheinland-Pfalz wollen die Unterstützer der Ukraine über weitere Hilfe für die Ukraine beraten. "Zusammen mit unseren Partnern müssen wir sicherstellen, was den Frieden näher bringt."
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.