Strafmaßnahmen gegen Russland:Selenskyj: Sanktionspause dauert zu lange
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Der ukrainische Präsident Selenskyj hat die internationale Gemeinschaft zu weiteren Sanktionen gegen Russland aufgerufen. Auch bei Waffenlieferungen forderte er mehr Tempo.
Präsident Wolodymyr Selenskyj will Tempo bei Sanktionen gegen Moskau und Waffenlieferungen für sein Land.
Quelle: Imago
"Wir sehen jetzt eine zu lange Sanktionspause der Partner", sagte der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, in seiner allabendlichen Videoansprache auf Telegram. "Und zu aktive Versuche Russlands, die Sanktionen zu umgehen."
Selenskyj: Sanktionen gegen Russland fortsetzen
Umso mehr müsse jeder Versuch vermieden werden, die Unternehmen, Technologien und die Produkte der "freien Welt" zum Kampf gegen die Freiheit zu nutzen, sagte Selenskyj weiter. Weitere Sanktionen gegen Russland solle es vor allem im Energiesektor geben, dazu Beschränkungen der Versorgung Moskaus mit Chips und Mikroelektronik und eine weitere Blockade des russischen Finanzsektors.
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 sind von zahlreichen Ländern Sanktionen gegen Russland verhängt worden.
Ölgeschäfte: Wie Russland die Sanktionen des Westens umschifft.22.08.2023 | 12:41 min
Ukrainischer Präsident: Auch Waffenlieferungen langsamer
Zuvor hatte der ukrainische Präsident bei einer Konferenz in Kiew kritisiert , dass neue Sanktionen gegen Russland und Waffenlieferungen vom Westen an Kiew "komplizierter und langsamer" würden.
"Wenn Partner uns fragen: 'Was ist der nächste Schritt der Gegenoffensive?', ist meine Antwort, dass unsere Schritte heute wahrscheinlich schneller sind als die neuen Sanktionspakete" gegen Russland. Kiew hat sich wiederholt kritisch über die Geschwindigkeit von Maßnahmen geäußert, die die russischen Kriegsanstrengungen bremsen sollen.
Kiew: Brauchen Waffen mit mehr Reichweite
Selenskyj betonte erneut, die ukrainische Armee würde schneller vorrücken, wenn der Westen schneller Munition mit größerer Reichweite liefern würde, mit der die russischen Verteidigungsanlagen, Nachschublager und Logistik getroffen werden könnten. "Eine bestimmte Waffe hat eine bestimmte Wirkung", sagte Selenskyj. "Je stärker und je größer die Reichweite ist, desto schneller wird die Gegenoffensive sein."
Die Ukraine hatte Anfang Juni eine große Gegenoffensive gestartet, um die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern. Beim Vorrücken gegen die russischen Einheiten stoßen die ukrainischen Kräfte auf weite Gebiete, in denen Panzerfallen und Minen deponiert wurden. Zuletzt hatte die Ukraine an der Frontlinie im Süden Erfolge vermeldet.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.