Auf seiner Tour durch Europa besucht der ukrainische Präsident Selenskyj heute Berlin. "Scholz wird Selenskyj das Signal geben, dass es bei der Entscheidung bleibt, keine weitreichenden Waffen zur Verfügung zu stellen", so ZDF-Hauptstadtkorrespondent Klaus Brodbeck.11.10.2024 | 1:19 min
Auf seiner Reise durch Europa kommt der ukrainische Präsident
Wolodymyr Selenskyj nach Treffen mit den Regierungen in London, Paris und Rom nach Deutschland. Bei seinen Gesprächen mit Bundeskanzler
Olaf Scholz und
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird es um die weitere Unterstützung der Ukraine gehen, aber auch um Bemühungen für eine Friedenslösung.
Bilaterale Treffen nach Absage des Ukraine-Gipfels in Ramstein
Eigentlich wollte Selenskyj am Samstag an einem Ukraine-Gipfel mit 50 verbündeten Ländern auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein teilnehmen. Nach der Absage von US-Präsident
Joe Biden wegen des Hurrikans "Milton" wurde der Gipfel aber verschoben. Selenskyj war Ende September in den USA gewesen.
Selenskyj fordert seit längerem weitreichende Waffen von der Bundesregierung. Das ist umstritten. Bei einem Treffen mit Kanzler Scholz will er dies klären.11.10.2024 | 1:48 min
Es ist der zweite Deutschland-Besuch des ukrainischen Präsidenten innerhalb von fünf Wochen und das dritte persönliche Gespräch mit Scholz in diesem Zeitraum. Anfang September hatte Selenskyj an einem Verteidigungsministertreffen der Verbündeten in Ramstein teilgenommen und Scholz in Frankfurt am Main getroffen. Nur drei Wochen später kamen die beiden dann noch einmal kurz vor der UN-Generalversammlung in New York zu einem Gespräch zusammen.
In Kiew präsentieren Start-ups ihre neuesten Entwicklungen für die Kriegsfront im sogenannten "Defence Tech Valley". Die Ukraine setzt auf innovative Waffentechnologie und sucht internationale Investoren, um im Kampf gegen Russland zu bestehen.11.10.2024 | 2:04 min
Selenskyj reiste zuvor nach London, Paris und Rom
Selenskyj hatte am Donnerstag in London den britischen Regierungschef
Keir Starmer und Nato-Generalsekretär
Mark Rutte getroffen. Später kam er in Paris mit Frankreichs Präsidenten
Emmanuel Macron zusammen, bevor er nach Rom zu Italiens Ministerpräsidentin
Giorgia Meloni weiterreiste.
Italien will im Juli 2025 eine Wiederaufbau-Konferenz für die Ukraine ausrichten, wie Meloni ankündigte. Die Konferenz werde am 10. und 11. Juli 2025 stattfinden. "Die Ukraine ist nicht allein, und wir werden ihr zur Seite stehen, solange es nötig ist", sagte die italienische Ministerpräsidentin.
Die FDP-Europaabgeordnete Strack-Zimmermann kritisierte, dass Bundeskanzler Scholz auf die Lieferung weitreichender Waffen verzichtet. "Ein Starrsinn und eine Dickköpfigkeit, die in einem solchen Überlebenskampf nicht nachvollziehbar ist", so Strack-Zimmermann.11.10.2024 | 5:17 min
Vor seiner Weiterreise nach Berlin traf Selenskyj
Papst Franziskus. Es ist Selenskyjs zweite Privataudienz beim Papst. Zuletzt waren die beiden im Juni am Rande des G7-Gipfels der Staats- und Regierungschefs in Apulien im Süden Italiens zusammengetroffen. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 hatte Papst Franziskus wiederholt Friedensappelle abgegeben. Die Form dieser Aufrufe stieß in Kiew immer wieder auf Kritik.
CDU-Politiker Kiesewetter fordert mehr Ukraine-Hilfen
Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter hob vor dem Deutschland-Besuch des ukrainischen Präsidenten die Bedeutung einer klaren Unterstützung der Ukraine hervor. Es werde zu wenig deutlich gemacht, was auf dem Spiel steht, sagte Kiesewetter im ARD-"Morgenmagazin".
Der CDU-Außenpolitiker Kiesewetter bekräftigt die Forderungen der Union nach mehr Unterstützung für die Ukraine.11.10.2024 | 0:36 min
Der Ukraine drohe "die vollständige Unterwerfung". Die diplomatischen Initiativen zwängen den russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht an den Verhandlungstisch, "weil er sieht, der Ukraine geht die Munition aus". Wenn das angegriffene Land nicht durchhalte, "dann werden die Kriegsverbrechen ausgeweitet, die besetzten Gebiete zu Militärbasen", sagte Kiesewetter.
Auf die Frage, ob die Ukraine denn durchhalte, sagte er: "Das liegt an uns. Das ist sehr schwer zu beantworten. Wenn wir diese Unterstützung nicht leisten, wird der Krieg sich ausweiten und das müssen wir verhindern."
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: dpa, AFP