Putin-Vertrauter in Kabul:Russland will Beziehungen zu Taliban ausbauen
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Russlands Sicherheitsratschef Schoigu hat sich in Kabul mit Taliban-Vertretern getroffen. Moskau plant offenbar, die Terrororganisation von der schwarzen Liste zu streichen.
Sicherheitsratschef Sergej Schoigu hat die Absicht Russlands bestätigt, Beziehungen zu den Taliban aufnehmen zu wollen.
Quelle: AP
Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Sergej Schoigu, hat in Afghanistan Vertreter der Taliban-Regierung getroffen. Schoigu soll in Kabul bei einem Treffen mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten der Taliban-Regierung für Wirtschaft, Abdul Ghani Baradar, versichert haben, dass Moskau die Taliban bald von seiner Liste verbotener Organisationen streichen werde.
Schoigu habe "das Interesse Russlands an einer Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit mit Afghanistan zum Ausdruck gebracht", hieß es in der Erklärung von Baradars Büro. Um die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern auszubauen, werde der Name des islamischen Emirats bald von der russischen schwarzen Liste gestrichen.
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Schoigu: Konstruktiver Dialog zwischen Russland und Afghanistan aufbauen
Nach jahrelanger westlicher Militärpräsenz hatten die radikalislamischen Taliban im August 2021 die Macht in Afghanistan zurückerobert und ein sogenanntes islamisches Emirat ausgerufen. Seither setzen sie ihre strenge Auslegung des Islam mit drakonischen Gesetzen durch und beschneiden insbesondere Frauenrechte. International bleiben die Taliban auch weiterhin isoliert.
Der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge bestätige Schoigu die Absicht Russlands, Beziehungen zu den Taliban aufnehmen zu wollen.
Schoigu erklärte zudem, russische Unternehmen würden sich an der Gewinnung von Rohstoffen in Afghanistan beteiligen. Die Äußerung Baradars, dass Moskau angeblich die Taliban von seiner schwarzen Liste streichen will, kommentierte er nicht.
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Ein Motiv der Zusammenarbeit: Bedrohung durch ISPK
Analysten zufolge könnte Moskau eine Zusammenarbeit mit Kabul anstreben, um der Bedrohung durch den Islamischen Staat in der Provinz Chorasan (ISPK) - dem in Afghanistan ansässigen Zweig der Dschihadistenmiliz IS - entgegenzuwirken. Im März waren bei einem Angriff der ISPK auf einen Konzertsaal in Moskau mehr als 140 Menschen getötet worden.
Die Taliban-Regierung hat wiederholt betont, dass die Sicherheit ihre oberste innenpolitische Priorität sei und dass Kämpfer, die Angriffe im Ausland planten, aus Afghanistan vertrieben würden. Im Juli hatte der russische Botschafter in Afghanistan, Dmitri Schirnow, erklärt, die Taliban arbeiteten an der "Ausrottung terroristischer Zellen" und seien "unsere Verbündeten im Kampf gegen den Terrorismus".
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Kein Staat kennt die Taliban-Regierung offiziell an
Seit der erneuten Machtübernahme der Taliban finden nur sporadisch Besuche ausländischer Regierungsvertreter in Kabul statt, da kein Staat die Taliban-Regierung offiziell anerkannt hat. Die Taliban bemühen sich jedoch zunehmend um eine Annäherung an seine regionalen Nachbarn insbesondere mit Blick auf eine wirtschaftliche und sicherheitspolitische Zusammenarbeit.
Quelle: ZDF
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