Santa Train: Santa Claus beschenkt an Weihnachten Bedürftige

    Per Zug seit 1943:Santa Claus besucht bedürftige US-Familien

    von Susanne Lingemann, New York
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    Jedes Jahr zur Vorweihnachtszeit reist der Santa-Train durch die Appalachen und bringt Geschenke für Familien, die sich sonst keine leisten könnten. Seit 1943 - bis heute.

    eine Menschenmenge steht vor dem weihnachtlich geschmückten Santa Train
    Mit dem Santa Train liefert Santa Claus an Weihnachten in den USA Geschenke an bedürftige Familien. Mehr zum ehrenamtlichen Projekt.
    Quelle: ZDF

    Es ist halb sechs morgens, es nieselt. Dutzende von Familien sind mitten in der Nacht aufgestanden, haben ihre Kinder ins Auto gepackt und sind bis zu zwei Stunden gefahren, um Santa Claus zu treffen. Aber nicht auf dem gewohnten Schlitten - hier kommt er mit der Eisenbahn.
    Der Güterbahnhof im kleinen Shelbiana, Kentucky, ist der Beginn der alljährlichen Reise von Santa durch drei Bundesstaaten in einer der wirtschaftlich schwächsten Regionen der USA. Viele Menschen hier kämpfen mit den Folgen des Kohlebergbaus und schwindenden Arbeitsplätzen. Santas Geschenke sind ein Lichtblick in dunklen Zeiten.

    Helfen als Herzensangelegenheit

    "Ho-Ho" begrüßt Santa die Kinder, stilecht im Roten Kostüm, und verteilt Spielzeug, Stofftiere, aber auch Winterkleidung, Süßigkeiten und nützliche Dinge wie Rucksäcke und Geschenkpapier für die Eltern.
    Für die vielen ehrenamtlichen Helfer wie Regina Taylor-Murphy ist es eine Herzensangelegenheit: "Ich bin so dankbar", sagt sie, "es ist erfüllend, in diese Gemeinden zu kommen und den Menschen zu zeigen, dass wir uns um sie kümmern."

    Auch die, die nicht die besten Zeiten erlebt haben, sollen ein schönes Weihnachten haben.

    Regina Taylor-Murphy, Ehrenamtliche

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    Ihre Worte spiegeln die Bedeutung des Projekts wider, das mittlerweile zu einer festen Tradition geworden ist. 1943 hatten die großen Kaufhäuser der Region als Dankeschön für ihre Kunden Spenden gesammelt und mithilfe der Zuggesellschaft in die Gemeinden gebracht. Familien mit Kindern und Großeltern laufen entlang der Gleise im kleinen Dorf Haysi, im Südwesten Virginias zu einer improvisierten Haltestelle. George Wallace hat eine Enkeltochter auf dem Arm.

    Heute gibt es mehr Verkehr als an allen anderen Tagen des Jahres zusammen. Die Leute freuen sich unglaublich auf den Zug.

    George Wallace, Santa-Train-Fan

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    Spenden - ein Trost in harten Zeiten

    In Haysi bringt der Zug eine Bescherung fast wie im Kölner Karneval. Hier fliegen Geschenke wie Kamelle von der Endplattform des Zuges. Fünfzehn Minuten bleibt Santa, dann geht es weiter.
    Für viele Kinder, wie etwa Macie, ist die Begegnung mit Santa Claus ein besonderer Moment. "Es fühlt sich wirklich magisch an", sagt uns die kleine Macie, die sich freut, ihre Präsente mit ihrem kleinen Bruder zu teilen. Für sie und viele andere ist der Santa-Train mehr als nur ein Zug - er ist ein Hoffnungsträger.
    "Es zaubert ein Lächeln auf ihr Gesicht. Und das Lächeln ist es auch, dass die Helfer motiviert, immer wieder ihre Zeit zu investieren", sagt Jake, ein Helfer des Santa-Train.
    Ein Kind und eine Frau stehen an einer Absperrung und lächeln.
    Eine Familie wartet mit Vorfreude auf den Santa Train. An Weihnachten fährt dieser durch die USA um insbesondere bedürftigen Familien eine Freude zu machen.

    Die Menschen in den Dörfern wissen, wie wichtig der Zug für ihre Gemeinschaft ist. In einigen dieser Gemeinden und dem Umland leben fast die Hälfte der Menschen am Rande der Armutsgrenze, und angesichts der Inflation und wirtschaftlichen Unsicherheiten sind die Spenden des Santa-Train von hohem Wert. Für Familien wie die Owens, die nach der verheerenden Flutkatastrophe Ende September diesen Jahres durch Hurrikan Helene viele Schwierigkeiten durchmachen mussten, sind die Geschenke ein willkommener Trost. Ihre Tochter Lickley hat ihr Lieblingsplüschtier, einen Waschbären, in ihrem Rucksack gefunden und sie freut sich. "Jetzt ist sie glücklich", sagt ihre Mutter Jennifer stolz.
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    Santa Train bringt Menschen zusammen

    Der Santa-Train fährt insgesamt 200 Kilometer und hält an 13 verschiedenen meist improvisierten Stationen. In Kingsport, Tennessee, ist die Endstation der Reise. 15 Tonnen Geschenke haben Santa und seine Helfer verteilt. "Für viele Kinder sind das die einzigen Weihnachtsgeschenke, die sie bekommen werden," erzählt uns Bryan Tucker von der CSX Railroad Gesellschaft.

    Der Zug ist das Highlight der Weihnachtszeit für die Menschen in der Region.

    Bryan Tucker, CSX Railroad Gesellschaft

    Und auch wenn Santa Claus im roten Chevrolet davonfährt, wissen alle, dass er im nächsten Jahr wiederkommen wird, um Freude und Geschenke zu bringen.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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