Was wir über den Anschlag auf Kirillow wissen

    FAQ

    E-Roller-Explosion in Mokau:Was wir über den Anschlag auf Kirillow wissen

    Oliver Klein
    von Oliver Klein
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    In Moskau ist ein ranghoher russischer Militärvertreter bei einer Explosion getötet worden. Wer war der Mann, was ist über den Fall bekannt? ZDFheute mit den wichtigsten Antworten.

    Bei einer Explosion in einem Gebäude in Moskau ist der russische hochrangige General Igor Kirillow getötet worden.
    Der russische hochrangige General Igor Kirillow ist offiziellen Angaben zufolge bei einer Explosion in Moskau getötet worden. Die Hintergründe des Anschlags waren zunächst unklar.17.12.2024 | 0:20 min
    Bei einer Explosion in Moskau ist nach Behördenangaben Igor Kirillow getötet worden, ein ranghoher russischer Militärvertreter. Wer war der Mann? Was ist bisher über den Fall bekannt? Hier die wichtigsten Antworten:

    Was genau ist passiert?

    In der Nähe eines Wohnhauses im Südosten der Hauptstadt sei am Dienstagmorgen ein Sprengsatz detoniert, teilte das russische Ermittlungskomitee mit. Er sei in einem E-Roller versteckt gewesen und wurde mit einem Fernzünder zur Explosion gebracht - genau in dem Moment, als Kirillow aus dem Haus kam, berichten russische Medien.
    Ein Blick auf einen Explosionsort in Moskau, Russland. Laut einer Erklärung des Untersuchungsausschusses Russlands, wurde der Sprengstoff in einem Elektroroller versteckt
    An diesem E-Roller war die Bombe angebracht.
    Quelle: Reuters

    Kirillow und sein Stellvertreter seien dabei getötet worden. Es seien Mordermittlungen eingeleitet worden. Der Eingang des Gebäudes wurde schwer beschädigt und die Fensterscheiben mehrerer Wohnungen gingen zu Bruch, wie auf Fotos zu sehen war, die von russischen Medien veröffentlicht wurden.
    Ort einer Explosion in Moskau, bei der Berichten zufolge zwei Armeeoffiziere getötet wurden, aufgenommen am 17.12.2024
    Der Hauseingang, an dem sich die Explosion ereignete, wurde stark beschädigt.
    Quelle: Reuters

    Wer war Kirillow?

    Igor Kirillow war seit 2017 der Kommandeur der russischen Truppen zur Abwehr von Angriffen mit radioaktiven, biologischen und chemischen Kampfstoffen. Der 54-Jährige hielt regelmäßig Briefings des russischen Verteidigungsministeriums ab, in denen er die Nato und das Pentagon wegen des angeblichen Einsatzes chemischer und biologischer Substanzen auf dem Gebiet der Ukraine anprangerte.
    Dabei wird Kirillow und seiner Truppe selbst der Einsatz von Chemiewaffen in der Ukraine vorgeworfen: Erst im Oktober verhängte Großbritannien deswegen Sanktionen gegen ihn. Er ist der ranghöchste russische Militärbeamte, der bei einem solchen Anschlag in Moskau seit Beginn des Ukrainekriegs vor fast drei Jahren getötet wurde.
    Mann und Stromgenerator
    In der Ukraine zielt Russland mit unbemannten Flugobjekten verstärkt auf die Energieversorgung. Auch Drohnen aus iranischer Produktion sind im Einsatz und sorgen für Zerstörung.15.12.2024 | 1:23 min

    Welche Reaktionen gibt es?

    Nach Angaben aus eigenen Sicherheitskreisen steckt die Ukraine hinter der Tötung des Generals. Kirillow sei ein Kriegsverbrecher und damit ein legitimes Ziel, da er den Befehl zum Einsatz verbotener chemischer Waffen gegen das ukrainische Militär gab, verlautete aus Geheimdienstkreisen in Kiew, wie mehrere Nachrichtenagenturen übereinstimmend berichten.
    Das russische Ermittlungskomitee bezeichnete den Anschlag als Terrorismus. Der Vizesprecher des russischen Föderationsrats Konstantin Kosatschjow erklärte zum Anschlag in russischen Medien, der Tod Kirillows sei "ein unersetzlicher Verlust."
    Maria Sacharowa, Chefin der Pressestelle des russischen Außenministeriums, schrieb am Morgen bei Telegram, Kirilllow habe "viele Jahre lang systematisch mit Fakten in den Händen die Verbrechen der Anglosachsen entlarvt." Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, erklärte laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax, die Täter würden "unausweichliche Vergeltung erfahren".
    Quelle: mit Material von AFP, Reuters, dpa

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