Umsturz in Syrien:Russland geht wohl auf Distanz zu Assad
|
Russland galt jahrelang als Verbündeter von Syriens Ex-Diktator Assad. Nach dem Umsturz distanziert sich nun der Kreml - und gibt Assad eine Mitschuld an dessen Entmachtung.
Der russische Außenminister Lawrow kritisiert Syriens Ex-Diktator Assad. (Archivbild)
Quelle: dpa
Die russische Regierung hat sich vom gestürzten syrischen Machthaber Baschar al-Assad distanziert. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Tass, der schnelle Umsturz in Syrien vor gut drei Wochen sei auch auf die Unfähigkeit von Ex-Präsident Assad zurückzuführen, die sozialen Probleme im Land zu beheben.
Wir können bereits jetzt sagen, dass einer der Gründe für die Verschlechterung der Lage die Unfähigkeit der damaligen Regierung war, die Grundbedürfnisse der Bevölkerung im sich hinziehenden Bürgerkrieg zu befriedigen.
„
Sergej Lawrow, Russischer Außenminister
Russland war Schutzmacht von Assad-Regime
Bis zu dem Umsturz am 8. Dezember war Russland neben dem Iran Schutzmacht des Gewaltherrschers Assad gewesen. Der Kreml wurde aber ebenso wie Assad vom raschen Vordringen der islamistischen Rebellen überrascht und flog ihn ins Exil nach Moskau aus, als die Hauptstadt Damaskus erobert wurde.
Kremlchef Wladimir Putin hatte danach betont, er sehe die Entmachtung von Assad nicht als Niederlage des russischen Militärs, das dort seit 2015 stationiert ist.
Wenn man im Westen erkennt, dass Russland auch verlieren kann, könnte sich psychologisch und politisch was für die Ukraine ändern, sagt Militärexperte Gustav Gressel. 12.12.2024 | 25:20 min
Assad hatte Mitte Dezember Russland für seine Flucht verantwortlich gemacht. Er habe nicht vorgehabt, Syrien zu verlassen, hieß es in einer Erklärung auf einer Facebook-Seite Assads. Nachdem die Rebellen am zweiten Dezemberwochenende Damaskus erobert hatten, sei er in Absprache mit den Russen auf deren Luftwaffenstützpunkt in der Küstenprovinz Latakia geeilt und habe den Kampf von dort aus fortsetzen wollen. Nachdem der Stützpunkt mit Drohnen angegriffen worden sei, hätten die Russen entschieden, ihn nach Russland zu fliegen.
Lage in Syrien: Lawrow sieht Schuld auch bei den USA
Lawrow sagte weiter, nach den Erfolgen im Kampf gegen den internationalen Terrorismus, an dem auch die russische Luftwaffe beteiligt gewesen sei, hätten sich die Erwartungen der Syrer, dass sich ihr Leben verbessern würde, nicht erfüllt.
Daran trügen auch die USA einen großen Teil der Schuld, denn sie hätten eine rohstoffreiche Region im Nordosten Syriens besetzt und durch Sanktionen zudem erheblichen Druck auf die syrische Regierung ausgeübt.
Nach sechs Jahren Exil kehren Ammar und Rawjah Alesah in ihre Heimat zurück. Doch der Weg in ein demokratisches Syrien bleibt steinig – zwischen Hoffnung und Sorge.30.12.2024 | 2:50 min
Quelle: dpa
Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.