Österreichs Kanzler Nehammer tritt zurück: Und jetzt?

    Kanzler Nehammer tritt zurück:Wie geht es in Österreich weiter?

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    In Österreich sind die Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP und SPÖ gescheitert und Kanzler Nehammer kündigte seinen Rücktritt an. Wie geht es jetzt weiter? Ein Überblick.

    SGS-Bewerunge-Gellinek
    Die Koalitionsgespräche sind gescheitert. Kanzler Nehammer kündigt seinen Rücktritt an. Der „große Gewinner“ dieser Krise ist die FPÖ, sagt ZDF-Korrespondent Bewerunge aus Wien.04.01.2025 | 2:26 min
    Nach dem Scheitern der Regierungsverhandlungen in Österreich und dem angekündigten Rücktritt von Kanzler Karl Nehammer sucht seine konservative ÖVP nach einem neuen Parteichef. Am Sonntagvormittag finden Gespräche der obersten Parteifunktionäre im Kanzleramt statt, hieß aus der ÖVP.

    Was ist in Österreich los?

    Die rechte FPÖ hatte die Parlamentswahl im September gewonnen. Nehammer wollte mit der sozialdemokratischen SPÖ und den liberalen Neos eine Koalition schmieden und so die Rechtspopulisten von der Macht fernhalten. Die Verhandlungen begannen Mitte November.
    Nun ist das Projekt gescheitert. Am Freitag sprangen die Neos von den Ampel-Verhandlungen ab. Am Samstag beendete Nehammer auch die Gespräche zwischen ÖVP und SPÖ. Das Projekt einer Mitte-Regierung scheiterte an unterschiedlichen Vorstellungen darüber, wie Österreichs lahmende Wirtschaft angekurbelt und gleichzeitig das Loch im Staatshaushalt gestopft werden soll.
    Beate Meinl-Reisinger
    Gut drei Monate nach der Nationalratswahl in Österreich sind die Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und den Neos gescheitert. Diese verkündeten das Aus der Gespräche.03.01.2025 | 0:22 min

    Welche Szenarien gibt es nun?

    Nehammer hatte bis zuletzt eine Koalition mit der FPÖ unter deren Chef Herbert Kickl abgelehnt. Der Wirtschaftsflügel der ÖVP bevorzugt hingegen eine Zusammenarbeit mit den Rechten statt mit den Sozialdemokraten.
    Nun könnte die ÖVP umschwenken und jemanden an die Parteispitze hieven, der mit der FPÖ verhandeln und regieren kann. Die ÖVP wäre in dieser Konstellation allerdings nur der Juniorpartner, denn Kickl stellt als Wahlsieger den Kanzleranspruch.
    Als zweites Szenario stehen Neuwahlen im Raum. Die könnten wegen der langen Vorlaufzeit in etwa drei Monaten stattfinden. Meinungsforscher erwarten, dass bei dem Urnengang die FPÖ noch deutlicher gewinnen würde als im Herbst.
    Außenaufnahme der Hofburg in Wien. Die Verhandlungen für eine Dreierkoalition von ÖVP, SPÖ und NEOS im Bund sind geplatzt, die NEOS steigen aus den Gesprächen aus.
    In Österreich wollen die konservative ÖVP und die sozialdemokratische SPÖ ohne die liberalen Neos über ein Bündnis weiterverhandeln. Sie hätten im Parlament eine knappe Mehrheit.04.01.2025 | 0:25 min

    Wer könnte auf Nehammer folgen?

    Österreichische Medien hatten in den vergangenen Tagen Ex-Kanzler Sebastian Kurz unter Berufung auf konservative Kreise als möglichen neuerlichen ÖVP-Chef ins Spiel gebracht. Der einst sehr populäre Kurz hatte sich im Zuge von Korruptionsermittlungen gegen ihn 2021 aus der Politik zurückgezogen. Die Untersuchungen zu den Vorwürfen, die Kurz bestreitet, laufen noch.
    Als möglicher Nehammer-Nachfolger gilt auch Wolfgang Hattmannsdorfer, der Generalsekretär der österreichischen Wirtschaftskammer. In der Öffentlichkeit ist er bislang wenig bekannt - außer in seiner Heimat Oberösterreich, wo er mehrere Jahre Mitglied der Landesregierung war.
    EU-Ministerin Karoline Edtstadler wird in den Medien ebenfalls als mögliche ÖVP-Chefin gehandelt. Sie hatte allerdings noch im November angekündigt, dass sie in der neuen Regierung keinen Posten anstrebe und sich aus der Spitzenpolitik zurückziehen wolle.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa

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