Melinda French Gates: Machtvolle Streiterin für Frauenrechte

    Melinda French Gates wird 60:Machtvolle Streiterin für Frauenrechte

    von Nina Feldmann
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    Seit Jahren setzt Melinda French Gates ihr Vermögen und ihren Einfluss für Frauen und Familien ein. Ihr Engagement loben zu ihrem Geburtstag auch Michelle Obama und Oprah Winfrey.

    Archiv: Melinda French Gates am 23.06.2023 in Paris
    Melinda French Gates wird an diesem Donnerstag 60. Künftig will sie sich besonders für Frauenrechte engagieren.
    Quelle: AP

    Melinda French Gates hat weiterhin Macht, Einfluss und Geld. In ihrer Youtube-Serie zum 60. Geburtstag sitzen ihr Größen wie Oprah Winfrey und Michelle Obama gegenüber und loben sie für ihren Einsatz für Frauenrechte.
    Nach dem Ausstieg aus der gemeinsamen Stiftung mit ihrem Ex-Mann Bill Gates gestaltet sie ihre gemeinnützige Arbeit nun eigenständig. Damit verkörpert sie genau das, wofür sie sich seit Jahrzehnten einsetzt: die Unabhängigkeit von Frauen.

    Neues Kapitel ihrer Engagements

    Im vergangenen Mai, drei Jahre nach ihrer Scheidung, tritt Melinda French Gates als Co-Vorsitzende der gemeinsamen Stiftung mit ihrem Ex-Mann zurück. Sie erklärt, nach reiflicher Überlegung sei jetzt der richtige Zeitpunkt, um das nächste Kapitel ihres Engagements zu beginnen. Als Teil der Scheidungsvereinbarung von 2021 erhielt sie beim Austritt zusätzliche 12,5 Milliarden Dollar. Diese will sie vollständig in ihre gemeinnützige Arbeit investieren.
    In einem Statement im Onlinedienst X schreibt sie: "Ich bin unglaublich stolz auf die Stiftung, die Bill und ich gemeinsam aufgebaut haben, und auf die außergewöhnliche Arbeit, die sie leistet, um Ungleichheiten weltweit zu bekämpfen."

    X-Post von Melinda French Gates am 13. Mai 2024

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    Millardenspende zugunsten von Frauen und Familien

    Als eine ihrer ersten Aktionen will sie in den nächsten zwei Jahren eine Milliarde Dollar zugunsten von Frauen und Familien spenden. Ein Teil des Geldes ist bereits verplant. Dabei verlässt sie sich nicht nur auf Bewährtes aus Stiftungszeiten, sondern wagt sich auch auf neue Wege.
    French Gates hat zwölf globale Führungspersönlichkeiten ausgewählt, die jeweils 20 Millionen Dollar erhalten. Dieses Geld sollen sie nach eigenem Ermessen an Organisationen weiterleiten, die sich für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Frauen einsetzen. Zu den Empfängern gehören die ehemalige neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern und die afghanische Bildungsaktivistin Shabana Basij-Rasikh.
    Taliban-Soldat und verschleierte Frauen
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    Unter den Ausgewählten sind jedoch nicht nur Frauen: Gary Barker setzt sich dafür ein, Männer und Jungen in die Geschlechtergerechtigkeit einzubeziehen. Richard V. Reeves untersucht die Herausforderungen, denen Jungen und Männer in der heutigen Gesellschaft begegnen.

    Melinda Ann French, geboren am 15. August 1964 in Dallas, Texas, studierte Informatik und Wirtschaftswissenschaften in North Carolina. Ihre Karriere startete sie als Marketingmanagerin bei Microsoft, wo sie an der Entwicklung von Multimedia-Produkten mitwirkte. 1987 lernte sie den Microsoft-Gründer Bill Gates auf einer Messe in New York kennen. Später heirateten sie und bekamen drei Kinder.

    Im Jahr 2000 gründeten sie gemeinsam die Bill & Melinda Gates Stiftung, um globale Gesundheitsprobleme zu bekämpfen, Bildung zu fördern und Armut zu reduzieren. Über zwei Jahrzehnte prägte French Gates die Stiftung mit ihrem Einsatz für Frauenrechte. 2021 ließen sich Bill und Melinda Gates scheiden.

    Fokus auf Frauenrechte in den USA

    Weitere 200 Millionen Dollar sollen an Organisationen gehen, die sich speziell für Frauenrechte in den USA einsetzen. Dazu gehört unter anderem das Center for Reproductive Rights, das sich für den Zugang zu Verhütungsmitteln und das Recht auf Abtreibung einsetzt.
    Damit widmet sich French Gates einem ihrer drängendsten Anliegen: den Frauenrechten in ihrem Heimatland. Seit 2022 fokussiert sie sich zunehmend auf Gleichberechtigung in den USA. Ausschlaggebend ist das Ende des landesweiten Abtreibungsrechts, bekannt als das "Dobbs-Urteil". In einigen Staaten führten diese Entscheidungen zu strengen Abtreibungsgesetzen, die Schwangerschaftsabbrüche teilweise nur bis zur sechsten Woche erlauben. In einem Gastbeitrag in der "New York Times" schreibt sie:

    Während ich mich lange darauf konzentriert habe, den Zugang zu Verhütungsmitteln im Ausland zu verbessern, fühle ich mich nach der Dobbs-Entscheidung jetzt dazu gezwungen, die reproduktiven Rechte hier zu Hause zu unterstützen.

    Melinda French Gates

    Eine Landwirtin, die im Rahmen eines von der UN unterstützten Programms in besonderen Anbaumethoden geschult ist, bei der Arbeit auf dem Feld
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    French Gates wird politischer

    In ihrem Einsatz für Frauenrechte in den USA geht French Gates einen Schritt weiter: Kurz nach ihrem Austritt aus der Stiftung unterstützt sie öffentlich die Demokraten - zunächst Joe Biden, später Kamala Harris. French Gates kritisiert die erste Amtszeit des ehemaligen Präsidenten Donald Trump und sorgt sich über die Auswirkungen auf Frauen und Familien in den USA, sollte er im November erneut ins Weiße Haus einziehen.

    Ich dachte, wenn mir die Frauen in unserem Land und ihre Rechte wirklich wichtig sind, dann muss ich jetzt meine Stimme erheben.

    Melinda French Gates

    Für French Gates ist es das erste Mal, dass sie sich zu Präsidentschaftswahlen äußert. Während ihrer Zeit bei der überparteilichen Gates-Stiftung hielt sie sich politisch zurück.
    Wer ihr heute zuhört, merkt schnell, dass sie noch viel vor hat. In einem Interview mit der "New York Times" erklärt sie: "Wenn nicht jetzt, wann dann?" Mit 60 Jahren will sie ihre eigene Agenda als eigenständige Person setzen. Dabei schwingt mit: eine Mission ohne den Schatten ihres Ex-Mannes, Bill Gates.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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