Israel: Großeinsatz der Armee im Westjordanland

    Berichte über Tote und Verletzte:Israel: Großoffensive im Westjordanland

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    Israels Militär geht mit einem groß angelegten Einsatz im Westjordanland gegen militante Palästinenser vor, unter anderem in Dschenin. Nach palästinensischen Angaben gab es Tote.

    Männer schießen bei einer Beerdigung mit Gewehren in die Luft. Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in Tulkarem sind drei Menschen getötet worden.
    Eigenen Angaben zufolge hat Israel eine Anti-Terror-Operation im nördlichen Westjordanland begonnen. Seit Beginn des Gaza-Krieges hat sich die angespannte Lage weiter verschärft.28.08.2024 | 0:24 min
    Israels Armee führt derzeit eine größere Operation im besetzten Westjordanland durch. Nach Angaben des Militärs laufen Anti-Terror-Einsätze in den nördlichen Städten Dschenin und Tulkarem, die als Hochburgen militanter Palästinenser gelten. Medienberichten zufolge setzte die Armee neben zahlreichen Infanteristen auch Drohnen und Scharfschützen ein, zerstörte Infrastruktur mit Bulldozern und sperrte sämtliche Zufahrtswege nach Dschenin.
    Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums im Westjordanland wurden in Tubas - im nördlichen Westjordanland - sieben Tote in ein Krankenhaus gebracht. Außerdem bestätigte das Ministerium zwei Tote in Dschenin und einen weiteren in einem Ort in der Nähe der Stadt.
    Katrin Eigendorf
    In der Nacht sind israelische Truppen in das Westjordanland eingedrungen, die offenbar größte Militäraktion dort seit zwei Jahrzehnten. Katrin Eigendorf berichtet aus Tel Aviv. 28.08.2024 | 1:20 min

    Armee: Militäreinsatz wegen Anstiegs von Anschlägen

    Hintergrund des Einsatzes sei eine zuletzt deutlich gestiegene Anzahl von Anschlägen auf Israelis, die im nördlichen Westjordanland ihren Ursprung gehabt hätten, sagte ein Militär-Sprecher. Er verwies dabei auch auf die jüngste Explosion eines Sprengsatzes in Tel Aviv, bei dem der Attentäter getötet und ein Passant verletzt worden waren.
    Nach israelischer Darstellung geht es vor allem in Dschenin und Tulkarem nun darum, ein vom Iran unterstütztes Terrornetzwerk unschädlich zu machen. Beide Städte gelten als Hochburgen militanter Palästinenser. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast elf Monaten seien allein von dort aus rund 150 Anschläge mit Schusswaffen und Sprengsätzen auf Israelis verübt worden, sagte der Militärsprecher.

    Katz: "Krieg in jeder Hinsicht"

    Der israelische Außenminister Israel Katz schrieb bei X: "Wir müssen mit der Bedrohung genauso umgehen wie mit der Terror-Infrastruktur in Gaza, einschließlich der vorübergehenden Evakuierung palästinensischer Zivilisten." Es sei "ein Krieg in jeder Hinsicht, und wir müssen dabei siegen".

    Außenminister Katz zu der Militär-Operation

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    Bericht: Militäreinsatz im Westjordanland könnte Tage dauern

    Die Militäroperation könnte nach Informationen der "Times of Israel" noch länger dauern. Er sei Quellen in der Armee zufolge auf mehrere Tage angelegt.
    Nahostkonflikt - Libanon
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    Armee soll Krankenhäuser umstellt haben

    Die Agentur Wafa meldete, eine große Anzahl an Militärfahrzeugen sei nach Dschenin hineingefahren. "Al-Dschasira" zufolge wurde die Stadt komplett abgeriegelt. Laut der israelischen Nachrichtenseite "ynet" sollten von den Sicherheitskräften gesuchte Personen in Flüchtlingsvierteln in Dschenin und Tulkarem festgenommen werden.
    Israelischen und palästinensischen Medien zufolge umstellten die Einsatzkräfte auch Krankenhäuser in beiden Städten und blockierten Krankenwagen. Die Armee kontrolliere den Zutritt zu den Klinikgebäuden, um zu verhindern, dass sich Militante dort verschanzen, meldete "ynet".
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    Lage im Westjordanland hat sich verschärft

    Die ohnehin gespannte Lage im Westjordanland hatte sich seit dem Hamas-Massaker mit 1.200 Toten am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Beginn des Gaza-Kriegs deutlich verschärft. Seitdem wurden dort nach unabhängig kaum überprüfbaren Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten mehr als 620 Palästinenser getötet.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa, AP, KNA, Reuters

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