Nach Rachedrohung: Iran schießt Raketen auf Syrien und Irak

    Vergeltungsschlag:Iran schießt Raketen auf Syrien und Irak

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    Nach der Tötung eines iranischen Generals und einem Terrorangriff drohte der Iran mit Vergeltung. Nun attackiert die Revolutionsgarde Ziele im Nordirak und in Syrien.

    Irak, Erbil: Dieses Bild aus einem von Rudaw TV zur Verfügung gestellten Video zeigt Rauch, der von einem Gebäude aufsteigt, das von einem Angriff getroffen wurde.
    Die iranischen Revolutionsgarden haben Ziele in Irak und Syrien mit Raketen attackiert. Der Angriff in Syrien habe sich gegen die Terrororganisation IS gerichtet. 16.01.2024 | 0:21 min
    Irans Revolutionswächter (IRGC) haben nach eigenen Angaben Ziele im Irak und in Syrien mit mehreren ballistischen Raketen attackiert. Die Angriffe seien Rache unter anderem für den verheerenden Anschlag in der südiranischen Stadt Kerman Anfang Januar sowie die Tötung eines hochrangigen IRGC-Offiziers Ende Dezember, teilte das IRGC-Webportal in der Nacht mit.
    Das Ziel in Iraks Kurdengebieten beschrieb die Revolutionsgarde als Spionagezentrale des israelischen Geheimdienstes Mossad.

    Wir versichern unserem geliebten Volk, dass die Offensivoperationen der Revolutionsgarde so lange fortgesetzt werden, bis auch der letzte Tropfen Blut der Märtyrer gerächt ist.

    Erklärung von Irans Revolutionswächter (IRGC)

    Tote und Verletzte im Nordirak

    In der nordirakischen Stadt Erbil waren kurz vor Mitternacht (Ortszeit) laute Explosionen zu hören. In der Nähe eines neuen im Bau befindlichen US-Konsulats schlugen Augenzeugen zufolge mehrere Raketen ein.
    Sicherheitskreisen in Erbil zufolge kamen dabei vier Zivilisten ums Leben. Fünf weitere sollen verletzt worden sein. Raketen seien auf Farmen nördlich von Erbil gefallen und hätten Häuser getroffen.
    Der Sicherheitsrat der kurdischen Autonomiegebiete bezeichnete die Rechtfertigungen der iranischen Revolutionsgarde für den Angriff in Erbil unterdessen als bloße Vorwände.
    Der Angriff sei eine Verletzung der Souveränität der Region und des Irak, hieß es in einer ersten Stellungnahme in der Nacht zum Dienstag.

    USA verurteilen Angriffe auf den Irak

    Auch die USA kritisieren den Raketenangriff auf die Stadt Erbil. «Die Vereinigten Staaten verurteilen die Angriffe auf Erbil auf das Schärfste und sprechen den Familien der Getöteten ihr Beileid aus», sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Montag (Ortszeit).

    Wir unterstützen die irakische Regierung und die kurdische Regionalregierung in ihren Bemühungen, den Zukunftszielen des irakischen Volkes gerecht zu werden.

    Sprecher des US-Außenministeriums Matthew Miller

    Explosionen im Iran
    Am Todestag des iranischen Generals Soleimani wurden bei zwei Explosionen Anfang Januar fast 100 Menschen in den Tod gerissen. Soleimani wird von systemtreuen Kräften als Märtyrer verehrt. 03.01.2024 | 2:32 min

    Iran zielt auf Terrormiliz in Syrien

    In Syrien wurde nach Darstellung der Revolutionswächter vor allem die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) "in den besetzten Gebieten Syriens ausfindig gemacht und durch den Abschuss einer Reihe von ballistischen Raketen zerstört", hieß es in der Mitteilung.
    Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna wurden extremistische Gruppen in der Provinz Idlib attackiert.

    Ein Signal an Israel?

    Bei dem Angriff handelte es sich laut Irna mit einer Strecke von mehr als 1.200 Kilometern um die bisher weitreichendste Raketenoperation des Landes.
    Dies dürfte auch ein klares Signal an den Erzfeind Israel sein. Es wäre in etwa die gleiche Entfernung, die Raketen vom Westen des Landes aus benötigen, um Tel Aviv oder Jerusalem zu erreichen.
    Menschen laufen zwischen Iran-Fahnen.
    Das iranische Regime versucht, die Anschläge zu instrumentalisieren. 04.01.2024 | 1:48 min

    Angespannte Lage in Nahost

    Die Lage in der Region ist seit Ausbruch des Gaza-Kriegs vor mehr als drei Monaten äußerst angespannt. Raketenangriffe durch die IRGC hat es seitdem nicht gegeben.
    Mit dem Iran verbündete militante Gruppen haben in den vergangenen Monaten jedoch oft Ziele in Syrien und im Irak angegriffen. Israel und die USA gelten seit der Islamischen Revolution von 1979 als Irans Erzfeinde.

    Iran hat Rache geschworen

    Ende Dezember wurde bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff in Syrien der iranische Brigadegeneral Sejed-Rasi Mussawi getötet. Er war ranghohes Mitglied der IRGC. Die militärische Führung Irans schwor Israel daraufhin Rache.
    Bei einem Terroranschlag in der Stadt Kerman wurden Anfang Januar mehr als 90 Menschen in den Tod gerissen. Der IS reklamierte die Attacke für sich.
    Sie galt einer Trauerveranstaltung anlässlich des Todestags des mächtigen Generals Ghassem Soleimani in dessen Heimatstadt. Es war der tödlichste Anschlag in der rund 45-jährigen Geschichte der Islamischen Republik.
    Quelle: dpa, AFP, Reuters

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