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Nach Hinrichtung Sharmahds:Leiter der iranischen Botschaft einbestellt
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Nach der Hinrichtung eines Deutsch-Iraners bestellt das Auswärtige Amt den Leiter der iranischen Botschaft ein. Teheran wiederum hat daraufhin den deutschen Botschafter einberufen.
Nachdem der Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd gestern im Iran hingerichtet wurde, kommt aus Deutschland scharfe Kritik. 29.10.2024 | 1:33 min
Das Auswärtige Amt hat den Leiter der iranischen Botschaft in Berlin einbestellt, um gegen die Hinrichtung des deutsch-iranischen Doppelstaatsbürgers Djamshid Sharmahd zu protestieren. "Wir haben unseren scharfen Protest gegen das Vorgehen des iranischen Regimes übermittelt & behalten uns weitere Maßnahmen vor", teilte das Ministerium auf der Plattform X mit.
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Parallel habe der deutsche Botschafter in Teheran, Markus Potzel, beim iranischen Außenminister auf das Schärfste gegen die Ermordung Sharmahds protestiert, hieß es weiter.
Nach dessen Protest hat nun auch das iranische Außenministerium den deutschen Botschafter Markus Potzel in Teheran einbestellt. Grund sei, dass deutsche Beamte sich in die iranische Justiz eingemischt hätten. Zuvor habe jedoch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) Potzel zu Konsultationen nach Berlin zurückberufen. Daher ist es unklar, wann genau Potzel Einberufung in Teheran erfolgte.
Seit 2022 regt sich Widerstand im iranischen System. Der Grund ist die Unterdrückung von Frauen. Auch der Nahost-Konflikt setzt die Mullahs unter Druck.23.08.2024 | 44:10 min
EU prüft Konsequenzen für Iran
Auch die Europäische Union verurteilte die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd aufs Schärfste und drohte Teheran Konsequenzen an. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell schrieb am Dienstag im Onlinedienst X, es würden Maßnahmen als Reaktion auf die Exekution des EU-Bürgers geprüft.
Borrell erklärte weiter, die EU sei unter allen Umständen gegen die Todesstrafe. Sie sei ein "Verstoß gegen das Recht auf Leben und die ultimative Verweigerung menschlicher Würde". Borrell drückte den Angehörigen Sharmahds sein Beileid aus. Er stehe in Kontakt mit der Bundesregierung, betonte der Spanier.
Bundeskanzler Scholz hat die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd scharf verurteilt. ZDF-Korrespondentin Gaa berichtet aus Teheran.29.10.2024 | 1:28 min
Scholz hat "schwerwiegende Folgen" angekündigt
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatten die Hinrichtung bereits am Montag scharf verurteilt. Scholz nannte die Tötung bei X einen Skandal, die Bundesregierung habe sich immer wieder intensiv für die Freilassung Sharmahds eingesetzt.
Baerbock teilte mit, die Tötung Sharmahds "zeigt erneut, was für ein menschenverachtendes Regime in Teheran herrscht". Dem Iran sei immer wieder unmissverständlich klargemacht worden, "dass die Hinrichtung eines deutschen Staatsangehörigen schwerwiegende Folgen haben wird".
Tochter von Sharmahd will Antworten
Die Tochter von Djamshid Sharmahd forderte unterdessen Antworten von der Bundesregierung zum Schicksal ihres Vaters. Dieser sei nach seiner Entführung vor vier Jahren im Stich gelassen worden, schrieb Gazelle Sharmahd am Dienstag. "Wir wollen keine Erklärungen oder Beileidsbekundungen", betonte sie. Stattdessen solle das Auswärtige Amt Beweise für den Tod ihres Vaters vorlegen und eine Rückführung seiner sterblichen Überreste veranlassen.
Post von Gazelle Sharmahd
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Irans Justiz hatte Sharmahds Hinrichtung am Montag bekanntgegeben. Er war im Frühjahr 2023 in einem umstrittenen Prozess nach Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt worden. Angehörige und Menschenrechtler wiesen die Anschuldigungen gegen ihn vehement zurück.
Quelle: dpa, AFP, KNA, Reuters
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