mit Video
US-Wahlen bei "maybrit illner":"Herr Spahn, sind Sie ein Trump-Versteher?"
von Torben Schröder
|
Trump oder Harris? Hubertus Heil (SPD) hat eine klare Präferenz, Jens Spahn (CDU) möchte sich raushalten - schließlich müsse man mit jeder US-Regierung möglichst gut klarkommen.
Sehen Sie hier die Sendung maybrit illner vom 25. Juli 2024.25.07.2024 | 61:39 min
Die Wahlempfehlung von Hubertus Heil (SPD) ist eine unverblümte. "Mit der Biden/Harris-Regierung haben wir ausgezeichnete Beziehungen", betont der Arbeitsminister in der ZDF-Sendung "maybrit illner".
Der noch amtierende US-Präsident erweise seinem Land nun einen weiteren Dienst, indem er seine Vizepräsidentin ins Rennen schickt. "In ihrem Umfeld sind Leute, die klar transatlantisch denken." Heil drücke "als Sozialdemokrat" den Demokraten den Daumen.
Eine ebenso deutliche Aussage möchte Jens Spahn (CDU) partout vermeiden:
Trump werde das wohl schwerfallen. Ob Kamala Harris in der Lage sein könne, würden die nächsten Wochen zeigen. Aus nationalem Interesse müsse man mit jeder Regierung sprechfähig sein. Daher lehnt Spahn es auch ab, eine Wahlpräferenz zu äußern.
Nach seinem Kandidaturverzicht hat Präsident Biden zum Schutz der Demokratie aufgerufen. Ein Generationenwechsel solle das Land einen. 25.07.2024 | 1:22 min
Spahn zu Trump: "Irritiert, verärgert, verstört"
Illner hatte offenbar erwartet, dass die Phalanx der erklärten Harris-Befürworter eine geschlossene ist. "Sind Sie ein Trump-Versteher?", fragt die Moderatorin den Christdemokraten. "Es irritiert, verärgert, verstört total viel an Donald Trump - auch dass er den antidemokratischen Sturm auf das Kapitol nicht verurteilt hat, all das", sagte Spahn.
Doch die Erfolge seiner Außenpolitik müsse man anerkennen. Deutschland müsse auf eine neuerliche Präsidentschaft Trumps deutlich besser vorbereitet sein. "Ohne die USA ist unsere Sicherheit nicht zu garantieren", betont Spahn.
"Wir werden mit jedem Präsidenten versuchen, einen Draht zu finden", hält Heil fest. Um sogleich die "gemeinsamen Werte" mit der aktuellen Biden/Harris-Regierung zu unterstreichen.
Nachdem Biden aus dem Präsidentschaftswahlkampf ausgestiegen ist, gilt es als sicher, dass Harris gegen Trump antreten wird. Sie beginnt nun den Wahlkampf. 23.07.2024 | 2:32 min
Was eine Harris-Präsidentschaft bedeuten würde
Was die Bundesrepublik mit Kamala Harris als US-Präsidentin erwarten würde, mutmaßt die Politikberaterin Constance Chucholowski (Democrats Abroad Germany). Harris sei "relativ zentristisch innerhalb der demokratischen Partei" einzuordnen. Und sie habe "unfassbar viele" junge Wähler in den Wahlkampf zurückgebracht.
Dass Ex-Präsident Obama bei den Harris-Unterstützern noch fehle, wirke strategisch. Klar ist für Chucholowski: "Eine Präsidentin Harris würde die Unterstützung für die Ukraine weiterführen." Ihr Gegenkandidat wiederum gehe auch in außenpolitischen Themen irrational vor:
Für die Republikaner wird sich im US-Wahlkampf nun einiges ändern. Man muss sich wahrscheinlich mit Kamala Harris beschäftigen. Donald Trump ist empört und spricht von „Betrug“.
22.07.2024 | 2:08 min
Kommt Bidens Rückzug zu spät?
Sechs oder neun Monate zu spät fand der Wirtschaftshistoriker Adam Tooze Bidens Rückzug. "Kamala Harris als Linke zu beschreiben, hat mehr mit ihrer Hautfarbe und ihrem Geschlecht zu tun als mit ihren politischen Positionen", sagt Tooze.
Die Prozesse der US-amerikanischen Demokratie könnten, je nach Wahlausgang, ganz grundsätzlich in Frage gestellt werden. "Diese Gefahr steckt den Menschen hier in den Knochen."
"Von den Demokraten ist eine Last abgefallen", blickt der CNN-Journalist Fred Pleitgen auf den Kandidatenwechsel der Demokraten, die den Republikanern den Wind aus den Segeln genommen hätten.
Der Zeitpunkt von Bidens Rückzug wirke strategisch geplant. Der Vizepräsidentschaftskandidat werde nun wohl aus einem Swing State kommen.
Donald J. Trump hat gute Chancen, erneut Präsident der USA zu werden. Das fürchten viele.23.07.2024 | 8:27 min
"Die alte Republikanische Partei existiert nicht mehr"
Unklar scheint, was eine Trump-Präsidentschaft mit sich bringen würde. "Das ist jetzt die Partei von Donald Trump. Die alte Republikanische Partei existiert nicht mehr", betont Pleitgen.
Tooze sieht es ähnlich. Wie eine Trump-Administration außenpolitisch agieren würde, könne man nicht sagen. "Man darf die Tiefe der Staatskrise in den USA nicht unterschätzen."
Spahn spricht von "Verhärtung, Spannung, Spaltung, auch Hass". Im amerikanischen Wahlkampf gebe es "eine Aggressivität, eine Wortwahl, wie wir sie nicht kennen". Heil ruft zu Kompromissfähigkeit auf, anstelle der aus den USA bekannten Polarisierung.
Quelle: ZDF
Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.
Mehr zur US-Wahl
Liveblog
Harris versus Trump:Aktuelles zum US-Präsidentschaftswahlkampf
mit Video
Vor Treffen mit Netanjahu:Trump: Juden sollten nicht Demokraten wählen
mit Video