Bidens Rede an die Nation: Demokratie wichtiger als Titel
Bidens Rede an die Nation:"Verehre dieses Amt, aber liebe mein Land mehr"
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Der US-amerikanische Präsident Biden will "die Fackel an eine neue Generation weitergeben". Seinen Rückzug aus dem Wahlkampf begründet er mit der Verteidigung der Demokratie.
US-Präsident Joe Biden hat in einer Rede an die Nation seinen Ausstieg aus dem Präsidentschaftsrennen begründet. Ausschnitte aus der Rede.25.07.2024 | 5:03 min
Der US-Präsident hat sich nach seinem Rückzug für seine Stellvertreterin Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten ausgesprochen.
"Biden hat viele Jahrzehnte in der amerikanischen Politik gedient", so ZDF-Reporter Jan Fritsche. Man habe gemerkt, dass es ihm "schwergefallen ist, loszulassen von der Kandidatur".25.07.2024 | 2:42 min
Biden will dem amerikanischen Volk dienen
Biden sagte, er schöpfe Kraft und ziehe Freude daraus, dem amerikanischen Volk zu dienen. Bei der heiligen Aufgabe, "unsere Union zu vervollkommnen", gehe es aber nicht um ihn.
"Ich habe beschlossen, dass der beste Weg voran ist, die Fackel an eine neue Generation weiterzugeben", so Biden in seiner Ansprache. Das sei der beste Weg, die Nation zu einen. Biden sagte, er "verehre dieses Amt, aber ich liebe mein Land mehr".
Das Großartige an Amerika sei, dass dort keine Könige und Diktatoren regieren. "Das tun die Menschen. Die Geschichte liegt in euren Händen. Die Macht liegt in euren Händen. Die Idee von Amerika liegt in euren Händen", so der 81-Jährige.
Aus dem Oval Office hat sich US-Präsident Joe Biden an die Nation gewendet und erklärt den Grund seines politischen Rückzugs: Die Verteidigung der Demokratie.25.07.2024 | 2:39 min
Biden stellt Entscheidung nicht infrage
Joe Biden will sich nun ganz seinem Amt im Weißen Haus widmen. "In den nächsten sechs Monaten werde ich mich darauf konzentrieren, meine Aufgabe als Präsident zu erfüllen", sagte der Demokrat in einer abendlichen Ansprache an die Nation.
Solche Reden zur besten Sendezeit aus dem Amtszimmer des Präsidenten, dem Oval Office, sind krisenhaften Momenten und großen Zäsuren im Land vorbehalten. Genau dazu zählte zuletzt Bidens Ausstieg aus dem Präsidentschaftsrennen dreieinhalb Monate vor der Wahl am 5. November.
Biden habe "gesagt, was die eigenen Errungenschaften waren, gleichzeitig aber auch, dass das höhere Ziel jetzt ist, die Demokratie zu wahren", so Laura von Daniels von der Stiftung Wissenschaft und Politik.25.07.2024 | 5:01 min
Seine Pressesprecherin Karine Jean-Pierre sagte am Mittwoch, die Frage nach einem Rücktritt Bidens als Präsident, damit seine Stellvertreterin Harris im November als Amtsinhaberin antreten kann, sei "lächerlich". Biden bedauere nicht, dass er so lange an seiner Kandidatur festgehalten habe. Und auch die Entscheidung, sie am Wochenende zurückzuziehen, stelle er nicht infrage.
Große Zweifel bei den Demokraten nach TV-Duell
Nach Bidens desaströser Leistung im TV-Duell mit Trump war seine Regierung in eine Vertrauenskrise geschlittert. Er sprach stockend, wirkte blass und konnte die Angriffe seines Vorgängers nicht abwehren. Bei den Demokraten mehrten sich daraufhin die Stimmen derer, die in Biden nicht mehr den geeigneten Spitzenkandidaten für die Wahl im November sahen.
Dabei ging es nicht mehr bloß um die Frage, ob er Trump schlagen kann, sondern auch darum, ob er mit 81 Jahren überhaupt noch fit genug ist, um eine weitere Amtszeit durchzustehen.
Quelle: ZDF
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