Harris greift Trump an: Debüt im Swing State Wisconsin

    Wahlkampfrede in Wisconsin:Debüt im Swing State: Harris greift Trump an

    |

    Die mögliche US-Präsidentschaftskandidatin Harris hat den Republikaner Trump scharf angegriffen. In einer 17-minütigen Rede ging Harris aggressiv vor.

    Die US-Vizepräsidentin und demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris spricht am 23. Juli 2024 an der West Allis Central High School während ihrer ersten Wahlkampfveranstaltung in Milwaukee, Wisconsin.
    Bei ihrem ersten Wahlkampfauftritt in Wisconsin hat Kamala Harris Trump scharf kritisiert und warf ihm vor, die USA zurückzuentwickeln. In ersten Umfragen liegen beide gleichauf.24.07.2024 | 0:26 min
    Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Kamala Harris ist im strategisch wichtigen Bundesstaat Wisconsin angriffslustig in den Wahlkampf gestartet und hat sich als Gegenentwurf zum republikanischen Kandidaten Donald Trump präsentiert. Harris sagte vor jubelnden Anhängerinnen und Anhängern in Milwaukee:

    Ihr alle habt uns geholfen, 2020 zu gewinnen. Und 2024 werden wir wieder gewinnen.

    Kamala Harris, demokratische Präsidentschaftsbewerberin

    Es war die erste richtige Wahlkampfrede der 59-Jährigen in ihrer neuen Rolle. Die US-Vize eröffnet ihr Rennen um die Präsidentschaft mit enormem Rückenwind aus den Reihen der Demokraten und Rekordsummen an Spenden.
    Wahl 2024 Harris
    Nachdem Biden aus dem Präsidentschaftwahlkampf ausgestiegen ist, gilt es als sicher, dass Harris gegen Trump antreten wird. Sie beginnt nun den Wahlkampf. 23.07.2024 | 2:32 min

    Wisconsin ist ein wichtiger Swing State

    Harris dürfte sich nicht zufällig für Wisconsin als Wahlkampfauftakt entschieden haben. Der Bundesstaat im Mittleren Westen der USA, der an den Oberen See und den Michigansee grenzt, ist ein sogenannter Swing State.
    In diesen besonders hart umkämpften Bundesstaaten steht nicht schon vorab fest, ob aus Tradition der Kandidat der Republikaner oder der Demokraten siegen wird. Deshalb sind diese Bundesstaaten wahlentscheidend. 
    "Es kommt an auf Geld und klare Botschaften!"
    Jeff Rathke von der Johns Hopkins University analysiert die Situation nach Joe Bidens Rückzug als Präsidentschaftskandidat und die Chancen für Vizepräsidentin Kamala Harris.22.07.2024 | 5:28 min

    In Wisconsin zeichnet sich enges Rennen ab

    Wisconsin mit seinen knapp sechs Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist landwirtschaftlich geprägt. Vergangene Woche fand in der Metropole Milwaukee, wo auch Harris nun auftrat, der Parteitag der Republikaner statt - Trump ließ sich dort offiziell zum Kandidaten seiner Partei küren.
    Bei der Präsidentenwahl 2020 gewann der Demokrat Joe Biden in Wisconsin nur haarscharf gegen Trump. Auch dieses Mal zeichnet sich ein äußerst enges Rennen ab. 
    Trump Reaktion
    Für die Republikaner wird sich im US-Wahlkampf nun einiges ändern. Man muss sich wahrscheinlich mit Kamala Harris beschäftigen. Donald Trump ist empört. 22.07.2024 | 2:08 min

    Besonderes Wahlsystem in den USA

    US-Präsidenten werden nicht direkt von den Bürgerinnen und Bürgern gewählt werden, sondern von Wahlleuten. Deren Stimmen fallen fast überall komplett dem Sieger in dem Bundesstaat zu, der diese Wahlleute entsendet - egal, wie knapp das Ergebnis dort ausgefallen ist.
    Für den Einzug ins Weiße Haus sind 270 Stimmen von Wahlleuten nötig.
    Bei der Präsidentenwahl am 5. November zählen diese Staaten zu den besonders hart umkämpften:
    • Wisconsin
    • Michigan
    • Pennsylvania
    • Nevada
    • Arizona
    • Georgia
    • North Carolina
    Wegen des Wahlsystems kann ein Kandidat oder eine Kandidatin zwar aufs gesamte Land gesehen die meisten Wählerstimmen erhalten, aber nicht die meisten Wahlleute.
    US-Präsident Joe Biden trifft am 23. Juli 2024 auf der Joint Base Andrews in Maryland ein.
    US-Präsident Biden will am Abend in einer TV-Ansprache die Gründe für seinen Rückzug erklären. Zudem wird Israels Ministerpräsident Netanjahu eine Rede vor dem US-Kongress halten.24.07.2024 | 0:23 min
    Dies geschah auch 2016, als die Demokratin Hillary Clinton landesweit zwar mit mehr als 2,8 Millionen Stimmen vorne lag - aber Trump ins Weiße Haus einzog.
    Was halten die Befragten von Kamala Harris?

    ZDFheute Infografik

    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.

    Harris: Ich kenne Typen wie Donald Trump

    Ob Harris Trump schlagen kann, ist offen. Harris präsentiert sich als toughe Staatsanwältin. So versuchte sie bei ihrer Rede in Wisconsin mit ihrer Biografie zu punkten - sie war Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und Justizministerin in ihrer Heimat Kalifornien.
    "Ich kenne Donald Trumps Typ", sagte sie und äußerte sich damit ähnlich wie am Tag zuvor vor ihrem Wahlkampfteam - ein Hinweis darauf, dass dies eine Strategie im Wahlkampf sein dürfte.

    Ich habe mich mit den großen Banken der Wall Street angelegt und sie wegen Betrugs zur Rechenschaft gezogen. Donald Trump wurde gerade des Betrugs in 34 Fällen für schuldig befunden.

    Kamala Harris

    Quelle: dpa

    Mehr zu den Wahlen in den USA