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Analyse
Kommunalwahlen in England:Sunak-Desaster: Alarm bei den Tories
von Wolf-Christian Ulrich
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Die Tories erleiden bei den Kommunalwahlen die schlimmste Niederlage seit 40 Jahren. Die Zeichen stehen jetzt auf Regierungswechsel bei den anstehenden Parlamentswahlen.
Nach der Niederlage bei den Kommunalwahlen werden Rishi Sunak kaum noch Chancen bei der Parlamentswahl eingeräumt.
Quelle: Imago
Die britische Politik ist immer wieder für spektakuläre Überraschungen gut - aber dass die Tories nach dieser Klatsche bei den englischen Kommunalwahlen noch die Parlamentswahl gewinnen können, glaubt fast niemand mehr. Das Land wolle den Wandel, so heute die zentrale Botschaft der Labour-Partei, die den Tories in vielen Kommunen Ämter abjagen konnten.
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Regierungspartei kämpft an drei Fronten
Noch sind nicht alle Stimmen ausgezählt. Und so versucht Premierminister Rishi Sunak heute noch den Eindruck zu erwecken, alles laufe nach Plan: "Ich bin darauf fokussiert, unsere Arbeit weiterzumachen." Doch die meisten Wähler scheinen genau damit nicht mehr einverstanden zu sein. Deshalb kämpfen die Konservativen an mittlerweile drei politischen Fronten gleichzeitig: verlieren an Labour, an die Liberalen und an die rechte Reform UK, der alten Brexit-Partei von Nigel Farage.
Angesichts der anstehenden Parlamentswahl herrscht bei den Tories nun Alarm. Kaum jemand glaubt noch, dass Sunak sein Amt verteidigen kann.
In Großbritannien ist gebackener Fish mit Pommes ein Nationalgericht, genannt Fish and Chips. Doch etwa gestiegene Produktionskosten machen den Verkäufern zu schaffen.24.04.2024 | 4:19 min
Tories: Kaum noch Chancen für Parlamentswahl
Manche Unterhaus-Abgeordnete zählten schon die Stimmen für ein Misstrauensvotum, doch für eine Führungsrevolte fand sich kein Kandidat. Normalerweise drohte jetzt die Rebellion im Unterhaus - doch in der Tory-Fraktion sei inzwischen komplett die Luft raus, so Matthew Holehouse, politischer Korrespondent des "Economist".
Rishi Sunak hatte versucht, mit dem Ruanda-Gesetz bei denjenigen zu punkten, die gegen Einwanderung sind: von Arbeitskräften, von illegal einreisenden Migration und von Asylbewerbern.
Großbritannien will Migranten, die ohne Papiere ins Land kommen künftig nach Ruanda abschieben - egal wo sie herkommen. Das Gesetz wurde letzte Nacht verabschiedet.23.04.2024 | 1:42 min
Viele Wähler frustriert wegen der Lage im Land
Doch die meisten Wähler ächzen unter stark gestiegenen Lebenshaltungskosten und sind entsetzt ob der acht Millionen Menschen, die darauf warten, im Krankenhaus behandelt zu werden. Außerdem nervt sie ein jahrelanger Investitionsstau - Ergebnis einer Politik, die sich vor allem auf den Brexit konzentrierte, aber nicht auf Innovation. Viele wissen nicht, warum die Tories, die seit 14 Jahren Verantwortung tragen, hier neue Impulse setzen könnten.
Dies war nicht nur eine Kommunalwahl. Es war eine dunkelrote Karte für die aktuelle Tory-Regierung. Eine Testwahl, die aus Sicht der Konservativen nichts Gutes verheißt für die anstehende Parlamentswahl.
Wolf-Christian Ulrich ist Reporter im ZDF-Studio London
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