Gaza-Proteste weiten sich aus: "Hamas vertritt uns nicht"

    Demonstrationen dauern an:Gaza-Proteste: "Die Hamas vertritt uns nicht"

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    Proteste gegen die Hamas gelten als selten. Trotzdem dauern die Demonstrationen im Gazastreifen gegen die Terrororganisation und den Krieg gegen Israel an.

    Palästinenser versammeln sich am 26. März 2025 in Gaza-Stadt, um gegen den anhaltenden Krieg zwischen Israel und der Hamas und die israelische Blockade des Gazastreifens zu protestieren.
    Auch in der Stadt Gaza gingen die Menschen auf die Straße.
    Quelle: epa

    Die Proteste im Gazastreifen gegen den Krieg und die radikal-islamistische Terrororganisation Hamas weiten sich aus. Augenzeugen zufolge demonstrierten Tausende Palästinenser in mehreren Orten des Gebiets, darunter in Beit Lahia und der Stadt Gaza im Norden sowie in Chan Junis im Süden des Küstenstreifens.
    Eine Mehrheit der Demonstranten habe auch gegen die Hamas protestiert, berichteten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur.
    Anti-Hamasproteste im Gazastreifen
    Seit zwei Tagen ertönen in Gaza "Hamas raus"-Rufe – ein Zeichen wachsender Verzweiflung.26.03.2025 | 1:35 min

    "Hamas geh raus"

    Bereits am Dienstag hatten Hunderte Palästinenser vor allem im Norden protestiert. Dies ist im Gazastreifen äußerst ungewöhnlich, da die Hamas dafür bekannt ist, hart gegen interne Gegner vorzugehen. Die Proteste richteten sich laut Augenzeugen zufolge vor allem gegen die Führer der Hamas im Ausland. Viele Demonstranten werfen ihnen demnach vor, sich nicht für die Bevölkerung des im Krieg weitgehend zerstörten Gazastreifens zu interessieren.
    Über einige Hamas-Leute ist bekannt, dass sie etwa in Katar ein Leben im Luxus führen. Die Lebensbedingungen im Gazastreifen sind dagegen katastrophal.
    In der Stadt Gaza trugen Demonstranten Transparente mit der Aufschrift "Die Hamas vertritt uns nicht". Dutzende Männer riefen Berichten zufolge: "Raus, raus, raus! Hamas geh raus!" Ähnliche Parolen wurden auch aus Beit Lahia im Norden des Gebiets gemeldet.
    Proteste im Gazastreifen
    Israels Premier hat der Hamas gedroht, sollte sie die restlichen Geiseln nicht freilassen. Im Gazastreifen gab es Proteste für ein Ende des Krieges - teils auch gegen die Hamas.26.03.2025 | 2:43 min

    Katz an Palästinenser: "Fordern Sie den Abzug der Hamas"

    Israels Verteidigungsminister Israel Katz forderte die Menschen im Gazastreifen auf, von den Demonstrierenden in der Stadt Beit Lahia zu lernen.

    Fordern Sie den Abzug der Hamas aus Gaza und die sofortige Freilassung aller israelischen Geiseln - nur so kann der Krieg beendet werden.

    Israel Katz, Israels Verteidigungsminister

    Er kündigte zudem Einsätze in weiteren Gebieten des Gazastreifens an. "Sie werden aufgefordert, zu Ihrer eigenen Sicherheit die Kampfgebiete zu verlassen", sagte er in einer Videoansprache an die Bewohner des Küstenstreifens gerichtet. Die Armee von Israel werde bald "mit voller Kraft in andere Gebiete Gazas einrücken".
    Sascha Bruchmann im Interview mit ZDFheute live
    Warum sich Teile der palästinensischen Bevölkerung gegen die Hamas wenden, erklärt Nahost-Experte Sascha Bruchmann.26.03.2025 | 12:53 min

    Israel nimmt Angriffe in Gaza wieder auf

    "Die Hamas gefährdet Ihr Leben und ist Ursache dafür, dass Sie Ihre Häuser und immer mehr Gebiete verlieren, die in die israelische Verteidigungsformation integriert werden", sagte Katz weiter. Die auf der Plattform X veröffentlichte Ansprache wurde auch auf Arabisch untertitelt.

    Videobotschaft von Israel Katz

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    Auslöser des Kriegs war das Massaker palästinensischer Terroristen aus dem Küstengebiet am 7. Oktober 2023 in Israel. Eine überwältigende Mehrheit der rund zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens musste wegen der Angriffe und Kämpfe fliehen. Sehr viele Menschen haben zudem im Krieg Angehörige verloren.
    Vor einer Woche nahm Israels Armee ihre massiven Angriffe wieder auf, nachdem Israel und die Hamas sich nicht auf eine Fortsetzung der Waffenruhe einigen konnten.

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    Quelle: dpa

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